Im Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde konkurrierten 17 Pferde. Den Sieger ritt Eva Möller, die doch eigentlich dem Turnierreiten abgeschworen hatte. Aber sie hatte ein schlagendes Argument. Platz zwei wurde zweimal vergeben.
Er ist ein Hannoveraner v. Benicio aus der Zucht von Ludwig Fuchs, sie ein Dinosaurier. Zumindest bezeichnet sich Eva Möller selbst so. Die 51-jährige Berufsreiterin in Diensten von Andreas Helgstrand hatte ihren 50. Geburtstag genutzt, um offiziell die weiße Reithose an den Haken zu hängen. Der Haken scheint aber im Haushalt Möller nicht zu versteckt zu sein. Sie hat die Hose schnell wieder gefunden.
Hannoveraner Bundeschampion
Mit Be Sure, dem Hannoveraner, der 2020 in Verden gekört wurde, hat sie bei der Rückkehr in den Sport nun einen weiteren Bundeschampionatstitel gewonnen, den „20. oder so“. Hintergrund ist die Terminüberschneidung mit der zeitgleich stattfindenden Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde. Eva Möller erläutert: „Das Pferd hatte Leonie Richter bereits fürs Bundeschampionat qualifiziert. Dann hat er sich nicht qualifiziert für die Weltmeisterschaft, und da haben wir gedacht, das ist eigentlich zu schade, dieses Pferd nicht zu zeigen. Deswegen habe ich ihn nochmal qualifiziert und das hat ja geklappt.“
Geklappt hat es auch im Finale: Gesamtnote: 8,74! 8,8 für die Durchlässigkeit, für den Gesamteindruck: 9,0. Auch im Trab gab es die 9,0. Nur ein Pferd kam in dieser Grundgangart über diesen Wert, die an elfter Stelle rangierte Westfalenstute Fantastica v. Franziskus. Be Sure – Schritt: 8,4, Galopp: 8,5 – lag einen guten Zehntelprozentpunkt vor zwei Pferden, die exakt dasselbe Resultat erzielten: Mit 8,62 verließen der Hannoveraner Veuve Clicquot v. Vitalis (Z.: Josef Bramlage) und der Oldenburger Wallach Bacchabundus v. Baron (Z.: Gudula Vorwerk-Happ) das Viereck.
Zweimal eine Silbermedaille
Veuve Clicquot hatte Lars Ligus schon 2023 in Warendorf am Start. Auch da waren beide im Finale. Damals wurden sie Zwölfte. Das Paar erzielte in allen Kriterien Noten zwischen 8,5 und 8,7. Außerdem gab es ein Extralob aus dem Richterhäuschen: „Das war eine Visitenkarte für gutes Reiten.“
Der Belgier Jérôme Schneiders und Bacchabundus erzielten die höchste Durchlässigkeitsnote von 9,0. „Man wollte nicht, dass die Aufgabe aufhört“, so Richterin Nicole Nockemann in ihrem Kommentar.
Den Tierschutzpreis von Xenophon, der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vergab die Jury an Sophie Jamar für die Vorbereitung ihrer Pferde Flimmerglimmer und Zoomiro.
Ergebnisse des Bundeschampionats der sechsjährigen Dressurpferde 2024
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