BuCha 2013: Traumnoten für Damon’s Dream bei dreijährigen Stuten und Wallachen

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Die Richter hatten ihm schon eine 10,0 gegeben für den Trab, die Fremdreiter bestätigten den Eindruck – Damon’s Dream, in der Qualifikation noch Vierter in der Reitpferdeprüfung der dreijährigen Stuten und Wallache gewesen, lief am Finaltag zu großer Form auf und holte überlegen den Titel.

„Schon an der Hand entspricht er der Vorstellung des idealen Reitpferdes“, leitete Dr. Dietrich Plewa seinen Kommentar zu dem westfälischen Damon Hill-Fürst Heinrich-Sohn Damon’s Dream ein. Der Trab des edlen Fuchses aus der Zucht von Jörn Homann in Landesbergen unter dem Sattel von Sandra Frieling wurde mit einer glatten 10,0 bewertet. „Man muss bedenken, dass diese Pferde erst drei sind und das in Relation zur Qualität dieser Grundgangart setzen“, nahm Dr. Dietrich Plewa denjenigen den Wind aus den Segeln, die möglicherweise gedacht haben, dass Damon’s Dream immer noch recht eng ging, wie schon in der Qualifikation. Trotz dessen waren Elastizität, Schwungentwicklung und Dynamik beeindruckend. Man kann sich leicht vorstellen, wie dieses Pferd mal traben wird, wenn er wirklich an die Hand herantritt. Ähnlich qualitätsvoll war der Galopp, 9,5. Wenn Plewa seinen Kommentar zum Schritt mit der Erwähnung der Taktsicherheit einleitet, ahnt man schon, dass es ansonsten etwas zu mäkeln gab. So auch bei Damon’s Dream, dem man mehr Raumgriff gewünscht hätte, was zum Ende der Prüfung aber besser wurde, 8,0. Schließlich wurde der Bereich Ausbildung mit 8,5 bewertet, wobei hier der häufig eingeklemmte Schweif (was aber auch dem peitschenden Regen geschuldet sein mag) und die enge Halseinstellung Erwähnung fanden. Machte unter dem Strich ein glattes Sehr Gut für den Sohn des Mannschaftseuropameisters Damon Hill.
Die 18 Punkte, die es von den Fremdreitern gab, Marcus Hermes und Miriam Becher, legen nahe, dass auch diese beiden ihm jeweils eine 9,0 bescheinigten. Leider wird aber immer nur die Wertnotensumme genannt, nicht aber, wer was gegeben hat.

Silber ging nach Oldenburg, an die Landeschampionesse und Reservesiegerstute Biscaya OLD v. Bordeaux-Quattro B mit Andreas Müller im Sattel. Allerdings fiel die Entscheidung erst im Fremdreitertest. Denn sowohl Biscaya als auch der Hannoveraner Fresh Chili v. Fürst Romancier-Rotspon unter Rieke Schnieder waren mit 42 Punkten in den B-Teil des Finales gegangen. Die Entscheidung über die Medaillenverteilung oblag also den reitenden Richtern. Die meinten: Ladies first.
Biscaya, ein „hochnobles Modell, das noch ganz und gar in der Entwicklung steht, aber dem Alter angemessen“, beeindruck mit „leichtfüßigen, fließenden Bergaufbewegungen“ in Trab und Galopp, 9,0 für beide Grundgangarten. Dem gegenüber fiel der Schritt mit 7,5 ab, man hätte sich geräumigeres Schreiten gewünscht. Die Dynamik der Stute in Kombination mit einer angesichts der Witterung umso beeindruckenderen Gelassenheit bei guter Anlehnung ließ die Richter im Bereich altersgemäße Ausbildung zur 8,5 greifen. Von den Fremdreitern gab es 18,50 Punkte, 0,50 mehr als der Bronzegewinner.

Jener Bronzemedaillengewinner, der Hannoveraner Fresh Chili unter Rieke Schnieder, ein „sehr gut proportionierter und geschlossen konstruierter“ Rappe (8,5 für Exterieur und Typ), schien mit den äußeren Bedingungen heute größere Schwierigkeiten gehabt zu haben. Die Richter erkannten einen gewissen Mangel an der nötigen Gelassenheit, weshalb sie im Bereich Ausbildung zur 7,5 griffen. Doch wurde auch betont, dass es sich um eine Momentaufnahme bei einem dreijährigen Pferd handele. Aus diesem Grund sei der Trab auch nicht so im Fluss gewesen, wie man es eigentlich gerne gesehen hätte, 8,0. Besser war der Galopp, 8,5, noch besser der Schritt, 9,5. Die Fremdreiter gaben 18,0 Punkte und fällten somit die Entscheidung.

Die Siegerin der Qualifikation, die Hannoveraner Landeschampionesse Charlotte v. Christ-Sir Caletto rein abstammungsmäßig auch springtalentverdächtig musste sich heute mit Rang fünf begnügen hinter ihrer Landsmännin Fleur v. Floriscount-Wild Dance unter Lena Berwe (Z.: Angela Fitschen, Scheeßel, 8,40). Dabei beeindruckte die elegante dunkelbraune Charlotte aus der Zucht von Michaela Rehwald in Essen auch heute mit ihren elastischen, geschmeidigen und ausbalancierten Bewegungen, offensichtlicher inner Zufriedenheit und Gehorsam trotz des strömenden Regens, matschigem Boden (Stadionsprecher: „Es ist erlaubt, wenn nötig, den zweiten Hufschlag zu nutzen!“) und unangenehmem Wind. Trab und Galopp, der ebenfalls von Rieke Schnieder vorgestellten Stute, erhielten die 8,5. Dem Schritt hätte man sich von Anfang an mehr Raumgriff gewünscht, wenngleich dies im Laufe der Prüfung besser wurde, 8,0. Der Typ und das Exterieur des „modernen, großlinigen Sportpferdes mit guter Halsung“ kam allerdings ebenfalls nicht über die 8,0 hinaus. Genausowenig wie der Bereich Ausbildung des „sicher an den Hilfen stehenden, losgelassenen und konzentrierten Pferdes“. Warum es dann „nur“ eine 8,0 war, wurde nicht begründet. 8,3 im Durchschnitt reichten nicht für den Einzug in den Fremdreitertest.

Drei Hannoveraner, zwei Oldenburger, ein Westfale, ein Deutsches Sportpferd und ein Trakehner hatten es in Teil A des Finales geschafft. Beide Oldenburger sind Kinder des bei Paul Schockemöhle stationierten Niederländers Bordeaux. Ansonsten hatte sich eine bunte Mischung zusammengefunden mit zwei F-Pferden, einem Donnerhall-Vertreter und zwei Trakehner Vätern, einmal dem Gribaldi-Sohn Syriano und einmal dem Oliver Twist-Sohn Singolo.

Die vollständige Ergebnisliste finden Sie hier.

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