Christoph Wahler mit mahnenden Worten als Berichterstatter Holsteiner Körung 2023

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Gute Freunde: Klosterhof-Chef Christoph Wahler mit Danone (© Thomas Ix)

Der Vielseitigkeits-EM-Vierte Christoph Wahler war Berichterstatter bei der Holsteiner Körung. Der Mannschaftsweltmeister nutzte die Chance, um Gedanken zum Stand der Dinge in der deutschen Pferdezucht am Beispiel der Holsteiner Körung zu formulieren.

Auszüge aus der Berichterstattung von Christoph Wahler, der nicht nur international erfolgreicher Vielseitigkeitsreiter ist, sondern auch Hengsthalter, anlässlich der Holsteiner Körung 2023.

Die Kostensituation in der Pferdezucht

„Mit 47 Hengsten ist dies ein kleinerer Jahrgang für Holsteiner Verhältnisse, welcher sich auch aus etwas weniger vorgestellten Hengsten zur Vorauswahl im Vergleich zu den letzten Jahren zusammensetzt. Dies stellt wohl allerdings ein Bild da, an welches wir uns in den nächsten Jahren werden gewöhnen müssen, uns noch weitere Jahrgänge mit rückläufigen Zuchtzahlen erwarten. In Zeiten wie jetzt, da die Kosten in der Pferdehaltung – insbesondere der Bereich Tierarztkosten – allerdings auch in den meisten anderen Bereichen des täglichen Lebens unverhältnismäßig stark steigen, wird es den Züchtern zunehmend erschwert, dabeizubleiben. Umso mehr möchte ich diesen Anlass nutzen den Züchtern und Ausstellern der 47 Kandidaten herzlich zu gratulieren, dass sie den Weg bis hierhin auf die Körung in Elmshorn konsequent und erfolgreich gegangen sind.

Der Holsteiner Jahrgang 2023

Nur wegen seiner Größe kann jedoch keineswegs von einem schwachen Jahrgang gesprochen werden, das haben die Hengste hier mit ihrer Qualität eindrucksvoll untermauert. Ich bin begeistert, welch eine Vielzahl an typstarken Hengsten uns präsentiert wurden. Hengste aus starken und aussagekräftigen Mutterstämmen, welche sich häufig bis zum höchsten Level des Sports bewiesen haben.

Zum neuen Veranstaltungsort Elmshorn

Mit Blick auf die Stallungen und die Haltungsbedingungen für die Hengste hier vor Ort hat man sich im Vergleich zu Neumünster mit Sicherheit deutlich verbessert.

Zu den entscheidenden Selektionskriterien auf Körungen

Kritisch anmerken muss man allerdings, wie viele Kandidaten – Hengste, deren Anlagen wir künftig vermehren wollen, die sich mit mehr oder weniger gravierenden, aber doch zumindest erkennbaren Mängeln in Gebäude oder Fundament präsentierten.

Gute Hufe, korrekte Stellung, gute stabile Gelenke und eine korrekte Oberlinie sollten auch in Zukunft eine tragende Rolle in der züchterischen Selektion spielen, sind sie doch der Eckpfeiler für eine lange und gesunde Karriere.

Zum Freispringen

Ob einige Hengste am zweiten Tag einfach noch ein wenig mehr am Ausgang klebten, die Reihe weit weg vom Ausgang dazu führte, dass sie nicht mehr ganz so zogen oder man durch einen veränderten Aufbau an beiden Tagen die Pferde besser bei Konzentration hätte halten können, darüber möchte ich mir kein generelles Urteil erlauben. Dies muss im Einzelfall entschieden werden, es gab allerdings auch Hengste welche mich absolut begeistert haben mit tollen Reflexen mit guter Manier. Mit deutlich sichtbarem Vermögen ausgestattet, waren diese Hengste spielerisch dazu in der Lage, die gestellten Aufgaben zu meistern und die Kommission mit ihrer sportlichen Leistungsfähigkeit zu beeindrucken.

Der eine oder andere hätte vielleicht sogar noch mehr zur Geltung kommen können und seine ganze Qualität zur Schau stellen, hätte man noch einen Durchgang mehr über ein etwas erhöhtes Hindernis laufen lassen. Ich bin mir im Klarem darüber, dass die Leitlinien zum Tierschutz ganz klar die Regeln vorgeben. Allerdings habe ich persönlich immer noch meine Zweifel daran, ob ein höherer Sprung wirklich Tierschutzrelevanz besitzt.

Diese Hengste, die wir heute morgen zunächst noch einmal im Kör- und jetzt insbesondere im Prämienlot erleben dürfen, lassen Großes erhoffen und sind dafür gezüchtet hohe Abmessungen mit Leichtigkeit und über einen langen Zeitraum spielerisch zu springen. Sie hätten mit ,einem extra mehr‘ sicherlich keine Last.“

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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  1. Ella

    Erst sagt er dass viele Hengste körperliche Mängel hätten und mehr auf gesunde Zucht geschaut werden muss, dann sagt er die sollen ruhig noch ein bisschen höher springen, das halten die schon aus. Naja… manche dann wohl besser als andere.


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