Don de Amor und Follow Up mit Bestnoten beim Kurz-Veranlagungstest in Vechta

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Follow Up v. Follow Him, bester Dressurhengst beim letzten Kurzveranlagungstest in Vechta im Dezember 2022. (© OLD Art)

Im Oldenburger Pferdezentrum in Vechta ging kurz vor Weihnachten der letzte Kurz-Veranlagungstest des Jahres für drei- und vierjährige Dressur- und Springhengste zu Ende. Die höchsten Noten erzielten zwei Dreijährige.

Bei den Springhengsten nahmen 14 Drei- und sechs Vierjährige am Kurveranlagungstest in Vechta teil, wobei einer der Dreijährigen vom Teilnehmer selbst zurückgezogen wurde: Catapult v. Cartogran.

Bester Springer war der Holsteiner Springsiegerhengst der Mecklenburger Körung 2021: Don de Amor v. Don Diarado-Casall, gezogen und im Besitz vom Elmgestüt Drei Eichen der Familie Müter. Don de Amor glänzte mit einer 9,01 als Endnote und einer 9,5 für die Springanlage, die in einer Note zusammengefasst wird und mit 30 Prozent in die Gesamtnote einfließt. Ebenfalls 30 Prozent macht die Rittigkeit aus. Und auch hier überzeugte Don de Amor: 9,3. Die Leistungsbereitschaft (10%) wurde mit 9,2 bewertet, der Galopp (20%) mit 8,5. Weniger bedeutsam für einen Springhengst (jeweils 5%), aber bei Don de Amor trotzdem ebenfalls allemal „ziemlich gut“ auch die Bewertungen von Trab und Schritt: 7,6 bzw. 7,3.

Interessant dazu im Vergleich die Linearen Beschreibungen der Hengste, die die Wertnoten sozusagen mit Leben füllen. Jedes Merkmal weist den Durchschnitt Null sowie drei Stufen in Richtung „wenig Ausprägung“ und „starke Ausprägung“ aus, also die „Abweichungen vom Populationsmittel“. Bei Don de Amor wird das Freispringen beispielsweise so beschrieben:

  • der Rhythmus (von „unrhythmisch“ bis „rhythmisch, flüssig“) wird mit zwei Stufen in Richtung „rhythmisch, flüssig“ beurteilt.
  • die Elastizität („fest/krampfig“ bis „elastisch“) liegt bei einem Punkt in Richtung elastisch.
  • der Abdruck („kraftlos“ bis „energisch“) ist bei Don de Amor um zwei Punkte in Richtung „energisch“ ausgeprägt.
  • Übersicht und Springvermögen (beides von „wenig“ bis „viel“) bewertete die Kommission jeweils mit drei Punkten in Richtung „viel“.
  • Technik Vorderbeine wird in zwei Kriterien aufgeteilt. Zum einen „gerade, lang“ versus „gewinkelt“, zum anderen „Vorderbeine unter dem Körper“ versus „deutlich vorgreifendes Vorderbein“. Bei Don de Amor ist die Bewertung in beiden Kriterien um einen Punkt nach rechts, also in Richtung gewünschte Ausprägung, verschoben.
  • Dann gibt es noch die Technik Rücken, die von „gerade“ bis „deutliche Aufwölbung“ beschrieben werden kann. Bei Don de Amor sind es zwei Punkte in Richtung „deutliche Aufwölbung“.

Als zweitbester Dreijähriger wurde mit einer Endnote von 8,52 der OS-Hengst London Pezi N v. Lord Pezi-Ustinov aus der Zucht von Arndt Schwierking herausgestellt. Bei ihm wurde die Vorderbeintechnik am Sprung in den linearen Beschreibungen nicht aufgeführt, weil sie vom Populationsmittel nicht abwich. Dafür wurde die Hinterbeintechnik erwähnt, die bei Don de Amor nicht beschrieben wurde. Im Falle von London Pezi N geht die Technik Hinterhand (von „stehendes Hinterbein“ bis „deutlich geöffnet“) um einen Punkt in Richtung „stehendes Hinterbein“. Dafür sind aber die weiteren Beschreibungen (Elastizität, Abdruck, Springvermögen, Leistungsbereitschaft, Technik Rücken) um jeweils zwei Punkte in Richtung gewünschte Ausprägung verschoben. In Wertnoten ausgedrückt hieß das 8,5 für die Springanlage, 8,7 für die Rittigkeit und Leistungsbereitschaft.

Bester Vierjähriger war Comanchero v. Comme Prévu-Landor S aus der Zucht und im Besitz von Gerd Sosath mit einer Endnote von 8,44, wobei die Springanlage mit 8,5, die Rittigkeit mit 8,6 und die Leistungsbereitschaft mit 8,8 bewertet worden war.

Dressurhengste

Aus dem Dressurlager waren elf Hengste angemeldet gewesen. Zwei traten nicht an (Fabulé v. Franziskus und Idealerweise v. Mescalero) und bei einem wurde der Test vom Team des Hengstes abgebrochen, bei My Friend v. Maracaná.

Bester Prüfling unter den verbliebenen acht war mit einer 9,02 als Endnote der Westfale Follow Up v. Follow Him’s Schönweide-Diamond Hit. Hermann-Josef Steenkamp ist der Züchter des Dunkelbraunen, das Ehepaar Gasser, auf dessen Gut Schönweide ja auch der Vater stationiert ist, war Aussteller.

Der Trab wurde mit 8,5 bewertet, der Galopp mit 9,2, der Schritt mit 8,7 (Grundgangarten jeweils 20 % der Gesamtnote), die Rittigkeit mit 9,3 (30 %), die Leistungsbereitschaft mit 9,5 (10 %).

Was die Lineare Beschreibung angeht, konnte sich Follow Up in den Kriterien „Bewegung unter dem Reiter“ in allen drei Grundgangarten in fast allen Merkmalen positiv vom Durchschnitt seiner Kollegen abheben. Das Maximum erreichte der Hengst im Trab in den Merkmalen Vorderhand-Mechanik („viel Knieaktion“) und Schub, Hinterhandaktivität („energisch, aktiv“). Auch im Galopp bescheinigte das Richtergremium ihm besonders viel Knieaktion. Gut kam auch das Verhalten des Hengstes an. Er verfüge über viel Leistungsbereitschaft und Maultätigkeit/Anlehnung sei sehr „geschmeidig“. In beiden Merkmalen erreichte er das Maximum. Die einzige negative Abweichung war beim Merkmal Tragkraft im Trab, die einen Punkt in Richtung „wenig“ verschoben war. Im Galopp hingegen war die Beschreibung zwei Punkte in Richtung des erwünschten „getragen“ verschoben.

Bester Vierjähriger war der Secret-Vitalis-Sohn Sebastino aus der Zucht des Gestüts Lewitz. Er ist ein weiterer Vertreter der erfolgreichen Familie der Gesine, die ja auch Pferde wie Bundeschampionesse Fasine, die gekörten Brüder For Romance I und II sowie Feinrich, Don Romance, den gerade in Mecklenburg zum Siegerhengst ernannten Viva Romance v. Vivino und viele weitere brachte.

Sebastino erhielt eine 9,0 im Trab, 9,5 im Galopp, 7,9 im Schritt, 8,8 in der Rittigkeit sowie 9,0 für die Leistungsbereitschaft. Auch bei ihm waren so gut wie alle Merkmale in Richtung des Gewünschten verschoben (3 Punkte für viel Knieaktion im Trab und das Bergauf im Galopp), der Takt im Schritt allerdings um einen Punkt in Richtung unregelmäßig.

Die Links zu den Gesamtergebnissen finden Sie hier.

 

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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  1. Monika

    Kinderarbeit
    Bewegung und Elan begeistern, aber die Verantwortlichen in den Verbänden sollten registrieren, dass diese Hengste extrem früh -zu früh!- belastet werden. Wer jetzt mit Ludger Beerbaum argumentiert, diese Pferde seien genau dafür gezogen und deshalb sei das für sie naturgemäß ein Kinderspiel, dem seien folgende Videobeiträge empfohlen:

    Das Millionending in der Pferdezucht https://www.youtube.com/watch?v=HZuMm6txG9Y

    Und noch wichtiger die durchaus ernüchternde Bilanz der Hengsthalterin Nina Rohmann
    Fehlentwicklungen in der Pferdezucht https://www.youtube.com/watch?v=9L6J8rW1VGQ


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