2022 hatte Tessa Frank mit Barcelo schon einmal die Schärpe des Bundeschampions der sechsjährigen Dressurpferde gewinnen können. Barcelo steht nun bei Dorothee Schneider. Dass das mit Blue nicht passiert, ist seit gestern gesichert.
Mit einer rundum harmonischen Vorstellung schnappten sich Tessa Frank und die Hannoveraner Stute Blue v. Buckingham-Locksley II den Titel der sechsjährigen Dressurpferde beim diesjährigen Bundeschampionat. Andrea Bentes hat die Stute gezogen und war bis dato auch Besitzerin. Sie trainiert schon länger mit Tessa Frank, und weil sie „Abstimmungsschwierigkeiten“ mit den fliegenden Wechseln bei Blue hatte, durfte Tessa Frank sie reiten. „Und dann hatte sie das Pferd leider verloren, denn dann wollte ich reiten“, strahlt die aus allen Knopflöchern. Dazu hat sie allen Grund.
„Eine Trabarbeit zum Niederknien! So harmonisch und akzentuiert“, so der Kommentar der Richter zur 9,5 für den Trab. Schritt und Galopp sind nicht spektakulär, aber praktisch für ein zukünftiges Grand Prix-Pferd, 8,5. Im Schritt lobten die Richter die „bedeutende Zurückführung“, im Galopp unter anderem, den „Willen des Pferdes, ins Bergauf zu arbeiten“. Für Durchlässigkeit und Gesamteindruck gaben die Richter ein glattes Sehr gut. Machte 8,9 als Endnote.
Aber nicht nur der Titelgewinn brachte Frank zum Strahlen. Seit gestern steht fest: Sie kann Blue weiter reiten. „Langjährige Sponsoren haben sie für mich gesichert.“
Dreimal Bronze
Nicht nur Blue stammt aus dem Zuchtgebiet Hannover, es war ein Hannoveraner Trio – wobei die. Rang zwei sicherte sich die von Marcus Hermes vorgestellte St. Felice v. St. Schufro-Fürstenball aus der Zucht von Patrick Seefeld und im Besitz der österreichischen Familie Ahorner mit einem Zehntel Punkt Abstand, 8,8. Bis auf den Schritt erhielt sie Neunen in allen Kriterien. Im Schritt wurde es eine 8,0.
Einen super Tag hatte Jacob Schenk, Bereiter auf dem Klosterhof Medingen. Er sicherte sich einmal Gold und einmal Bronze. Letztere Medaille verdankte er dem Schimmel Boulevard v. Belantis-Sir Donnerhall aus der Zucht von Sven Graefe. Wenn Boulevard sich in Bewegung setzt, sieht man sofort seinen Vater, der ja auf diesem Viereck im gleichen Alter Champion geworden war. 9,0 gaben die Richter für Trab, Galopp und Gesamteindruck, 8,0 im Schritt, Gesamtergebnis 8,7.
Pferd Nummer zwei auf drei war der WM-Finalist des Vorjahres, der Oldenburger Galleria’s Summerville, einst 120.000 Euro-Pferd der Oldenburger Auktion. Letztes Jahr in Ermelo wurde der Sezuan-Diamond Hit-Sohn aus der Zucht der ZG Scherbring noch von Helen Langehanenbergs spanischen Stallreiter Manuel Dominguez Bernal vorgestellt, nun sitzt der Ungar Mate Garai im Sattel, angestellter Bereiter im Sportstall Galleria, hinter dem ja der Koreaner Dong Seon Kim steht (Bohemian & Co.). Die beiden erhielten Neunen für Trab, Durchlässigkeit und Gesamteindruck, 8,0 im Schritt und 8,5 im Galopp.
Und dann waren da auch noch die beiden Publikumslieblinge Julie Sofie Schmitz-Heinen, 16 Jahre jung, und First Date OLD, ehemalige Silbermedaillengewinnerin auf dem Reitpferdeviereck und insgesamt dreimalige Finalistin in Warendorf. Die Qualifikation hatten die amtierende Pony-Europameisterin und die For Dance-Weltmeyer-Stute aus der Zucht von Hans-Hermann Lagershausen gewonnen – mit einer 10,0 in der Durchlässigkeit. Heute wurde es die 8,0. Sie lieferten wieder eine tolle Runde, aber mit Fehlern. Trotzdem war der Gesamteindruck noch „sehr gut“ – ebenso wie Trab und Galopp. 8,5 gab es im Schritt.
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