Bayern vor Oldenburg, Bronze ging an Hannover – soweit die erste Bilanz aus dem Finale der sechsjährigen Dressurpferde. Der Sieger Denario v. Denaro (Z: Manfred Lauber, Untrasried, B: Gestüt Birkhof) unter seiner Reiterin Nicole Casper leistete sich kaum Fehler und wurde bejubelt.
Die Anspannung war Thomas Casper mehr anzusehen als seiner Frau – obwohl sie es war, die im Sattel saß und den Druck in Bestleistungen umwandeln musste: Er konnte gar nicht hinschauen, als die Ausbilderin vom Birkhof als letzte der 15 Starter im Warendorfer Dressurviereck auf die fünf Einzelnoten für ihre Vorstellung wartete. Die Note 8,7 war bis dahin die Messlatte, die es zu überschreiten galt. Der Druck ist riesig, flüsterte er.
Sicher konnte er nicht sein, dass es reichen würde denn auch wenn das Starterfeld der Sechsjährigen in diesem Jahr nicht allzu groß war, wurde die Luft oben doch dünn. Der bayerisch gebrannte Schimmel, der als Vierjähriger in Warendorf schon Bundeschampion geworden war, im Vorjahr dann allerdings nur Rang acht im Finale der Fünfjährigen erreichte, zeigte sich allerdings heute von seiner besten Seite. Saubere Verstärkungen, mit viel Biegung gerittene Trabtraversalen brachten in dieser Gangart die Note 9,0. Die Schrittpirouetten ein Highlight der Prüfung ein Traum, schwärmte später Kommentator Christoph Hess dies wirkte sich auf die Bewertung aus, Denario erhielt hier die Tageshöchstnote von 9,5.
Andererseits: Nobody is perfect, und auch der über viel Boden stehende Bayern-Hengst muss sich mit Kritik auseinandersetzen. Seine Galoppade könnte noch getragener, noch sicherer auf dem Hinterbein sein, dann wären auch die fliegenden Galoppwechsel ausdrucksvoller (Note: 8,5). Den Sieg brachten am Ende die sehr guten Noten für die Durchlässigkeit und den Gesamteindruck des Pferdes (beides 9,0).
Dicht dahinter mit der Endnote 8,7 landete die Oldenburger Rappstute Della Cavalleria v. Diamond Hit-Rubinstein, die im Besitz von Sissy Max-Theurer steht (Züchter: Elisabeth Münstermann, Werl), auf Rang zwei. Ein ganz anderer Pferdetyp, leichtfüßiger und feingliedriger als der Sieger. So mancher hätte sich diese Stute, die von Kira Wolferding gefühlvoll vorgestellt wurde, ebenfalls als Siegerin des Tages vorstellen können. Genau wie Denario kennt auch diese Stute die Warendorfer Vierecke aus den Vorjahren: 2008 war sie Sechste im Finale der Fünfjährigen, als Vierjährige ging sie auf dem fünften Rang aus dem Viereck. Mit einer 8,5 für den Trab und je einer 9,0 für die Gangarten Schritt und Galopp wurde sie entlassen gerade im Galopp könnte die Stute aber noch mehr Last aufnehmen und auch die Wechsel, die nicht alle auf gerader Linie verliefen, bergen noch Verbesserungspotenzial.
Die zweite Rappstute im Bunde der Medaillengewinner ist die Hannoveraner Londonderry-Tochter La Noire, vorgestellt von Dorothee Schneider. Die von Heinrich Ramsbrock, Menslage gezogene und im Besitz von Robert Lualdi, Rotkreuz (Schweiz) stehende Stute war ebenfalls bereits im Vorjahr im Finale dabei, allerdings damals nicht so erfolgreich (Platz elf) wie diesmal Gesamtnote 8,5, Bronze. Besonders imposant war die Trabarbeit, die Sicherheit, mit der die Stute die geforderten Lektionen absolvierte – und die unterstützende Art der Reiterin, die die Stärken des Pferdes optimal hervorhob.
Der Vorjahressieger Imperio v. Connery, der sich über das kleine Finale doch noch ins Finale der Sechsjährigen vorgearbeitet hatte, konnte nicht an seinen Erfolg von 2008 anknüpfen, landete am Ende auf Rang fünf (Gesamtnote 8,2). Die Enttäuschung darüber war seiner Reiterin Anna Sophie Fiebelkorn anzusehen: Allein die Noten, die die Richter für den Trab dieses bildschönen Hengstes vergaben – in der Finalqualifikation noch die Höchstnote 10,0, im kleinen Finale dann immerhin noch eine 9,0, schließlich im Finale „nur“ noch eine 8,5 – riefen Zweifel hervor: Kann es sein, dass eine Grundgangart so unterschiedlich bewertet wird in drei aufeinanderfolgenden Prüfungen?
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
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