Mit „bemerkenswerter Souveränität“ hat sich Rock Festival dargestellt, befanden die Richter. Der Hannoveraner gewann das Bundeschampionat der dreijährigen Stuten und Wallache vor der Oldenburgerin First Date OLD – zwei tolle, „komplette“ Pferde.
Es war das Duell zweier bemerkenswerter Pferde im Bundeschampionatsfinale der Dreijährigen: Der Hannoveraner Rock Festival v. Rock Forever und die Oldenburger Stute First Date OLD v. For Dance. Zwei Dreijährige, die neben den Zutaten, die es für ein Bundeschampionatsfinale braucht – Grundgangarten und Körperbau – vor allem durch ihr gutes Gerittensein begeisterten.
Beide erhielten für die Ausbildung eine 9,5. Dazu verteilten die Richter noch drei Zehnen. Zwei davon erhielt der Champion Rock Festival, der von seiner Züchterin Joline Durand vorgestellt wurde. Trab und Galopp erzielten die Maximalbewertung. Dr. Carsten Munk scheute sich ein bisschen in seinem Kommentar von Kadenz bei einem Dreijährigen zu sprechen. Aber die „natürliche Kadenz“ des Rock Forever-Sohns sei so, dass man „später ganz viel damit anfangen“ könne. Eine präzise Wortwahl für den schwungvollen Trabablauf. Einmal war Rock Festival im Trab kurz angaloppiert, Reiterin Joline Durand parierte durch, und genau in dem Moment des ersten Trabtritts schwang das Vorderbein des Wallachs noch etwas höher – da leuchtete das Moment auf, mit dem der Hannoveraner später sicherlich in schweren Dressurprüfungen wird punkten können. Die „gute innere Gelassenheit“ lobten die Richter. Davon profitiert auch der Schritt – „fleißig, mit ganz viel Raumgriff, ganz losgelassen“, 9,0. Machte unterm Strich die 9,5. Neben Dr. Carsten Munk richteten Jürgen Uthoff und Peter Olsson.
Zwei Zehntel dahinter, aber Championformat
Die Oldenburger Stute First Date OLD (Z.: Dr. Hans-Hermann Lagershausen) erhielt die Zehn im Schritt. Veronika Steinhoff stellte die braune For Dance-Tochter vor. Das Pferd hatte sich schon bei der Qualifikation gut gezeigt, heute glänzte sie. Vielleicht half die wohlig warme Sonne. In der Galoppade sprang sie super aktiv, vor allem im äußeren Hinterbein kam sie schneller und kraftvoller vom Boden als jedes andere Pferd der Prüfung. Da hätte ein Zehn auch nicht geschadet, die Richter gaben eine 9,5.
Im Trab lobte Dr. Carsten Munk das sehr „ausbalancierte Traben in absoluter Geschlossenheit in richtigem Tempo“. Vollkommen zurecht wies er auf noch ein wichtiges Kriterium hin: Es sei „beeindruckend für ein dreijähriges Pferd“ schon so schmal zu fußen und „so geradegerichtet zu sein“. Ein Ausbildungspferd, dessen „natürliche Geschlossenheit“ dem Reiter hilft. Endote: 9,3 Endnote.
Mit 0,8 Punkten Abstand folgte die Oldenburger Stute Ronja Räubertochter v. Bon Coeur (Z.: Friedrich Kuhlmann) unter Hermann Gerdes auf dem Podium. Die elegante Schwarzbraune bekam dreimal die 8,5, für Trab, Schritt und Ausbildung. Der Galopp, „mit sehr engagierter Hinterhand“ kam auf 9,0. Das Gebäude wurde mit 8,0 beurteilt.
Vierte wurde die Westfalenstute Be my Ballerina v. Benicio unter Annika Korte (8,3) vor zwei Fünftplatzierten, der Trakehner Stute Helene v. Helium unter Vanessa Siedentopf und dem DSP-Fuchs Benderry v. Benicio mit Anna-Lisa Schepper (8,2).
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