Bundeschampionat 2023: Starker Auftritt von Barbor BS auf dem Reitpferdeviereck

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HKM Bundeschampionate 2023

Barbor BS gewann mit Sina Aringer die Qualifikation der dreijährigen Stuten und Wallache beim Bundeschampionat 2023. (© Equitaris.com/Drr. Tanja Becker)

16 dreijährige Stuten und Wallache stellten sich heute den Richterurteilen. Herausragendes Pferd: Barbor BS. Ebenfalls zu erwähnen: das konsequente Richten. Und dass einer der Reiter gerade in Dänemark eine Sperre bekommen hat.

Ja, noch immer gehen dreijährige Pferde auf dem Bundeschampionat. Diese Rubrik ganz abzuschaffen, hat sich bislang nicht durchsetzen können. Aber immerhin haben die drei Richter, Catrin Wingender, Gerd Sickinger und Peter Olsson tief bewertet, was eng, fest und/oder nicht sicher im Takt war. Auch in Sachen Gebäudebeurteilung waren sie konsequent. Waren die Hufe zu schmal und zu steil, konnte der Rest noch so typvoll sein, es wurde „nur“ eine 7,0. Das ist zwar immer noch „ziemlich gut“, aber man muss die Noten ja auch in Relation betrachten.

Nicht nur in Relation, sondern absolut gut war die Siegerin der Qualifikation, Barbor BS v. Bonds-Livaldon, gezogen und im Besitz von Bernhard Sieverding. Sina Aringer stellte die hoch elegante leichtfüßige Dunkelfuchsstute vor, die vor wenigen Wochen schon Hannoveraner Championesse geworden war. Zu jeder Zeit aktiv und mit Zug zur Hand, federte sie über den Platz, konnte Tritte und Sprünge verlängern und griff auch im Schritt weit und fleißig aus, dabei stets durch den Körper. Lediglich im Zügel aus der Hand kauen lassen hätte man sich mehr Streckung in Richtung Hand gewünscht. Die drei Grundgangarten wurden von den Richtern mit 9 bewertet, die altersgemäße Erfüllung der Skala der Ausbildung, kurz Rittigkeit, mit 9,5, Typ und Qualität des Körperbaus, kurz Exterieur, mit 8,0. Das ergab unter dem Strich eine 8,9. Dabei kann man der Stute wohl bescheinigen, dass sie ein „sehr gutes“ Pferd ist.

Platz zwei ging an die Oldenburger Siegerstute, Royal Hope G v. Total Hope-Danciano unter Tanja Fischer für Züchter und Besitzer Dirk Gloystein. Die Rappstute ist vom Typ her sehr athletisch, dabei kraftvoll und mit solidem Fundament bei großer Schulter. Eine 8,5 gaben die Richter im Exterieur, mehr gab es heute bei keinem Pferd. 8,5 wurde es auch im Trab, 8,0 im Galopp, 9,0 im Schritt. Dazu auch hier eine Rittigkeitsnote von 9,5. Das machte unter dem Strich eine 8,7 für die Rappstute, und man hatte den Eindruck, dass sie sich noch steigern könnte, wenn sie innerlich auf dem Reitpferdeviereck mehr „ankommt“.

Auf Bronzekurs ist aktuell der ebenfalls für Hannover gehende Sparky, einer von vier Secret-Söhnen der Prüfung, bei ihm in Kombination mit einer Dr. Watson-Mutter. Sabrina Redelmann ist die Züchterin, Henning Mues Sporthorses Besitzer und Jessica Lynn Thomas stellte den Rappen mit gewohnter Professionalität vor. Sparky bewegt sich raumgreifend und elastisch, bügelt allerdings vorne und man wünschte ihm einen ausgeprägteren Halsaufsatz (Exterieur 7,5). In Trab und Galopp wurde es 8,5, im Schritt eine 9,5. Das ergab eine Endnote von 8,6.

Noch zwei weitere „Secrets“ erreichten das Finale. Das ist zum einen die sympathische Hannoveraner Stute Seraphina (Mutter v. Desperados, Z. u. B.: Steffen Brunkhorst) mit Carolin Förster, der man vielleicht eine Idee mehr Go gewünscht hätte (8,4).

Dann der Westfalenchampion Sausebraus K aus einer Dormello-Mutter (Z.: Karl-Heinz Klüsener) mit Kira Laura Soddemann im Sattel mit Endnote 8,1.

Und schließlich die Trakehner Stute Replica v. Ivanhoe-Summertime (Z. u. B.: Monica Lindstedt) unter dem Dänen Anders Sjøbeck Hoeck. Die feingliedrige, leichtfüßige Schimmelstute wurde mit einer Endnote von 8,0 bedacht.

Anders Sjøebeck Hoeck wurde übrigens gerade für ein Jahr von Veranstaltungen des Dänischen Warmblutzuchtverbandes ausgeschlossen, weil er bei einem Turnier „heftig und inakzeptabel“ abgeritten ist und entsprechenden Mahnungen des zuständigen Stewards nicht Folge geleistet hat. Das berichtet der dänische Verband auf seiner Website.

Ein Pferd musste ausscheiden, die Westfalen-Stute Viva Fantastica. Sie wurde abgeklingelt, weil sie Blut im Maul hatte.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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