Der westfälische Wallach
Priemus hat sich den Bundeschampionatstitel der fünfjährigen Geländepferde
gesichert. Er entschied als bestes Pferd im Gelände die letzte Teilprüfung für sich und siegte damit
vor Michael Jung und Cavallandra.
„Ein Pferd mit einer Galoppade, wie man es sich vorstellt, kommentierte Bundestrainer Hans Melzer durch die Lautsprecher am Richterturm im Gelände, nachdem Priemus eine flüssige, harmonische und rhythmische Crossrunde abgeliefert hatte und damit zum Sieg galoppierte, Gesamtsumme: 34,8 Punkte. Der Wallach ist ein wirklich ansprechendes Pferd und ein toller Vielseitigkeitstyp: Feingliedrig, langbeinig und blütig. Sein Vater ist Primeur’s As. Er steht auf der Hengststation Rüscher-Konermann (Greven). 2002 gewann er das westfälische Eignungschampionat und qualifizierte sich für das Bundeschampionat der fünfjährigen Springpferde. Sein Pedigree führt über Pilot, Ramiro und Paradox I.
Priemus wusste die Richter besonders im Gelände zu überzeugen, nicht nur durch seine tolle Galoppade, sondern auch durch seine Rittigkeit und seine positive Einstellung zu den Geländesprüngen. Dafür gab es die Tageshöchstnote: 9,5.
Nach den ersten beiden Teilprüfungen lag er noch auf Platz zwei. Im Dressurviereck zeigte er durchweg drei gute Grundgangarten und absolvierte alle Lektionen solide und souverän. Er hätte sich noch mehr an die Hand seines Reiters herandehnen können. 7,7 gab es dafür. Im Parcours fußte Priemus energisch ab, galoppierte gleichmäßig und war vorsichtig am Bein. Lediglich das Hinterbein hätten sich die Richter im Parcours schneller gewünscht. Sie vergaben eine 8,1.
Gezogen wurde der Wallach von Josef Rosendahl, der in Greven eine eigene Reitanlage mit 30 bis 40 Pferden betreibt und mit Priemus seinen ersten Bundeschampion feiert. Priemus fiel schon als Fohlen auf, erzählt er, durch sein Gebäude und sein Gemüt. Er war schon immer sehr ausgeglichen.
Sein Reiter Nils Trebbe war einer der jüngster Teilnehmer und fand sich bei der Siegerehrung in prominenter Begleitung wieder: Rechts von ihm mit der Silbermedaille um den Hals hatte sich Michael Jung auf Cavallandra positioniert, mit der der Doppeleuropameister bis zum Gelände in Führung gelegen hatte. Schon in der ersten Teilprüfung Dressur lieferte Jung mit der Cavallieri xx-Tochter aus der Zucht von Wolfgang Martin in Kraichtal eine bilderbuchmäßige Vorstellung ab. Die Stute präsentierte sich mit einer guten Trabmechanik, mit einer stets schönen Silhouette und durchweg ganz sicher an den Hilfen ihres Reiters (8,4). Im anschließenden Springen galoppierte Cavallandra fehlerfrei, rhythmisch und gleichmäßig, mit einer passablen Vorderbeintechnik zur einer 8,2, der besten Note des Starterfeldes. Auch im Gelände absolvierte die Fuchsstute den Kurs „flüssig, rhythmisch und sicher an den Hilfen“, wie die Richter urteilten. Aber: Wir hätten uns gewünscht, dass Cavallandra im Galopp noch mehr durchschwingt.“ Mit einer 8,5 wurde die Runde bewertet und die Richter zogen das Fazit: Cavallandra ist nicht der Prototyp, wie man sich ein Vielseitigkeitspferd vorstellt. So musste das Paar mit 33,6 Punkten gesamt mit dem Vizechampionesse-Titel vorlieb nehmen.
Links neben dem Sieger Nils Trebbe fand sich Dirk Schrade mit Chica Mia und der Bronzemedaille wieder. Ein Raunen ging durch die Zuschauermenge als die Holsteiner Stute ihr gewaltiges Sprungvermögen schon am ersten Hindernis demonstrierte. Sie stammt ab v. Clearway (Z.: August Bartjen, Bad Zwischenahn) und zeigte sich im Cross sehr rittig und sicher im Galopp. Doch gerade die riesigen Sätze, die man besonders im ersten Teil der Prüfung sah, mahnten die Richter an: Wir hätten uns die Vorstellung gerne flüssiger gewünscht, kommentierte Hans Melzer, durch das Überspringen war die Landung teilweise unrhythmisch. Der Stute fehlt es noch an Routine, damit sie lernt, rationeller zu springen. Eine 8,5 gab es dafür.
Im Dressurviereck tags zuvor hatte Dirk Schrade sie locker und losgelassen vorgestellt. Souverän meisterte Chica Mia die Lektionen, besonders ihr raumgreifender, taktsicherer Schritt überzeugte (7,5). Im Parcours präsentierte sie sich sprunggewaltig und vorsichtig am Sprung. Ihr schnelles Vorderbein fiel auf. Die Richter hätten sich noch mehr Rückentätigkeit gewünscht (8,0). Machte in der Endsumme 32,5 Punkte und Platz drei für das Paar.
Der Geländekurs, den die Fünfjährigen zu absolvieren hatten, war 1550 Meter lang und mit 15 Hindernissen gespickt. Zu reiten galt ein 500er-Tempo. Viele der Youngster kamen in Zeitnot. Das geforderte, hohe Tempo war wohl doch noch ungewohnt.
Der Zuchtverband Westfalen stellte vier platzierte Pferde (Priemus/Sieger, Rose Garden/Platz sieben, Cortez/Platz zwölf, Cruising/Platz 14). Mit dem Trakehner Brand galoppierten ebenfalls vier Pferde in die Platzierung (Maybach/Platz acht, Saviola/Platz zehn, First Flight Alliance/Platz elf, Tiberuis/Platz 16). Aus dem Holsteiner Zuchtverband kamen drei Pferde in die Platzierung (Chica Mia, Nocturno/Platz vier, Wolke Sieben/Platz vier).
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