Der fünfjährige Agassi v. Ampere hat seine Wirkungsstätte verlassen. Vom Gestüt Birkhof wechselte er in die USA. Der Braune hat einen prominente Familie im Hintergrund, soll nun aber sportlich eingesetzt werden.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, so sagt Gestütschef Thomas Casper, habe er den fünfjährigen Agassi (Z.: Klaus Tuchen, Grabow) in die USA verkauft. Der Ampere-Sohn stammt aus der Querida v. Quaterback-Samba Hit. Sein mütterlicher Groß- und der Urgroßvater gehen auf die P-Familie des Haupt- und Landgestüts Neustadt/Dosse zurück, was ihn züchterisch umso wertvoller macht. Er hatte sich mit einem Fohlenjahrgang, der von etlichen Fohlenkäufern mit Interesse gesehen wurde, gut eingeführt. „Unter seinen Nachkommen waren Gold- und Siegerfohlen. Kürzlich sorgte ein Stutfohlen von Agassi für Aufmerksamkeit. Sie gewann das Birkhof-Fohlenchampionat und wurde von niemand geringerem gekauft, als dem Team-Weltmeister der Dressur: Sönke Rothenberger!“, so Thomas Casper.
Trotzdem sei der Hengst züchterisch nicht in dem Maße angenommen worden, dass er das Gebot aus den USA hätte ausschlagen können. „Ein Gestüt wie den Birkhof zu betreiben ist ein kostenintensives Unterfangen, da muss man sich auch einmal von einem Hengst trennen können“, so Thomas Casper. Allerdings habe er einige viel versprechende Hengstfohlen aus den zwei Jahrgängen des Oldenburger Hengstes in der Aufzucht. „Agassis Gene sind dem Birkhof sicher.“
Der Weg in die neue Heimat
Anfang Oktober hat der Hengst das Gestüt verlassen und sich auf den Weg in seine neue Heimat begeben. Zunächst steht er auf der Holly Oak Farm in Kentucky, einer zertifizierten Quarantäne-Station für Stuten und Hengste. „Elizabeth und Dieter Felgendreher von der Holly Oak Farm sind alte Freunde von uns. Es tut gut, den Hengst dort in besten Händern zu wissen.“ Anschließend wird Agassi dann den Weg nach Ohio einschlagen. Seine neue Besitzerin, die neben den Dressurambitionen selbst auch im Vielseitigkeitsport erfolgreich ist, habe vor allem Agassis Doppelveranlagung begeistert. Nicht nur im Dressurviereck – der Hengst hatte sich für das Bundeschampionat qualifiziert – „sondern auch über dem Sprung gibt er eine tolle Figur ab“.
Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).
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