Dänische Jungpferde-Meisterschaften Dressur und Springen mit Weltmeistern, deutschen Siegerhengsten und mehr

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Weltmeisterin der fünfjährigen Dressurpferde und nun auch dänische Jungpferde-Championesse: St. Paris v. St. Schufro unter Victoria E. Vallentin. (© www.toffi-images.de)

Das Gestüt Blue Hors war am vergangenen Wochenende Gastgeber der dänischen Jungpferde-Meisterschaften für die Nachwuchstalente in Viereck und Parcours. Da waren nicht nur potenzielle Weltmeister von Morgen, sondern auch schon Weltmeister von heute zu sehen.

In Ermelo stahl die fünfjährige St. Schufro-Rockefeller-Tochter Lyngbjergs St. Paris (Z.: Bente Børjesson) den Männern die Show bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde, in Randbøl hatte sie wieder die Nase vorn. Mit Weile. Vorgestellt wurde sie wie immer von Victoria E. Vallentin und kam mit ihr auf starke 92,6 Punkte bzw. 9,26 als Endnote. Im Trab gaben die Richter ihr eine 10, im Schritt die 8,6, im Galopp 9,0, in der Rittigkeit 9,2 und für die Perspektive 9,5. Das reichte ganz locker für den zweiten Titel der Saison für die hoch elegante Rappstute.

Die Silbermedaille holte ein Hengst aus westfälischer Zucht der ZG Wilms-Ruck: Sir Floresco v. Sir Heinrich-Floresco unter Moisés Azuar mit einer Endnote von 88,20. Der Fuchs erhielt ein Sehr gut für Trab und Perspektive sowie 8,8 in Schritt und Galopp und 8,5 für die Rittigkeit.

Sir Floresco war ebenso für den Stall Helgstrand am Start, wie das Pferd auf dem Bronzerang, die ehemalige Reitpferdebundeschampionesse Feine Bella v. Fürstenball-Bordeaux (Z.: ZG Artmeier, Becker, Delling, Wibbecke) unter Eric Guardia Martinez. Sie brachte es auf eine Endnote von 87,8, die sich zusammensetzte aus Trab 9, Schritt 9,4, Galopp 8,3, Rittigkeit 8,5, Perspektive 8,7.

Zweimal Kasprzak

Gleich zwei Schärpen holte die ehemalige Olympiareiterin Anna Kasprzak mit ihren Pferden. Bei den Sechsjährigen ritt sie einen in Deutschland gut bekannten Hengst zum Sieg: den Hannoveraner Danciero v. Dancier-Floriscount (Z.: ZG Weber/Broers), der einst als westfälischer Siegerhengst in den Stall Helgstrand gewechselt war. Hier wurde er in den ersten Jahren von Eva Möller ausgebildet, holte mit ihr unter anderem 2021 jeweils Silber bei WM und Bundeschampionat, ehe er dann an die Helgstrand-Stammkundin Anna Kasprzak verkauft wurde.

Ihren ersten Titel verdienten die beiden sich ebenfalls mit einer Endnote von 92,60. Und auch bei ihnen taucht eine 10 unter den Einzelnoten auf, nämlich für die Rittigkeit des Rappen. im Trab gaben die Richter eine 8,9, im Schritt die 9,8, im Galopp 8,7 und in der Perspektive 8,9.

Auf Platz zwei präsentierte die frisch gebackene Mannschaftsweltmeisterin Carina Cassøe Krüth ihre Zukunftshoffnung, ebenfalls ein deutsches Pferd: der Oldenburger Hengst Movie Star v. Morricone. Züchterin des gekörten Rappen ist Ines Lohmann. Wem der Name nichts sagt, Ines Lohmann arbeitet seit langem mit Reitmeister Hubertus Schmidt zusammen, der unter anderem auch Movie Stars Mutter ausgebildet hat, die Stute Toscana v. Bentley-Rubinstein-Futuro. Sie war mit Schmidt siegreich in S***-Prüfungen. Movie Star ist ihr erstes Fohlen, offenbar ein sehr gelungenes: Trab 9,5, Schritt 8,4, Galopp 8,8, Rittigkeit 8,2, Perspektive 9,1, Endnote 88,0.

Bronze sicherte sich Susanne Barnow mit �toftens Dancing Memory v. ERA Dancing Hit-Benetton Dream (Z.: ZG Bugge/Hansen). Ihre Endnote von 86,8 setzte sich zusammen aus Trab 8,4, Schritt 8,8, Galopp 8,7, Rittigkeit 8,8, Perspektive 8,7. Der Vater ERA Dancing Hit ist übrigens auch Vater von Champion-Macher Donkey Boy.

Ihren zweiten Sieger hatte Anna Kasprzak bei den siebenjährigen Dressurpferden in Gestalt des Everdale-Hochadel-Sohnes Everian. Auch der war ein auffälliges Pferd mit drei überdurchschnittlichen Grundgangarten bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Ermelo, dort aber leider durchgehend zu eng. Jetzt in Randbøl gaben die Richter ihm für die Vorstellung auf Prix St. Georges-Niveau 78,846 Prozent und für Grundgangarten, Rittigkeit und Perspektive eine 88,80 (Trab 8,5, Schritt 9,3, Galopp 8,8, Rittigkeit 9, Perspektive 8,8).

Zweiter wurde ein weiterer WM-Finalist, nämlich der Hengst Highfive Fuglsang v. Grand Galaxy Win-De Niro (Z.: Anne Dorte Riis Meyland) unter Anders Uve Sjøbeck Hoeck. Bei ihm wurde die Prüfung als solche mit 77,564 Prozent bewertet. Ansonsten summierten sich Trab 9, Schritt 8,5, Galopp 9, Rittigkeit 8,8, Perspektive 9 zu einer 88,6.

Die Bronzemedaille gewann der Sezuan-Sohn Suarez mit seiner neuen Besitzerin und Reiterin Signe Kirk Christiansen. Suarez ist ein einst gekörter Hannoveraner aus einer Desperados-Mutter (Z.: ZG Schmidt), der bis letztes Jahr noch unter Mette Sejbjerg Jensen für den Stall Helgstrand ging und unter anderem Neunter bei der WM der Sechsjährigen 2021 geworden war. Kurz darauf wechselte er zu der Ehefrau des Lego-Erben und Geschäftsführers Thomas Kirk Christiansen. Mit ihr kam er gestern auf 70,897 Prozent für die Lektionen und eine 85,4 für die weiteren Kriterien (Trab 8,4, Schritt 8,7, Galopp 8,5, Rittigkeit 8,5, Perspektive 8,6).

Suarez ist inzwischen Wallach, weil seine neue Besitzerin ihn nur als Sportpferd möchte. Er war aber einst beim Hannoveraner Verband gekört worden und stand auch im Deckeinsatz. Aus dieser Zeit ging ein gekörter Sohn hervor: der Oldenburger St. Emilion, der auf dem Klosterhof Medingen stationiert ist.

Vierjährige – drei Pferde „Ü90“

Bei den vierjährigen künftigen Dressurpferden erhielten alle drei Medaillengewinner „sehr gute“ Gesamtnoten. Angeführt wurde die Ehrenrunde von der Revolution-Tochter Valerie B aus einer Blue Hors Zack-Mutter. Karin und Peer Guldbrandsen hatten sie gezogen, Anne-Mette Strandby Hansen stellte sie vor. Mit den Teilnoten Trab 9,8, Schritt 9, Galopp 8,8, Rittigkeit 9, Perspektive 9,2 kam sie auf eine Endnote von 91,60.

Die Silbermedaille holte eine weitere Reiterin vom Team Helgstrand, Mette Sejbjerg Jensen mit dem gekörten Hannoveraner Hengst Be Sure v. Benicio-Scuderia (Z.: Ludwig Fuchs). Er brachte es auf eine 90,8 – dieselbe Endnote, die auch die Drittplatzierte Quinn G. am Ende hatte, aber Be Sure hatte mit 9,3 und 9,4 die höheren Noten in Perspektive und Rittigkeit. Hinzu kamen jeweils 9,0 in Trab und Galopp sowie 8,7 im Schritt.

Bronzegewinnerin Quinn G. v. Quaterhit-Fassbinder (Z.: Stutteri G) wurde von Anders Uve Sjobeck Hoeck vorgestellt. Sie trabte und ging Schritt für eine 9, galoppierte für eine 8,9 und kam ansonsten auf eine 9,3 und 9,2.

Springen

Gleich zwei Parcours-Champion stammen ab von dem Holsteiner Cassini-Sohn Ci Ci Senjor Ask, sicherlich einem der erfolgreichsten Springvererber in Dänemark. Das demonstrierte bei den Vierjährigen vor allem die ebenfalls im Gestüt Ask, also dem Spring-Pendant zu den Gastgebern von Blue Hors, gezogene Cibelle Ask. Sie stammt aus einer Mutter v. Favorit Ask und verbindet dadurch in ihrem Pedigree Stempelhengst Cassini mit Diamant de Semilly. Vorgestellt wurde sie von Søren Møller Rohde für eine 8,8.

Danish Dynamite, der Name ist Programm beim ersten Silbermedaillengewinner. Der Diarado-Sohn aus einer Sampras-Quality-Mutter (Z.: Tessa Pfeil) war Hannoveraner Prämienhengst. Mit Cecilie Kjær im Sattel lieferte er mit 55,71 Sekunden mit Abstand die schnellste Nullrunde und erhielt zudem noch eine 8,7 von den Richtern, zu denen übrigens auch Reitmeister Karsten Huck zählte.

Dieselbe Note und daher ebenfalls Silber gab es für Derby Alfarvad Z v. VDL Douglas-Concorde (Z.: Alfarvad A/S) unter Geraldine Lüthje.

Fünfjährige – Ci Ci Senjor zum Zweiten

Seine zweite Championesse stellte Ci Ci Senjor Ask bei den Fünfjährigen, und auch diese kommt vom Stutteri Ask und hat eine Favorit Ask-Mutter, ihr Name: Fi Fi Ask. Mit Karen Møller Rohde im Sattel sprang sie schon zum zweiten Mal zum Titel. Außerdem war sie bestes dänisches Pferd bei der WM junge Springpferde in Lanaken gewesen. Von den Richtern gab es ein glattes Sehr Gut für ihren Auftritt im Finale. Außerdem waren die beiden schnellstes Paar im Stechen.

Silber ging an MR Dina V.D. v. Glasgow vh Merelsnest-Indorado (Z.: T. van Diepen) unter Adam Sparlund Olesen. Seine Wertnote lautete 8,5 und im Stechen war er ebenso fehlerfrei wie der Drittplatzierte, aber einen Hauch schneller.

Bronze gewann U2 TD DWB v. Untouchable-Graf Top (Z.: Trine Dyhre Nielsen) mit Camille Silke Pless im Sattel. Auch hier lautete die Wertnote 8,5.

Sechsjährige

Erster Umlauf mit Wertnote, Entscheidung gegen die Uhr – so lautete auch das Konzept im Finale der Sechsjährigen. Schnellster im Stechen und damit neuer Champion war der schon bei seiner HLP sehr auffällige Bøgegårdens Gladiator v. Bøgegården Gladiola-Crelido (Z.: Stina und Jørgen Schmidt) unter Jacob Theodor Schmidt. Seine Wertnote lautete 8,5.

Karen Møller Rohde konnte sich über ein sehr erfolgreiches Wochenende freuen. Nach dem Titel bei den Fünfjährigen gab es noch Silber und Bronze bei den Sechsjährigen für „ihre“ Pferde. Figeac ASk v. Favorit Ask-Carano (Z.: Dorthe und Jens Lommer) sprang auf Rang zwei (Note ebenfalls 8,5). Der Schimmelhengst Jewel Ask Z v. Jaguar van Paemel-Diamant de Semilly, Dritter seiner Leistungsprüfung 2019, wurde Dritter und erhielt die höchste Grundnote: 9,0.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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