Mit Abstand siegte der Hannoveraner Fidertanz-Alabaster-Sohn Franziskus in der Qualifikation der vierjährigen Hengste beim Reitpferde-Bundeschampionat 2012. Auf Unverständnis beim Publikum stieß die Bewertung des Trakehner Hengstes Millennium.
Franziskus, einer der meistfrequentierten Hengste der Station Holkenbrink, der in diesem Jahr mit einem beeindruckenden Fohlenjahrgang aufwarten konnte, überzeugte vor allen Dingen im Trab. Das war großes Schwingen unter seiner Reiterin Johanna Klippert, welches mit einer 9,0 bewertet wurde. Im Schritt und im Galopp hatte man den Eindruck, als verhielte der noble Braune sich etwas. 8,5 und 8,0 waren die Noten. Alle weiteren Teilkriterien (Ausbildungsstand, Gebäude, Gesamteindruck) wurden mit 9,0 bewertet. Unter dem Strich ergab das eine 8,75 für den Hengst aus der Zucht von Elisabeth Albers in Löningen.
Ein Pferd ganz anderen Types ist der Zweitplatzierte, der Nordrhein-Westfälische Landbeschäler Sir Heinrich OLD, ein Oldenburger wie der Namenszusatz verrät. Sir Donnerhall und Fürst Heinrich stehen im Pedigree des sympathischen Fuchses aus der Zucht von Paul Wendeln in Garrel. Sir Heinrich ist ein eher kleiner Hengst, praktisch konstruiert, das aber nicht so bedeutend daher kommt, wie der Sieger. Vorbildlich war die Anlehnung des Hengstes an die weiche Hand von Anja Wilimzig. Ein schöneres Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen hat man heute von keinem der Pferde gesehen. So wurde der Teilbereich Ausbildung denn auch mit einer 9,0 bewertet, obwohl der Hengst beim Angaloppieren zur geschlossenen Zirkelseite einmal über die Schulter wegbrach. Die weiteren Noten: Ein schwungvoll-elastischer Trab mit ganz aktivem Hinterbein, ein bergauf angelegter fleißiger Galopp und ein geregelter fleißiger Schritt wurden jeweils mit 8,5 beurteilt. Dieselbe Note gab es auch für Gebäude und Gesamteindruck. Fazit: 8,58.
Platz drei ging wieder nach Hannover, an den Quaterback-Wolkentanz I-Sohn Quasar de Charry aus der Zucht von Erika Lütjen in Grasberg. Der Fuchs, ein typischer Sohn seines Vaters, ist auf der Hengststation Pape aufgestellt, Susan Pape stellte ihn vor. Im Trab elastisch (8,0), im Galopp mit energischem Durchsprung und viel Ausdruck (9,0), im Schritt geregelt und im Laufe der Prüfung zunehmend besser im Raumgriff (8,5) überzeugte der Fuchs. Die Ausbildungsnote lautete 8,5, obwohl man streckenweise den Eindruck hatte, der Hengst sei etwas unzufreiden im Maul. 8,0 gab es für das Gebäude, 8,5 für den Gesamteindruck.
Besonders bei den Trakehner Fans war die heutige Qualifikation der vierjährigen Hengste mit Spannung erwartet worden. Einmal mehr kam es zu einer Konfrontation der beiden Dauerrivalen Herbstkönig (v. Interconti-Timber, Z.: Gisela Gunia, Uslar, B.: HuL Marbach, Hengststation Wahler) und Millennium (v. Easy Game-Ravel, Z.: Dr. Bettina Bieschewski, Selent, B.: Sächsische Gestütsverwaltung Moritzburg). Es begann anlässlich der Trakehner Körung 2010. Herbstkönig verließ den Platz als erster, Millennium als zweiter Reservesieger. Es folgten die Trakehner Championate in Hannover. Wieder war Herbstkönig seinem Jahrgangsgenossen eine Nasenlänge voraus.
Heute erhielten die beiden exakt dieselbe Bewertung: eine 7,67 im Durchschnitt. Herbstkönig musste unter Theresa Wahler als erster ins Viereck. Der leichtfüßige hoch elegante Braune verfügt über ganz große Bewegungsmöglichkeiten, von denen heute leider nicht viel zu sehen war. Er war verspannt, wurde häufig eng, sprang im Galopp um. Seine Noten: Trab: 7,5, Galopp: 7,5, Schritt: 8,0, Ausbildung: 7,0, Gebäude: 8,5, Gesamteindruck: 7,5.
Millennium unter seinem ständigen Reiter Kay Pawlowska war Têtenpferd der letzten Abteilung. Bildschön ist dieser Rappe, und auch seine Bewegungen sind bedeutend, besonders der Galopp, den man sich kaum „bergaufer“ vorstellen könnte. Doch der Hengst hielt sich im Rücken fest. Die Bewegungen gingen nicht durch den Körper, Genick und Hals wirkten steif. Das hat notenmäßig reingehauen 8,0 für den Trab, 8,5 für den Galopp, 6,5 für den Schritt, 7,0 für den Bereich Ausbildung, 8,5 fürs Gebäude, 7,5 für den Gesamteindruck. Als die Noten bekannt gegeben wurden brandete eine Welle der Empörung auf den heute noch mäßig besetzten Tribünen auf. Es nützte nichts, mit der 7,67 ist keiner der beiden Trakehner im Finale dabei.
Übrigens: Dominierte bei den 23 vierjährigen Stuten und Wallachen noch der große Donnerhall, tauchte der Oldenburger Stempelhengst bei den Hengsten gerade mal einmal auf der Vaterseite der 13 Pferde am Start. Mit vier Nachkommen war hier Sandro Hit-Blut führend.
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