Er ist väterlicherseits ein Bruder von Dalera und Millennium und mütterlicherseits der Bruder des Siegerhengstes Kaiser Milton: Kaiser’s Erbe v. Easy Game heißt der Trakehner Siegerhengst 2022. Er stand an der Spitze von fünf Prämienhengsten, insgesamt wurden 13 Hengste gekört.
Wenn Trakehner, dann Easy Game – im internationalen Sport landen die Nachkommen des Hengstes, der in den Niederlanden zuhause ist, immer wieder auf dem Podium: Olympiasiegerin Dalera stammt von ihm ab, der WM-Dritte 2022, Hermes und Dinja van Lieren (NED) ebenso. Und auch Millennium, Vater von mehr als 100 (!) gekörten Söhnen weltweit, und Trakehner Hengst des Jahres 2022, ist ein Sohn von Easy Game.
Easy Games erster Trakehner Siegerhengst
34 Hengste waren zum Trakehner Hengstmarkt erschienen, einer fiel am Finaltag noch aus. 13 Hengste wurden letztendlich gekört. Sie ließen sich auf sechs unterschiedliche Gründungsväter zurückverfolgen. Wobei das weitaus größte Lot den einst im Gestüt Hämelschenburg beheimateten Kostolany v. Enrico Caruso im Stammbaum aufwiesen. Sieben Hengste aus drei (oder eher zweieinhalb) väterlichen Zweigen dieser Linie des Stempelhengstes erhielten die Deckerlaubnis. Darunter auch der Siegerhengst v. Easy Game aus dem Gribaldi-Zweig. Vier gekörte Hengste gingen auf Millennium (1) und dessen Söhne Ivanhoe (2) und Freiherr vom Stein (1) zurück. Ein Prämienhengst hatte den Gribaldi-Enkel Dezember zum Vater und der Reservesiegerhengst, ein Brauner v. Saint Cyr, konnte Kostolany als direkten Großvater im Abstammungsnachweis vorweisen.
Dazu kamen mit einem Zauberdeyk-Sohn ein Enkel von Van Deyk, dem Hengst, mit dem Dorothee Schneider ihre ersten Grand Prix-Erfolge hat feiern können. Die Hengstlinie des Arogno kann auf zwei neu gekörte Trakehner verweisen, über die Väter Banderas und Kentucky. Auf den Vollblüter Neuquen xx ging ein Finckenstein-Sohn zurück, und Edelblut brachten Söhne des Angloaarabers Nathan de la Tour und des Vollblüters Duke of Hearts xx.
Die Trakehner Prämienhengste 2022
Siegerhengst: Dunkelbrauner v. Easy Game-Kaiserdom, Z.: A. J. M. aan den Stegge, NL-Enter
Prominente Verwandtschaft weist der Siegerhengst in vielerlei Hinsicht auf. Dalera und Millennium sowie Hermes sind allesamt Nachkommen des Easy Game. Und der ist auch der Vater des Trakehner Siegerhengstes 2022, Kaiser’s Erbe. Für die Mutter Kaiser’s Els v. Van Deyk-Gajus ist es der zweite Siegerhengst und der dritte gekörte Sohn. Ihr Millennium-Sohn Kaiser Milton sorgte mehrfach für Schlagzeilen. Zunächst als Siegerhengst, dann schon bald wegen eines Rechtsstreits zwischen dem Käufer, Burkhard Wahler vom Klosterhof Medingen, und dem Trakehner Verband. Kaiser Milton lebt schon länger nicht mehr. Sein Vollbruder Kavalli wurde ebenfalls in Neumünster gekört. Mutter Kaiser’s Els ist die Vollschwester zu Kaiserkult und Kaiserdom, die beide Bundeschampions waren und später bis Grand Prix erfolgreich.
Der Easy Game-Sohn war einer der größeren im Lot (1,70 Meter Stockmaß) und definitiv der mit Abstand kürzeste aller Hengste. Und der mit den längsten (Röhr-)Beinen. Er trabte und galoppierte elastisch und leichtfüßig, dabei immer im Bergauf und kam im Schritt auch locker zum Schreiten.
Reservesiegerhengst: Brauner v. Saint Cyr-Kaiser Wilhelm, Z.: Matthias Kley, Gotha
Einer der Publikumslieblinge vom ersten Tag an. Ein Hengst mit viel Kraft, sicherem Zweitakt im Trab, dem man im Freilaufen beim Galoppieren noch etwas mehr Geschmeidigkeit gewünscht hätte. Der Schritt war unerschütterlich im Takt, wie das gesamte Pferd das Prädikat „unerschütterlich“ vertrug. Souverän und unbeeindruckt zeigte er sich in jeder Station im Laufe des Körprozederes. Der Schritt war stets klar in der Fußfolge, in punkto Raumgriff gab es viele Hengste, die ihn in diesem Aspekt übertrumpfen konnten.
Was ihn genetisch besonders auszeichnete: Seine Großmutter Renaissance Fleur v. Tuareg ist die Schimmelstute, die unter Bundestrainerin Monica Theodorescu eine Qualifikation zum Dressur-Weltcup gewonnen hatte.
Vater Saint Cyr ist auch der Vater von High Motion, in dessen Sattel Laura Strobel am Freitag im Rahmen des Galaabends das Goldene Reitabzeichen überreicht bekommen hatte. „Motor, Balance, Gleichgewicht, Taktsicherheit – alles, was man sich für ein Reitpferd wünscht“, stellte Gehrmann in seinem Körkommentar heraus. „Und“, fügte er hinzu, „Reitpferd kann ein Vererber nie genug sein“.
Bester Springhengst: Brauner v. Nathan de la Tour AA-Sarafan, Z.: Simone und Frank Schönbeck, Neunkirchen
Für die Züchter, die zu den wenigen zählen, die ausdrücklich Trakehner Springpferde züchten möchten, der erste gekörte Hengst. Da flossen Tränen. Und es regnete förmlich Auszeichnungen: Der zum besten Springhengst des Jahrgangs ausgerufene Braune zeigte am Sprung eine Klasse, wie man sie bei den Trakehnern nicht jedes Jahr erlebt. Ein Pferd, das in dieser Disziplin zu jeder Zeit ganz genau wusste, was es mit seinem Körper anzufangen hat. Schnell vom Boden, Widerrist oben, Bascule, schnelle Reflexe – ein kompletter Sportler. Außerdem erhielt er auch noch einen Ehrenpreis für den besten Hengst mit hohem Vollblutanteil.
Sein Vater, der französische Angloaraber Nathan de la Tour, hatte mehrere Jahre im Haupt- und Landgestüt Marbach gewirkt und ist selbst vor einer Verletzung bis 1,40 Meter Springen international erfolgreich gewesen.
Schimmel v. Dezember-Herzruf, Z.: Hess. Hausstiftung, Gestüt Panker
Eine prominente Mutter, Tanzmusik v. Herzruf war die beste Stute ihres Jahrgangs, und ein Vater, der Hubertus Schmidts Imperio und den Totilas-Vater Gribaldi in seiner Abstammung vereint. Dieser Vater, Dezember, hatte drei Söhne aus seinem ersten Jahrgang im Körlot. Dezember selbst steht mittlerweile auch bei Hubertus Schmidt in Ausbildung. Sein Sohn ist ein „echter“ Trakehner mit einem Köpfchen, wie es sie so in anderen Reitpferdezuchten selten bis nie zu sehen gibt. Der Dunkelschimmel trabte mit aktivem Hinterbein und galoppiert mit viel Gleichgewicht, sprang nie in den Kreuzgalopp beim Freilaufen auf der Acht und ging auch richtig guten Schritt, wobei er am letzten der drei Körtage phasenweise auf dem Ring hinten mitunter etwas kürzer trat. Auch vom Modell her ein Pferd nach dem goldenen Schnitt. „Federleicht in jeder Phase seiner Bewegung“, sei der Hengst, so Lars Gehrmann, für den es der letzte Trakehner Hengstmarkt als Zuchtleiter war.
Rappe v. Ivanhoe-Schwarzgold, Z.: Annegrete Jacobsen, DK-Skibby
Im typischen Millennium-Style gehaltener Rappe aus dänischer Zucht. Der Hengst zeichnete sich durch viel Übersicht aus. Ein tolles Interieur, ein richtig guter Schritt und elastische Trabbewegungen gehörten zu seinen Pluspunkten. Vor allem aber habe sich der Schönling „in die Prämierung hineingaloppiert“, fasste Zuchtleiter Gehrmann es zusammen.
Weitere gekörte Trakehner Hengste
Dunkelbrauner v. Duke of Hearts xx-Guardian, Z.: Maria Lehnhardt, Walsrode
Nahezu zwei Drittel Vollblutanteil weist der Abstammungsnachweis dieses schmalen Hengstes auf, laut Zuchtleiter Gehrmann ein „drahtig, und trocken textierter Athlet“. Der Dunkelbraune war etwas lang im Mittelstück, sprang geschickt, aber nicht spektakulär. Im Trab war die „blütige“ Abstammung nicht zu leugnen.
Gehrmann, dessen letzter Hengstmarkt es ist und der im Frühjahr die Zuchtleitung an Neel Schoof übergeben wird, empfahl ihn nachdrücklich für den Einsatz in der Vielseitigkeit, das sei bei diesem Hengst „vorprogrammiert“.
Fuchs v. Banderas-Editorial, Z.: Cornelia Hörtlackner, A-Franking
Zwei Dinge zeichneten diesen recht kräftigen Fuchs aus: sein Takt und die Selbsthaltung. Vom Typ her nicht unbedingt das klassische Trakehner Edelpferd, sammelte dieser aus kraftvollem Hinterbein unter den Körperschwerpunkt trabende und galoppierende Hengst, sobald er sich in Bewegung setzte. Das lobte auch Laudator Gehrmann: „Im Gang gewinnt er durch Antritt, Takt und Bergauf“.
Schwarzbrauner v. Finckenstein-Buddenbrock, Z.: Tonny Nörgaard Bang, DK-Ryomgaard
Ein „gekörter“ aus Österreich, der nächste aus Dänemark – der Hengstmarkt der Trakehner trägt nicht umsonst den Zusatz „internationaler“. Der Vater Finckenstein ging für das dänische Team bei den Weltmeisterschaften in Tryon an den Start. Was man sich gewünscht hätte: Dass er im Trab und Galopp den Widerrist noch mehr nach bergauf bewegt hätte. Was den Hengst von anderen unterschied: seine Abstammung. Der mütterliche Großvater ist der Vollblüter Mago xx, der in Dänemark bis Grand Prix erfolgreich in der Dressur eingesetzt wurde. Zuchtleiter Gehrmann verwies auf die „genetische Vielfalt in Geno- und Phenotyp, die in einer Zucht repräsentiert sein muss.“
Schwarzbrauner v. Freiherr von Stein-Herakles, Z.: Ines Eisold, Mehrow
Mit 1,72 Meter Stockmaß einer der größten Hengste des Jahrgangs. Bei Zuchtleiter hört sich das so an: „Ein frohwüchsiges Pferd mit ganz viel Bein und Rahmen“. Und, wie Lars Gehrmann ergänzte, diese Größe habe ihn in Sachen Balance im Galopp noch entsprechend eingeschränkt. „Ein Edelpferd mit großzügiger Halsung“, sei dieser Millennium-Enkel, so Gehrmann weiter. Der Schwarzbraune trabte locker, hätte da hinten vielleicht noch mehr Kraft und Abdruck entwickeln können, und ging ordentlichen Schritt. Aus seiner Mutter stammt auch Helen Langehanenbergs Nachwuchspferd Kwahu.
Brauner v. Ivanhoe-Sixtus, Z.: Stutteri Selsø, DK-Skibby
Ein hübscher Brauner aus Dänemark, dem der Zuchtleiter attestierte, „immer geschlossen unter den Schwerpunkt“ zu fußen. Das tat der Braune mit dem schicken Gesicht. Dabei war er aber immer wieder auch eilig. Gehrmann betonte mit Blick auf die mütterliche Linie den „Leistungsstamm aus Ostpreußen“, der in Deutschland immer dünner geworden sei.
Dunkelbrauner v. Kentucky-Shavalou, Z.: Gestüt Ganschow, Ganschow
Kein Trakehner Edelpferd, dafür ein Hengst, der mit „Kraft, Energie und effektvollem Ablauf“ auftrumpfte, so Zuchtleiter Gehrmann. Der Dunkelbraune sprang mit auffallendem Respekt vor den Stangen. Vater Kentucky steht mittlerweile in Mexiko.
Rappe v. Zauberdeyk-Kentucky, Z.: Maria Christiane v. Schöning, Ueckermünde
Mit tollen Reitpferden-Points ausgestatteter Rappe, dessen Vater Zauberdeyk von Van Deyk abstammt, jenem Trakehner, mit dem Dorothee Schneider ihre ersten Grand Prix-Prüfungen geritten ist. Seine Familie, Herbstblüte, zählt zu den prominenten Stämmen der Trakehner Zucht. Im Trab und Galopp zählte er zu den besseren Hengsten des Jahrgangs, im Schritt kam er nicht ganz an die Qualität seiner schwungvollen Grundgangarten heran. Gehrmann lobte ihn als Hengst im „Verstärkerformat“.
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