Zwei deutsche Pferde und Nachkommen v. Casallco schafften es bei den diesjährigen Weltmeisterschaften der jungen Springpferde auf die Medaillenränge. Insgesamt waren bei der WM in Lanaken 203 siebenjährige, 256 sechsjährige und 235 fünfjährige Springpferde am Start.
Alfons Baumann hat den braunen Westfalen gezogen, Otmar Eckermann hat Cascajall in den Sport gebracht. Der nun sechsjährige Casallco-Comme il faut-Polydor-Sohn hat seither einiges an Turniererfahrung national sammeln können und konnte sich über 50 Mal in Springpferdeprüfungen platzieren oder sie gewinnen. International war Lanaken jedoch sein erster Start, den er mit Bravour gemeistert hat. Katrin Eckermann, die im Juli ihr erstes Turnier mit Cascajall bestritt, ritt ihn schon in der Qualifikation am Donnerstag zum Sieg. Auch in der zweiten Qualifikation stellte Cascajall seine Qualitäten als Springpferd mit einer fehlerfreien Runde unter Beweis. Schließlich glänzte der westfälische Wallach auch im Finale der Sechsjährigen. 40 Pferde hatten sich dafür qualifizieren können. Gegen neun Paare setzte sich Cascajall unter Eckermann schließlich im Stechen durch. Mit der Zeit von 34,06 Sekunden nahmen die beiden der Konkurrenz fast zwei Sekunden ab. Am nächsten an die Zeit heran reichte noch der Stechritt von Leah Stack (IRL) und der irisch gezogenen Stakkato Gold-Tochter Laurina, die somit mit Silber bedacht wurden. Bronze wurde es für Jelmer Hoekstra (NED) und den Zangersheider Wallach Maddox vh Haringvliet Z.
Auch der zweifache Vize-Bundeschampion Chaloubino PS aus dem Zuchtverband Oldenburg International war in Lanaken am Start. Patrick Stühlmeyer saß bei den Erfolgen wie auch jetzt in Lanaken im Sattel des Hengstes v. Chacoon Blue aus der Zucht des Gestüts Lewitz. Bei der WM ließ der Hengst nun ebenfalls alle Stangen liegen – bis zum Stechen. Dort kam es zum Abwurf und der Hengst belegte dadurch Platz sieben. Katrin Eckermann ritt auch ihr zweites Pferd im Finale in die Schleifenränge. Die amtierende Bundeschampionesse Viva Fly verpasste das Stechen wegen eines Abwurfs, wurde dank einer schnellen Zeit aber noch Zwölfte.
Katrin Eckermann: „Sowohl Cascajall als auch Viva Vly kamen im Juni in meinen Stall. Davor war es mein Vater, der die ganze Vorbereitung gemacht hat. Danach ging alles sehr schnell, aber beide Pferde haben sehr viel Qualität. Aufgrund des vollen Terminkalenders der internationalen Turniere hatte ich letzte Woche nur wenige Tage Zeit, mich auf diese Weltmeisterschaft vorzubereiten. Deshalb möchte ich mich auch ausdrücklich bei meinem gesamten Team zu Hause bedanken.“
Casanina PS mit Silber bei den Siebenjährigen
Girl Power war im Finale der siebenjährigen Springpferde angesagt. Die Plätze eins bis sieben gingen allesamt an Stuten. Gold wurde es für die italienische Sportpferde-Stute Kumina Della Caccia, die von dem jungen Harry Allen (IRL) vorgestellt wurde. 35,3 Sekunden benötigten die beiden für das Stechen am Finaltag, das bedeutete den Sieg mit sechs Zehnteln Vorsprung.
Harry Allen: „Kumina Della Caccia ist ein fantastisches Pferd und ich glaube sogar, dass sie das beste siebenjährige Pferd ist, das ich je geritten habe. Überall, wo wir hinkommen, springt sie fantastisch und eigentlich ist ein Parcours mit vier Strafpunkten ein schlechtes Ergebnis für sie (lacht). Wir hatten auch eine starke Saison mit einem Sieg in der letzten Prüfung in Bratislava und sie ist auch zwei fantastische Runden in Aachen gesprungen. Wir haben sie bereits letztes Jahr bei unserer Aloga-Auktion verkauft, aber wir haben vereinbart, dass ich sie noch eine Weile reiten kann, bis sie nächstes Jahr acht Jahre alt wird. Dann werden wir einen neuen Plan für sie machen.“
Das Nachsehen hatte mit Casanina PS eine Tochter v. Casallco aus einer Chacco-Blue-Nintender-Mutter unter dem Schockemöhle-Bereiter Philip Rüping. Der hat auch Casallco selbst unter dem Sattel und hat diesen nach seinem schweren Sturz in Pinneberg 2022 in Kronenberg und Opglabbeek in diesem Sommer wieder in internationalen Springprüfungen bis 1,45 Meter-Niveau vorgestellt. Casanina PS ist seit diesem Jahr international unterwegs und konnte sich bereits in mehreren Youngster-Springen platzieren. Mit einer fehlerfreien Runde im Stechen und der Zeit von 35,9 Sekunden wurde es Silber für die Stute unter Rüping. Bronze ging an Renee de Weert (NED) mit der Eldorado vd Zeshoek-Tochter Labantrix.
Zwei weitere deutsche Pferde erreichten die Top Ten im Finale der Siebenjährigen. Die Holsteiner Stute Diamond Touch v. Diamant de Semilly wurde unter dem Sattel des Belgiers Jérôme Guery Sechste. Kaddylac v. Kannan-Chin Chin aus dem Zuchtgebiet Oldenburger International belegte mit Frederic Tillmann im Sattel Rang zehn.
Irische Dominanz bei den Fünfjährigen
Gold, Silber und Bronze an irische Pferde mit irischen Reitern: Das ist die Bilanz des Finals der fünfjährigen Springpferde. Die beste Vorstellung gelang Michael Pender mit HHS Ocala v. Urano de Cartigny, gefolgt von Boleybawn Alvaro v. Dominator 2000 Z mit Niamh McEvoy im Sattel und Ballyshan B F Super Hero unter Gerard O’Neill.
Ein deutsches Pferd schaffte es unter die besten Zehn: Der Holsteiner Million Dollar-Centurion-Sohn BP Millionaire war mit Emma O’Dwyer ebenfalls irisch beritten und wurde Zehnter.
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