Lewitz Festival in Warendorf! Beide Titel bei den Springpferden gingen an Zuchtprodukte des Gestüts Lewitz. Und Patrick Stühlmeyer entwickelt sich zum Seriensieger.
2010 gewann er mit der in Lewitz gezogenen Stute Balsandra das Bundeschampionat der sechsjährigen Springpferde, in diesem Jahr saß er im Sattel des neuen Champions der Fünfjährigen, Cornet`s Balou, Besitzer Gestüt Lewitz. Bei den Sechsjährigen triumphierte Toulouse unter Henrik von Eckermann, gezogen ebenfalls in Lewitz, heute im Besitz der B&S Sportpferde GmBh in Riesenbeck alias Turnierstall Beerbaum. Von den 68 Pferden, die in beiden Altersklassen im Finale an den Start gingen, steht sieben Mal das Gestüt Lewitz als Züchter im Papier.
Fünfjährige Springpferde
Den Fleißpreis hatte sich Eva Bitter verdient. Mit vier Fünfjährigen war sie nach Warendorf gereist, drei schafften direkt den Sprung ins Finale. Der Vierte überzeugte mit einer tollen Runde im Kleinen Finale (Wertn. 9,5). 31 Pferde waren am Start, davon vier unter der Deutschen Meisterin. Belohnt wurden ihre Mühen mit der Bronzemedaille für Argelith Squid, Hannoveraner Schimmelwallach von Salito Gibralta aus der Zucht von Ralf Grindt, Peine. Besitzer ist die Reitstall Argelith Bitter GmbH Bad Essen. Schon im ersten Umlauf lieferte Squid in gutem Tempo, bereits gut ausbalanciert und intelligent am Sprung eine feine Runde ab (8,6), steigerte sich jedoch im zweiten Umlauf erheblich (9,2). Drei der vier von Eva Bitter vorgestellten Pferde sind Hengste aus dem Niedersächsischen Landgestüt. Mein erster Jahrgang, sagt Landstallmeister Dr. Axel Brockmann stolz.
Drei Pferde hatte Henrik von Eckermann ins Finale gebracht, Forchello v. For Pleasure Collin L absolvierte seine Aufgabe am besten. Selbstverständlich und gleichmäßig ging der Hengst in beiden Umläufen, großzügig am Sprung bei guter Technik. Züchter des Westfalen ist Alexander Onishchenko aus Kiew, Besitzer die Equus Invest AG, Kürten. 18,00 die Notensumme für den Vize-Bundeschampion 2011.
So gesehen hat Patrick Stühlmeyer vielleicht alles richtig gemacht, als er sich ganz auf Cornet`s Balou konzentrierte und den OS gebrannten Hengst in zwei überzeugenden Runden zum Titel ritt. Der Bundeschampion 2011 ist ein Sohn des Cornet Obolensky, seine Mutter von Continus ist auch die Mutter des Balou de Rouet. Möglich, dass der braune Hengst seinem berühmten Bruder nacheifert und seinerseits Springpferdemacher wird, die Gene dazu hat er von beiden Elternteilen. In Warendorf jedenfalls überzeugte er die Richter und das Publikum mit viel Potential, Beweglichkeit und großzügigem Springen. Das schöne Seitenbild, das er dabei bietet, ist eine gute und begehrte Zugabe, sollte er denn eines Tages als Deckhengst Furore machen. 9,1 und 9,0 gaben die Richter für seine beiden Runden, dafür gab`s die Siegerschärpe.
8,5 oder besser musste die Note für den Einzug in den zweiten Umlauf sein, das schafften neun Pferde. Darunter Vater und Sohn Tebbel. Rene Tebbel landete mit dem OS Hengst Cafe`s Champus v. Cafe au lait Calido auf Platz vier (17,70), Sohn Maurice mit Stakko (Hann.) v. Stakkato Embassy auf Platz neun (16,50).
Sechsjährige Springpferde
Nicht jedes Jahr gibt es ein so schnelles und spannendes Stechen bei den sechsjährigen Springpferden wie 2011 beim Kampf um den Titel. Das war Springsport vom Feinsten. Selbst die gelegentlichen Gewitterschauer taten dem kaum Abbruch. Der regelmäßige Championatsbesucher erinnert sich sicher noch an die außergewöhnlichen Pferde, die 2010 im Finale der damals fünfjährigen Springpferde standen. Für 2011 durfte man also Großes von den 2005 geborenen Pferden erwarten.
Die Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, allein die Akteure haben gewechselt. Von den Pferden, die im vorigen Jahr noch als Fünfjährige von sich reden gemacht hatten, war u.a. der Vize-Champion Carell unter Eva Deimel am Start, er erreichte das Stechen nicht trotz der doch schon recht hohen Note von 8,5. Notwendig war dafür 8,6 und besser, zehn Paare schafften das.
Der Westfale Pikeur Cole Porter v. Cornet Obolensky Cassini unter Michael Symmangk war 2010 Vierter, in diesem Jahr ging er mit der zweithöchsten Vornote (9,2) ins Stechen. Dort glückte eine Wendung nicht, Platz zehn. Comme il faut, der Sohn des Cornet Obolensky a.d. Ratina, ging mit der Tageshöchstnote ins Stechen. Kommentator Joachim Geilfuß geriet regelrecht ins Schwärmen bei der Vorstellung des westfälischen gekörten Hengstes unter Franz-Josef Dahlmann: Eine Runde wie aus dem Bilderbuch! Losgelassen, das Pferd voller Power, dabei durchlässig und jede Sekunde bei seinem Reiter, 9,4. Gezüchtet hat den Braunen die B&S Sportpferde GmbH in Hörstel, Besitzer ist das Gestüt Zhaschkow, Ukraine. 2010 war Comme il faut Weltmeister der fünfjährigen Springpferde in Lanaken geworden, hat also schon einmal bewiesen, dass er schnell gehen kann. Und Peppi Dahlmann hatte sich auf das Stechen gefreut: Wenn es klappt, dass ich das Stechen erreiche, lasse ich auch richtig gehen, versprach er vor der Prüfung. Versucht hat er es, allein fehlte das letzte Quäntchen Glück zum Sieg, immerhin der Titel des Vize-Champions ohne Strafpunkte in 42,52 Sek. erreicht.
Christine Meyer zu Hartum
Ganz schnell unterwegs war Johannes Ehning mit Cashew, dem Holsteiner v. Casall Sandro. Mit 8,6 hatte er soeben das Stechen noch erreicht, gelobt wurden die Einstellung und die gute Bascule des Holsteiners Fuchswallachs. (Züchter Gestüt Charlottenhof/ Eberspächer, Gomadingen, Bes. Nybor Pferde GmbH & Co.KG Borken). Bei 43,57 Sek. blieb die Uhr stehen, dritter Platz für den Fuchswallach.
Es war der Tag des für die B&S Sportpferde GmbH Hörstel reitenden Schweden Henrik von Eckermann, der mit Toulouse eine feine Runde, so Geilfuß, geliefert hat. Henrik hat das Pferd sehr geschickt vorgestellt, hat ihm Zeit gegeben sich zu entwickeln, ganz fein eingewirkt. 8,7 für diesen Ritt, aber dann das Stechen. Als vorletztem Starter glückte von Eckermann so ziemlich alles. Obwohl nur er bei der einzig möglichen Alternative den längeren Weg ritt, erreichte das Ziel in der schnellsten Zeit. Dank des immer gleichmäßigen, raumgreifenden Galopps erwischte er jede Distanz aus dem Vorwärts, die großen Galoppsprünge der Stute v. Toulon Ganymed taten ein Übriges, 41,24 Sek. bedeuteten Sieg und Titel.
Den Holsteiner Schimmelhengst Clarius v. Con Air Calato ritt Henrik von Eckermann darüber hinaus noch auf Platz vier, bei 43,77 Sek. blieb die Uhr stehen.
Es muss nicht mehr immer ein Holsteiner sein, wenn man in Warendorf bei den Springpferden vorn stehen will, das wurde in diesem Jahr recht deutlich. Gemischtes Angebot bei Abstammungen und Zuchtgebieten, Hannover, Westfalen und der Zuchtverband des Oldenburger Springpferdes können durchaus mithalten. Wobei es zu bemerken gibt, dass bei den Hannoveraner Springpferden fast ausschließlich das Blut des Stakkato oder Embassy in den Adern der besseren Springpferde fließt, während bei den Westfalen Cornet Obolensky der größte Treffer der Springpferdezucht der Gegenwart ist. Stark nach vorn drängt sich auch der Zuchtverband des Oldenburger Springpferdes, der mit den verschiedensten Abstammungen punktet, insbesondere durch die Zuchtprodukte des Gestüts Lewitz.
Danke Nico,! Ich bin eher geschockt, das Manfred von Allwörden hier wieder top Bühne bekommt. die Pferde könne nichts dafür aber für mich gehören diese in andere […]
Business as usual. Manfred von Allwörden also wieder voll im Geschäft? Es würde mich allerdings freuen zu hören, dass er seine 30.000 € Geldstrafe bezahlt […]
Damon Hill war einfach wundervoll. Ich fand ihn bei etlichen Turnieren besser als Valegro, insbesondere in den Passagen. In Neumünster, bei seinem 90er Ritt, war […]
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