Wie schon am Vormittag bei den Sechsjährigen zeigte sich auch bei den fünfjährigen Dressurpferden, dass manche einen zweiten Anlauf brauchen, um in der Warendorfer Atmosphäre ihre Stärken zu offenbaren. Der westfälische Hengst Dresden Man (v. Dresemann-Florestan, Züchter: Hubert Vornholt, Münster, Besitzer: Jason Wallace, London GB) unter Ingrid Klimke siegte mit der Gesamtnoe 8,6.
Heute war sein Tag, freute sich Klimkes Trainer Siegfried Peilicke nach einem Bilderbuchauftritt im Viereck, dessen Tribüne zur Startzeit dieses Paares erstmals voll besetzt war. Niemand wollte sich entgehen lassen, wie der schicke Westfale, der erst vor kurzem bei den Weltmeisterschaften in Verden Rang sechs in seiner Altersklasse belegt hatte, die Spannungen des gestrigen Tages verkraftet hat. Gestern fand er nach einer starken Trabtour nicht zur gewohnten Losgelassenheit zurück und zeigte sich die gesamte folgende Schritt-Tour der Aufgabe verspannt und patzte mehrfach im Außengalopp.
Diesmal war alles anders: Von Anfang an deutlich losgelassener heimste Dresden Man eine 9,0 für den Trab ein, der Galopp war diesmal spannungsfrei, den Schritt würde man sich noch raumgreifender wünschen, er war mit der Note 7,5 die am niedrigsten bewertete Gangart dieses viel versprechenden Pferdes. Zweimal 9,0 für Durchlässigkeit und Gesamteindruck hat das Paar dem gründlichen Reiten Klimkes zu verdanken saubere Kurzkehrtwendungen und sehr schöne Übergänge, aber auch die vielen Anzeichen eines losgelassenen Pferdes und die sehr sichere Anlehnung flossen stark in diese Noten ein.
Damit konnte sich Klimke an diesem Tag bereits über ihren zweiten Sieg freuen (mit der Damon Hill-Tochter Damons Divene hatte sie zuvor die Finalqualifikation der dreijährigen Reitpferde gewonnen).
Nur ein Zehntel dahinter platzierte sich rheinisch gebrannte Fuchsstute Donna Bellissima unter Jana Freund (Z und B: Dr. Kornelia Crudup, Moers). Sie stammt von dem relativ unbekannten, ebenfalls rheinischen Hengst Donquestador ab, der wiederum ein Donnerhall-Sohn aus einer Romadour-Mutter ist. Die im Quadrat stehende Stute zeigte sich deutlich selbstsicherer als noch in der Finalqualifikation, für Trab und Galopp schlugen jeweils die Noten 8,5 zu Buche, lediglich in den Verstärkungen blieb sie ein wenig hinter ihren Möglichkeiten zurück da geht noch was! Die 9,0 zückten die Richter zu Recht für den harmonischen Gesamteindruck Gesamtnote also 8,5.
Rang drei erreichte der großrahmige Hannoveraner Fuchshengst Eloy v. Earl aus einer Wendenburg-Mutter (Z: Johann Fuseler, Schiffdorf, B: Lena Schütte, Hesedorf) mit der Gesamtnote von 8,3. Vorgestellt wurde der imposante Hengst von der 21-jährigen Christin Schütte, die ihren bisher größten Erfolg 2007 feierte, als sie mit dem zwölfjährigen Schimmelhengst Hohenstaufen Europameisterin der Jungen Reiter wurde. Im Warendorfer Viereck punktete das Paar mit einer federnden Trabtour, guten Trab- und Galoppverstärkungen und in allen Lektionen sehr sauberer Ausführung.
Ins Finale rückten außerdem noch die auf Rang vier und fünf Platzierten vor: der westfälische Hengst Leyenda v. Larcordos (Z: Hermann Berger, Ascheberg, B: Sybille u. Ursula Koch, Welver) unter Oliver Oelrich Gesamtnote 8,2. Der Schritt des Braunen war eine Augenweide und bescherte ihm eine 9,0, Trab und Galopp schlugen mit je 8,5 zu Buche. Hier und dort sorgten allerdings kleine Abstimmungsprobleme zwischen Reiter und Pferd für die dagegen eher niedrige Note für Durchlässigkeit: 7,5.
Rang fünf erreichte der dunkelbraune Rubin-Royal-Sohn Real Dancer unter Jan-Dirk Gießelmann. Der Hannoveraner war in der Finalqualifikationen noch recht unkonzentriert gewesen, konnte nun im kleinen Finale seine Stärken den weit unterfußenden Trab und die sehr gute Bergauf-Galoppade besser hervorheben: 9,5 für den Trab, 9,0 für den Galopp. Da ist Potenzial für eine gute Platzierung im Finale unter der Bedingung, dass der Hengst sich auf seine Aufgabe und nicht auf die Umgebung konzentriert.
Die ersten fünf Reiter dieser Prüfung haben sich über den Umweg des Kleinen Finales für das Finale am Sonntag qualifiziert. Dort starten außerdem die zwölf besten Reiter aus der Finalqualifikation (die Eva Möller mit dem Westfalen Blickpunkt v. Belissimo gewonnen hatte). Seit 2008 ist die Regelung in Kraft, dass nicht nur zwei, sondern fünf Pferde in den Dressurprüfungen über das kleine Finale nachrücken können eine Regelung, die bei Reitern und Richtern viel Anklang findet. Die Paare, die heute vorne platziert waren, sind der beste Beweis dafür, dass das Kleine Finale einen sehr hohen Stellenwert hat, betonte nach der Prüfung auch die Richterin Elke Ebert. Heute hat wieder bewiesen, dass es richtig war, manchen Pferden eine zweite Chance zu geben.
Alle Ergebnisse dieser Prüfungen finden Sie hier.
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