Der Holsteiner Verband zur Absage der Privathengstvorführung im Rahmen der Körung, die Reaktion „der Privaten“

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Holsteiner_Fahnen

(© Bugtrup)

Gestern hatte der Verein der Privathengsthalter in Schleswig-Holstein via Pressemitteilung seinen Unmut darüber geäußert, dass der Vorstand des Holsteiner Verbandes sich gegen eine gemeinsame Hengstschau im Rahmen der anstehenden Körung (9. bis 12. Februar) ausgesprochen hatte. Wir hatten um ein Statement des Verbandes gebeten, das nun ebenfalls in Form einer Pressemitteilung vorliegt.

Dass es Gespräche gab, ob es möglich wäre, sowohl die Verbands- als auch die Privathengste im Rahmen der ersten Holsteiner Körung im Frühjahr stattfinden zu lassen (9. bis 11. Februar), hat der Holsteiner Verband bestätigt. Auch, dass der Verein der Privathengsthalter in Schleswig-Holstein angeboten hat, Organisation und Durchführung ihres Programmes selbst zu verantworten. Dass man sich dennoch gegen eine gemeinsame Durchführung entschieden hat, habe etwas damit zu tun, dass nicht alle Privathengsthalter in dem Verein organisiert sind.

Die Mitteilung des Holsteiner Verbandes im Wortlaut:

Diese Gespräche waren angesetzt worden, nachdem ein Vorstandsmitglied des Holsteiner Verbandes und ein Privathengsthalter sich im Dezember persönlich auf einer Veranstaltung ausgetauscht hatten. Daraufhin wurde ein erster Gesprächstermin zwischen Weihnachten und Silvester anberaumt. Das vom Verein der Privathengsthalter an diesem Termin vorgestellte Konzept sah vor, dass während der Holsteiner Körung (Donnerstag- oder Freitagabend) dem Verein der Privathengsthalter ein Zeitfenster von etwa drei Stunden für die Organisation einer Hengstschau zur Verfügung gestellt wird. Die Vereinsleitung hätte dabei unabhängig vom Verband einigen Mitgliedern ihres Vereins die Vorstellung ihrer Hengste während dieses Zeitfensters ermöglicht.

Auf Rückfragen von Seiten des Vorstandes wurde in besagtem Treffen bestätigt, dass nur ein Bruchteil aller Mitglieder des Holsteiner Verbandes, die einen oder mehrere Privathengste besitzen, Mitglieder in dem Verein der Privathengsthalter in Schleswig-Holstein sind.

Die Inhalte wurden innerhalb der Vorstandssitzung am 5. Januar thematisiert: Es wurde einstimmig beschlossen, dass ein Konzept, das die Präsentation von privaten Hengsten im Zeitraum der Holsteiner Körung vorsieht, faire Rahmenbedingungen und Chancengleichheit für alle Privathengsthalter gewährleisten muss.

Auf Hinweis der für Planung und Ausführung verantwortlichen Vermarktungs GmbH ist eine Umsetzung der Ideen im Februar 2023 aufgrund des Umfanges einer Pilotveranstaltung dieser Größenordnung nicht realisierbar. Für ein mögliches Veranstaltungskonzept sollen alle Halter von in Holstein fortgeschriebenen Hengsten gleichberechtigt die Möglichkeit erhalten, sich an den Planungen zu beteiligen. Dies ist im beschriebenen Zeitrahmen nicht möglich gewesen.

Die diskutierten Ideen sollen – dann unter Einbezug möglichst aller Privathengsthalter – für Konzepte ab 2024 zeitnah wieder aufgenommen werden.

Reaktion der Privathengsthalter

Dirk Ahlmann war der Privathengsthalter, der im Rahmen des Frankfurter Festhallenturniers mit einem Vorstandsmitglied gesprochen hat. Inhalt des Gesprächs war unter anderem das Programm der anstehenden Körung. Wie Dirk Ahlmann sagt: „Wir vom Verein der Privathengsthalter in Schleswig-Holstein hatten ja schon damals, als das Thema aufkam, die Körung zu verlegen, ein Konzept vorgelegt, wie eine Veranstaltung dann aussehen könnte. Wir dachten an eine gemeinsame Hengstvorführung, Hengstspringen usw. – ein richtig großes Programm über fünf Tage. Doch nun sind wir gar nicht berücksichtigt worden!“

Daraufhin gab es ein weiteres Telefonat mit dem Vorstandsvorsitzenden Ulrich Steuber, der fragte, ob ein kurzfristiges Treffen möglich sei. Das fand am 29. Dezember statt. Wie auch der gestrigen Mitteilung der Privathengsthalter zu entnehmen ist, sei dieses Treffen ein gutes Gespräch gewesen.

Tatsächlich habe der Vorstand, wie in der obigen Erklärung ja auch nachzulesen ist, schon damals die Sorge geäußert, dass Nicht-Mitglieder des Vereins möglicherweise benachteiligt werden könnten. Allerdings war das Gespräch laut Ahlmann an der Stelle noch nicht zu Ende. „Wir haben sofort gesagt, dass wir für alle offen sind und angeboten, aktiv andere Privathengsthalter mit ins Boot zu holen!“ Praktisch sei das ohne weiteres möglich. Dem Holsteiner Verband liege schließlich eine Liste mit allen fortgeschriebenen Hengsten im Zuchteinsatz vor und es wäre „ein Knopfdruck“ gewesen, sie alle von dem Vorhaben in Kenntnis zu setzen. So hätte man zumindest schon mal ein Meinungsbild einholen können, findet Ahlmann.

Aber das ist nicht geschehen. Stattdessen sei am 6. Januar die Absage seitens des Vorstandes gekommen. Dirk Ahlmann habe daraufhin noch einmal den Zuchtleiter Stephan Haarhoff kontaktiert, der ihm gegenüber sein Bedauern über die Entscheidung geäußert und auch bestätigt habe, dass die Durchführung technisch ohne weiteres möglich gewesen wäre.

Wie Ahlmann erfahren hat – und das deckt sich mit unseren Informationen –, soll es am Sonntag eine finale Zoom-Konferenz zu dem Thema gegeben haben, bei der sich eine Mehrheit von 3:2 Vorstandsmitgliedern für die Integration der Privathengste in die Veranstaltung ausgesprochen hat. Das widerspricht der Information des Holsteiner Verbandes, wonach es einstimmiges Votum gegen die gemeinsame Hengstschau gegeben haben soll. Dirk Ahlmann sagt, die letztendliche Entscheidung habe bei der Vermarktungs GmbH gelegen.

„Der Verband gibt an, er befürchte eine Benachteiligung einiger Privathengsthalter. Tatsächlich werden nun alle benachteiligt, außer den Verbandshengsten. Wenn man von Gleichberechtigung spricht, wieso darf dann Elmshorn und alle anderen nicht? Der Vorstand ist für alle Mitglieder zuständig und der Verband wird von uns allen finanziert.“cheap air jordan 1 mid | air jordan 1 mid unc cheap

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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