Die Siegerin des kleinen Finales avancierte zur Sympathieträgerin, andere Pferde fielen den Elementen zum Opfer und das obligatorische Glas Sekt, das es für die Dressur-Finalisten des Bundeschampionats nach der Prüfung gibt, fiel gegen Ende der Prüfung etwas verdünnter aus.
Platz vier: La Lopez mit Christina Nolden
Keiner hier freut sich so sehr über den vierten Platz wie ich, strahlte Christina Nolden, die die rheinische Fuchsstute La Lopez (v. Lord Loxley-Boss, Z.: Dr. Klaus-Dieter Nolden) über das kleine Finale für die Endausscheidung am Sonntag qualifiziert hatte. Ein Blick in das Auge des Pferdes während der Prüfung machte deutlich: dieses Pferd will! Was darf ich als nächstes für dich tun?, schien sie zu fragen. Die recht mächtige bunte Fuchsstute hat drei ansprechende Grundgangarten (Trab 8,5, Galopp 8,0, Schritt 9,0). Probleme hatte sie noch im Galopp da macht esie sich im Außengalopp noch ein bisschen fest, vielleicht, weil ihr da noch die Kraft fehlt, um die Balance zu halten. Der einzige wirkliche technische Fehler in der Aufgabe war ein klebendes Kurzkehrt, bei dem La Lopez einmal stehenblieb. Dennoch gab es in der Durchlässigkeit eine 9,0. Insgesamt eine sympathische Vorstellung, die im Durchschnitt eine 8,6 bekam.
Platz fünf: Rudolf Widmann mit San Souci
Der Samba Hit-Levisto-Sohn San Souci ist ein tolles Vorderpferd. Er verfügt über sehr viel natürlichen Grundschwung und bewegt sich äußerst locker und losgelassen. Allerdings vermisst man bei den Hinterbeinen ein wenig das energische Abfußen, das die Aktion der Vorhand verspricht. Toll war die Durchlässigkeit des Dunkelfuchses und die Selbsthaltung. Eine 9,5 gab es für das Gerittensein. Den Ausdruck in den schwunghaften Grundgangarten belohnten die Richter mit jeweils einer 8,5. Im Schritt hätten sie sich mehr Freiheit aus der Schulter gewünscht, so dass man hier nur die 7,5 gab. Insgesamt kam eine 8,5 als Durchschnittsnote zusammen.
Platz sechs: Flynn unter Marcus Hermes
Dieses Paar hatte so richtig Pech. Genau als sie ins Viereck kamen, öffnete der Himmel seine Schleusen. Und wie. Doch der Hengst v. Falsterbo-Walt Disney (Gerhard Finck, Padinbüttel) ließ sich von dem Guss, der aus ihn hernieder ging, nicht beeindrucken und zog gelassen seine Bahnen. Trotzdem schienen die Richter sich nicht recht erwärmen zu können für den hübschen Dunkelfuchs. Der Hengst drehte eine ansprechende Runde mit nicht immer ganz geschlossenem Maul, wobei er aber nicht gegen die Hand ging. Die Richter ahndeten das mit einer 8,0 für die Durchlässigkeit. Keine schlechte Note, aber im Vergleich und angesichts von beispielsweise sehr gut gelungenen Einfachen Wechseln und einer sehr guten Kurzkehrtwendung war das ein wenig verwunderlich. Auch Trab und Galopp bekamen nicht mehr als ein glattes gut. Im Trab wollte man mehr Gleichmaß sehen, im Galopp fand man die Rückführungen noch zu unsicher. Lediglich am Schritt gab es nichts auszusetzen, 9,0. Mit dem Gesamteindruck von 8,5 ergab das eine 8,3 im Durchschnitt. Der Bewertung folgte ein Pfeifkonzert.
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