Soiree de Saumur und Sir Heinrich heißen die Sieger der Dressurpferdeprüfung der Klasse L. Insgesamt gingen 60 Pferde in der Finalqualifikation an den Start. Die Leistungsdichte war breiter als bei den Sechsjährigen. Für ein direktes Finalticket brauchte man mindestens die Note 8,2
Soiree de Saumur da war doch was, oder? Richtig. Soiree dAmour im vergangenen Jahr Bundeschampionesse der dreijährigen Stuten und Wallache und Vollschwester zur heutigen Siegerin. Schon das Abreiten war wie die Prüfung: schön! Ann-Kristin Dornbracht bereitete ihre Stute (Z.: Maren Bergen, Wagenfeld) in aller Ruhe, schön locker, über den Rücken, ohne Stress auf die Prüfung vor. Das zahlte sich im Viereck aus. Entspannt, aber ausdrucksstark und mit einer tollen Mechanik ausgestattet zog die Oldenburger San Amour Latimer-Tochter ihre Runden. Das Resultat: Die höchste Trab- und Tagesnote von 9,5. Der Schritt ebenfalls gleichmäßig, aus einem Guss, 9,0 die Note. Der Galopp vielleicht die schwächste Gangart, wenn man überhaupt davon sprechen will. Im Hinterbein würde man sich vielleicht noch etwas mehr Aktivität wünschen, die Note 8,0. Für schön gerittene Übergänge, ordentliche Kurzkehrtwendungen und ein gutes Rückwärtsrichten gab es die Note 8,5 in der Durchlässigkeit. Die 9,0 zückten die Richter für den Gesamteindruck. Macht in Summe eine 8,7 und die goldene Schleife in der ersten Abteilung. Ich hatte ein richtig gutes Gefühl, sie war unheimlich konzentriert und hat sofort auf meine Hilfen reagiert. Wenn sie ins Viereck kommt, ist sie einfach da, ein richtiges, kleines Showgirl, schwärmt eine glückliche Ann-Kristin Dornbracht. Im vergangenen November kaufte sie die Stute, im März ging sie ihr allererstes Turnier. Ihr Ziel haben Soiree de Saumur und Ann-Kristin Dornbracht schon erreicht. Aufs Finale hatte Dornbracht gehofft, jetzt ist direkt der Sieg in der Qualifikation geworden: Ich bin einfach nur unheimlich stolz auf mein Pferd.
Einen gefühlten Heimsieg feierte Sir Heinrich OLD (Z.: Paul Wendeln, Garrel) in der zweiten Abteilung. Der Fuchshengst von Sir Donnerhall I Fürst Heinrich ist Beschäler beim NRW-Landgestüt in Warendorf und überzeugte mit einer lockeren, elastischen und von Anja Wilimzig gut gerittenen Runde. Kraftvoll trabte der kompakte Fuchs los und kommt im Schritt zum Schreiten, genauso ordentlich präsentierte er sich im Galopp. Für die Vorstellung kassierte er zwei Mal die 9,0 (Trab und Gesamteindruck), zwei Mal die 8,5 (Schritt und Galopp) und die 8,0 für die Durchlässigkeit. Dass er aber auch anders kann, als sich konzentriert durchs Viereck steuern zu lassen, bewies er in der Siegerehrung. Statt nach einer zweite Ehrenrunde war Sir Heinrich wohl eher nach der Box zumute. Am Ausgang blieb er stehen und stieg derartig, dass Anja Wilimzig lieber freiwillig abstieg. Auch Sir Heinrich hat wie Soiree de Saumur erfolgreiche Verwandtschaft: Seine Vollschwester Cindy siegte nebenan auf dem Reitpferdeplatz in der Qualifikation für die vierjährigen Stuten und Wallache.
Die silberne Schleife in beiden Abteilungen wurden Pferden von Claudia Rüscher angesteckt. In der ersten Abteilung war es Steppo (Z.: Georg Peinemann), der Westfalen-Hengst von Spielberg – Hohenstein. Konstant und durchlässig zog er durchs Viereck. Die höchste Note war die 9,0 für den Gesamteindruck. Die 8,5 gab es für Trab, Galopp und Durchlässigkeit, für den Schritt die 8,0, insgesamt eine 8,5. Ein Zehntel weniger gab es für die Vorstellung von Belarus (Z.: Arno Schielke, Beckum). Der Westfalen-Hengst von Beltoni – Riccione war vor gut einem Monat noch Zwölfter bei der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde in Verden geworden. In der Finalqualifikation trat der mächtige Braune in den Trabverstärkungen hinten breit und im zweiten Teil der Prüfung war das Maul hin und wieder offen. Ansonsten eine ordentliche Vorstellung, die Trabnote war mit 8,0 die tiefste, die anderen Noten lagen bei 8,5.
Noch zwei weitere Pferde platzierten sich auf dem zweiten Platz in der zweiten Abteilung. Zum einen der Hannoveraner Hengst Simply Red (Z.: Harald Beck) mit Holga Finken. Der unauffällige Fuchs zieht nicht sofort alle Blicke auf sich, aber sobald er den zweiten Gang einlegt und trabt, sind alle bei ihm. Für diese Gangart kassierte er auch seine höchste Note 9,0. Für den Schritt gab es mit 7,5 die niedrigste Bewertung. Die anderen Noten lagen bei 8,5. Auf dem gleichen Platz: Quaterhall (Z.: Dr. Ulrich Kriebel, Bienenbüttel) von Quaterback-Donnerhall. Der Dunkelfuchs-Hengst war erst nicht ganz bei seinem Reiter Wolfhard Witte, sondern eher beim Drumherum. Am Anfang der Prüfung sprang er im Trab einmal weg, das schlug sich in der Durchlässigkeitsnote wieder, die bei 7,5 lag. Für den Trab an sich gab es, genauso wie für den Galopp die 9,0. Der Gesamteindruck wurde mit 8,5 bewertet, 8,0 gab es für den Schritt.
Den Weg über das kleine Finale muss Damons Satelite gehen. Der Vollbruder von der Vize-Weltmeisterin der sechsjährigen Dressurpferde Damons Delorange landete mit einer 7,7 auf Rang 26. Im Sattel saß allerdings anders als bei der WM, bei der er im Finale Elfter wurde, nicht Helen Langehanenberg, sondern Jill-Marielle Becks, Tochter von Züchter Christian Becks. In der Prüfung gab es einige Abstimmungsprobleme. Zum Beispiel legte der Damon Hill Rubin-Royal-Sohn direkt nach dem Grüßen den Rückwärtsgang ein. Zeitweise wurde der Wallach auch zu eng. Die Trabnote: 8,0. Im WM-Finale hatte es noch eine 9,8 gegeben. Der Schritt wurde mit 7,0 bewertet, Galopp und der Gesamteindruck mit 8,0, die Durchlässigkeit mit 7,5.
Für die Statistik-Freunde: Von den 60 gestarteten Pferden stellte Quaterback (Deutsches Sportpferd) die meisten Kinder, insgesamt waren es fünf Stück. Danach folgt der Rheinländer Lord Loxley I mit vier Nachkommen. Der Hannoveraner Hotline, der Oldenburger Sir Donnerhall I und der Westfale Damon Hill werden als Väter in den Abstammungen von jeweils drei Pferden geführt.
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