Zwei Söhne des dänischen Vererbers Zonik landeten im Finale der fünfjährigen Dressurpferde auf dem Podium. Schon in der Qualifikation hatte der Oldenburger Zucchero mit Frederic Wandres Anspruch auf den Sieg angemeldet, heute konnte er sich in der Bewertung noch einmal deutlich steigern. Und präsentierte sich nach Auffassung der Richter vor allem durchlässig hoch zehn.
Die einzige 10,0 in allen vier Finalprüfungen auf dem Dressurviereck– sowohl bei den Pferden, als auch bei den Ponys – vergab die Richtergruppe an den Oldenburger Hengst Zucchero v. Zonik-Prince Thatch xx (Z.: Hans-Heinrich Brüning). „Wen diese Runde nicht begeistert hat, bei dem weiß ich nicht, wovon er sich noch begeistern lässt“, leitete Dr. Dietrich Plewa seinen Kommentar zu der Vorstellung ein. Besonders bemerkenswert: Die ideale Note gab es nicht etwa für eine der Grundgangarten des Hengstes, sondern für die Durchlässigkeit. Vorgestellt von Frederic Wandres, Bereiter auf dem Hof Kasselmann, präsentierte sich der Schwarzbraune mustergültig auf seinen Reiter konzentriert und technisch nahezu fehlerfrei. Wobei der Hengst sich zwar in guter Anlehung und stets vor den treibenden Hilfen zeigte, im Maul jedoch nicht immer hunderprozentig zufrieden wirkte.
Beste Gangart von Zucchero ist zweifelsohne der großzügige und absolut taktsichere Schritt, der ebenso wie der Gesamteindruck mit einer 9,5 bedacht wurde. Für den elastischen Trab mit aktiv unter den Körper fußendem Hinterbein und raumgreifenden Verstärkungen erhielt er die 9,0. Im Galopp präsentierte sich der Hengst schon sehr ausbalanciert, sicher im Außengalopp und vor allem absolut im Gleichmaß (9,0). Somit kam der Vierte der diesjährigen Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde insgesamt auf die Note 9,4. Das war der deutliche Sieg! Besonders gefreut haben dürfte sich auch die Besitzergemeinschaft Star Horse, die den Hengst im letzten Jahr für 370 000 Euro über die P.S.I. Auktion von Paul Schockemöhle und Ulli Kasselmann erworben hatte.
Eine Schönheit auf Platz zwei
Zwischen den beiden Zonik-Brüdern wirkte sie in der Siegerehrung besonders grazil: Mit der Wertnote 8,7 landete die Hannoveraner Stute Schöne Scarlett auf Platz zwei im Finale. Unter Leslie Rohrbacher tanzte die Scolari-Tochter aus einer Londonderry-Mutter heute durch das Warendorfer Viereck. Für den schwungvollen Trab, bei dem Dr. Dietrich Plewa vor allem die gute Korrespondenz zwischen Vorder- und Hinterhand lobte, gab es ein glattes Sehr gut (9,0). Der Schritt war „so wie man ihn sehen will“ und wurde mit einer 9,0 bedacht, ebenso wie der Gesamteindruck. Im elastischen und schon mit guter Versammlungsfähigkeit versehenem Galopp, wünschte man sich in den Verstärkungen noch etwas mehr Raumgewinn (8,5). Eine kleine Taktstörung in der ersten Trabverstärkung sowie in der Kurzkehrtwendung minderten die Note für die Durchlässigkeit (8,0). Positiv fiel auf, dass sich die Stute losgelassen, aber dennoch mit dem notwendigen Ausdruck versehen zeigte.
Im Notenbild deutlich verbessern im Vergleich zur Qualifikation konnte sich der Oldenburger Zum Glück v. Zonik-Florestan. Hatte er am Donnerstag noch mit einer 8,0 vorlieb nehmen müssen, erreichte er heute unter dem Niederländer Robin van Lierop die dritthöchste Bewertung des Finales, kam insgesamt auf eine 8,6. „Dieses Pferd hat wirklich Gummi!“, betonte Dr. Dietrich Plewa. Besonders imponiert seien die Richter aufgrund der gelungenen Kombination von Losgelassenheit und Gehorsam auf der einen Seite, sowie Schwung und Ausdruck auf der anderen Seite gewesen (Gesamteindruck: 9,0). In allen anderen Bereichen erhielt die Preisspitze der P.S.I. Auktion 2017 aus dem Besitz des Hof Kasselmanns die Note 8,5. Noch mehr Schub hätte man sich in der Trabverstärkung gewünscht. Auf der Haben-Seite bescheinigten die Richter dem Hengst eine gute Rückentätigkeit, lobten zudem seine Gelassenheit.
Publikumsliebling verpasst Podium
Zu den Favoriten des Warendorfer Publikums zählte eine Stute, die heute auch gerne noch weiter vorne hätte stehen dürfen. Die Oldenburger Foundation-Tochter Feel Free sorgte mit Bernadette Brune vor allem im Trab für Wow-Momente. Mit 9,5 erhielt sie dann auch die beste Trabnote aller Finalisten. In den Verstärkungen schwebte sie geradezu über die Diagonale – und das bei toller Hinterbeinaktivität und maximaler Schubkraft. Für den im Bergauf angelegten Galopp und den fleißigen Schritt vergaben die Richter jeweils eine 8,0, genauso wie für die Durchlässigkeit. Hätte die Stute sich heute noch einen Tick gelassener gezeigt, wäre sicher noch mehr drin gewesen als die Gesamtnote von 8,5. Ihre Reiterin, die zugleich Besitzerin von Feel Free ist, strahlte während der Ehrenrunde dennoch überglücklich. Bernadette Brune hatte die Stute als Fohlen auf der Auktion in Vechta erworben: „Ich war schon damals von ihrem Trab verzaubert!“
Ein ganz anderer Typ ist der heute an fünfter Stelle platzierte Friend for Life, ein Hannoveraner Wallach aus der Zucht und im Besitz des im brandenburgischen Werder gelegenen Gestüts Bonhomme. Dortige Bereiterin ist Lena Waldmann, die auch heute im Sattel des recht mächtigen Dunkelbraunen saß. Der Fiorissimo-Nachkomme erhielt für den elastischen, durch gutes Gleichmaß beeindruckenden Trab die 9,0. Schritt und Gesamteindruck wurden mit 8,5 bewertet. Im Galopp hätte man sich in den Verstärkungen noch mehr Bergauftendenz und Ausdruck gewünscht (8,0). Die Note für die Durchlässigkeit drückten Taktstörungen in der Kurzkehrtwendung und der zweiten Trabverstärkung (8,0). Damit durfte sich Lena Waldmann nicht nur über die Gesamtnote 8,4 freuen, sondern zudem auch über die Auszeichnung mit dem BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) Tierschutzpreis für besonders vorbildlichen Umgang mit dem Pferd.
Ein Exot im Viereck
Mit insgesamt 24 Pferden war das Finale bei den fünfjährigen Dressurpferden heute zahlenmäßig besonders gut besetzt. Das Starterfeld überzeugte aber nicht nur durch Quantität, sondern erwies sich auch in qualitativer Hinsicht recht hochkarätig. Die besten zehn Pferde der Prüfung erhielten allesamt die Wertnote 8,0 oder höher. Und das, obwohl das Dressurviereck in Warendorf für manche Pferde mit seiner Hexenkessel-Atmosphäre doch eine ziemliche Herausforderung war. Davon völlig unbeeindruckt zeigte sich der sympathische Schimmelhengst Caracciola v. Chin Champ-Calido. Obwohl der Holsteiner rein abstammungsmäßig eher im Parcours anzusiedeln wäre und sicher nicht mit den letzten Möglichkeiten im Trab ausgestattet ist, konnte er dieses Jahr schon beim Sporttest in Münster-Handorf mit seiner überragenden Rittigkeit beeindrucken. Auch in Warendorf steigerte er sich mit seiner Reiterin Melanie Tewes von Prüfung zu Prüfung, landete heute mit der Note 8,1 schlussendlich sogar auf Platz neun.
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