Das Bundeschampionat 2023 ist in vollem Gange. Ein Blick auf das, was bisher bei den Springpferden passierte.
Den Auftakt bei den Springprüfungen machten beim diesjährigen Bundeschampionat die sechsjährigen Springpferde. 125 Pferde gingen in einer Springpferdeprüfung Kl.M * an den Start, die hohe Qualität war ablesbar an den Richternoten: Vier Pferden bescheinigten die Richter eine 9,0 oder besser, beinahe die Hälfte benoteten Sigfrid Haaf, Werner Peters und Hubert Uphus mit Noten zwischen 8,0 und 9,0. So präsentierte sich beinahe die Hälfte der Pferde dem Richtergremium gut oder besser.
Der Beste unter den Guten war der Holsteiner Cosimo unter Pheline Ahlmann. Der Cascadello-Sohn, MV Carrico, aus der Zucht von Peter Böge überzeugte mit einer beinahe makellosen Runde, Endote 9,2, Sieger der ersten von drei Abteilungen in dieser Prüfung. Besitzer des braunen Wallachs ist das Gestüt Fohlenhof.
Zweimal gab es die Note 9,1. Damit stand in der zweiten Abteilung Chaloubino PS unter Patrick Stühlmeyer vorn, 2022 Vize-Champion bei den fünfjährigen Springpferden. Der OS-Hengst von Chacoon Blue aus einer Mutter von Centadel ist gezogen und im Besitz des Gestüts Lewitz.
In der dritten Abteilung führte Cascajall die Ehrenrunde an, der westfälische Wallach von Casallco, MV Comme il faut, erhielt unter Katrin Eckermann ebenfalls eine 9,1. Züchter des Dunkelbraunen ist Alfons Baumann, Besitzer Katrin Eckermanns Vater Otmar Eckermann.
Ein Sieger bei den Fünfjährigen und die FN mit IT-Problemen
Bis zum späten Nachmittag des folgenden Tages war das offizielle Ergebnis der fünfjährigen Springpferde nicht verfügbar, lediglich der Sieger der ersten von drei Abteilungen war bestätigt: Der Holsteiner Hengst Cellado unter Christoph Lanske erhielt die Tagesbestnote 9,2, das war besser als „sehr gut“. Der Sohn des Celestial ist aus der Zucht von Heiko Schmidt.
Konnten die sechsjährigen noch bei gutem Wetter glänzen, erwischte es die fünfjährigen Springpferde richtig schlecht. Nicht nur, dass der prasselnde Regen den Pferden zu schaffen machte und die erwünschte Losgelassenheit bei vielen auf der Strecke blieb, die Bedingungen auf dem Abreiteplatz wurden im Laufe der Prüfung grenzwertig. Im Parcours war es natürlich besser, aber perfekte Voraussetzungen für die besten fünfjährigen Springpferde des Landes waren auch hier nicht mehr gegeben.
Ob vielleicht der Starkregen die Ursache war bei den Pannen bei der für die Ergebniseingabe zuständigen Abteilung IT der FN? Jedenfalls kam und kam man hier mit dem Ergebnis der Springpferdeprüfung Kl.M* für die Fünfjährigen nicht zu Potte. So zeigte das neue Ergebnissystem der FN, das bei den Bundeschampionaten zum ersten Mal zum Einsatz kam, auch noch am nächsten Nachmittag ein eher unwahrscheinliches Ergebnis mit zwei Siegern in der zweiten und gleich fünf Siegern in der dritten Abteilung. Bei dieser Siegerinflation dürfte es sich wohl um ein IT-Problem der FN handeln. Eher unwahrscheinlich, dass hier das Wetter eine Rolle spielte, eher muss man von peinlichen Defiziten reden. Bleibt zu hoffen, dass es noch gelingt die 92 Starter in der richtigen Reihenfolge zu rangieren.
Munin bester Achtjähriger
2022 war Munin unter Richard Vogel Zweiter bei den siebenjährigen Springpferden, dieses Jahr setzte er sich in dem ersten Springen für diese Altersklasse, einer Springprüfung Kl.S* für achtjährige und ältere Pferde, an die Spitze. Mit einer wahren Glanzleistung ohne Strafpunkte in 63,09 Sekunden bewies der Holsteiner von Mylord Carthago, MV Chin-Chin, seine Topform, deutlich schneller als die neunjährige Calissi von Cassador, MV Glenfiddich, unter Wilhelm Winkeler in 68,18 Sekunden. Drittbester der 41 Starter war Fina VA in 69,86 Sekunden unter Diarmuid Howley, der die schwarzbraune Holsteinerin von Quintago, MV Casall, für Züchter und Besitzer Manfred von Allwörden vorstellte.
Qualifikation der siebenjährigen Springpferde
Mit 69 Startern gingen in der ersten Qualifikation für siebenjährige Springpferde, einer Springprüfung Kl.S*, erheblich mehr Pferde an den Start als in den Vorjahren. Seit 2021 wird hier ebenfalls der Bundeschampion ermittelt, zuvor hieß dieser Wettbewerb „Warendorfer Youngster Championat“. Mit Meganus PS unter dem Japaner Eiken Sato siegte ein Hengst, der sich auf der Burandtwiese in Warendorf schon bestens auskennt, 2022 war er im Finale der sechsjährigen Springpferde. Ziemlich zum Schluss des Starterfeldes übernahm er nach 67,05 Sekunden die Führung. Vater des Braunen ist Messenger, geboren ist er auf dem Gestüt Lewitz aus einer Mutter von Carthago. Whizz Kid heißt die Mutterstute, die züchterisch Hervorragendes geleistet hat. Besonders zu erwähnen ist ihr Sohn Casco Blue, der mit Harry Charles dieser Tage bei den Europameisterschaften in Mailand für Großbritannien an den Start geht. Casco Blue ist der erfolgreichste Nachkomme der Whizz Kid, darüber hinaus hat sie sechs Nachkommen, die in Springen über 1,45 Meter und höher platziert waren.
Bis zum Auftritt des Meganus hatte Clou das Feld angeführt, der Holsteiner von Casall, MV Lux, unter Richard Vogel (67,16 Sek., Rang zwei). Nicole Struve ist Züchterin, David Will Besitzer von Clou. Inga Dralle ist Züchterin und Besitzerin der Stute Queena von Qualito I, MV Calypso. Bernd Rubarth stellte die Hannoveranerin vor, 69,42 Sekunden standen auf der Anzeigetafel, da gab es die weiße Schleife für den dritten Platz.
Die Anforderungen in dieser Prüfung waren dem Niveau der angetretenen Pferde angemessen, einer Einlaufprüfung für die Youngster entsprechend, die Vorstellungen jedoch recht unterschiedlich. Unter den routinierten Reitern sah alles einfach aus, hier und da fiel eine Stange, aber alles kein Problem für die Pferde. Bei anderen, weniger routinierten Reitern, die ihre Pferde nicht so optimal unterstützten, konnte man ins Grübeln kommen, ob sie sich und ihren Pferden nicht etwas viel zugemutet hatten.
Alle Ergebnisse von den Bundeschampionaten finden Sie hier.
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