FN will mehr Dopingkontrollen

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Mit einer
wahren Flut an zusätzlichen Maßnahmen möchte die Deutsche Reiterliche
Vereinigung (FN) den Kampf gegen Doping verstärken. Christian Ahlmann, bei
dessen Pferd Cöster nach dem Mannschaftsspringen in Hongkong die Substanz
Capsaicin festgestellt wurde, ist ab sofort nicht mehr Mitglied im
Championatskader.

Der Ärger sitzt mindestens so tief, wie es die Sorgenfalten auf den Gesichtern von FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau, FN-Generalsekretär Hanfried Haring und Reinhardt Wendt, dem Geschäftsführer des Deutschen Olympiadekomitees für Reiterei DOKR, sind. Bei der heutigen Pressekonferenz machte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau aus seinem Herzen keine Mördergrube. Dass ausgerechnet bei einem Reiter, der vor vier Jahren die Goldmedaille abgeben musste, so etwas geschieht, dazu gehört schon einiges, presste er heraus. Die Enttäuschung über die von Cösters Medikationsbefund sitzt immer noch tief. Und es klingt deutlich heraus, dass Deutschlands oberster Reiter, die Argumentation von Christian Ahlmann, er habe das capsaicinhaltige Equi-Block für ein Pflegemittel gehalten, eher fadenscheinig vorkommt. Erst recht den Verweis darauf, dass auf dem Etikett der Hinweis does not test positive gestanden hätte: Im Grunde impliziert dieser Satz doch, dass es positiv ist, sagt der Graf.

Die Gremien haben getagt und es ist mehr dabei herausgekommen als nur ein Arbeitskreis, wie viele es im Vorfeld der gestrigen Präsidiumssitzung orakelt hatten. Es soll mehr Dopingproben geben und die sollen intelligenter durchgeführt werden, sagt DOKR Geschäftsführer Reinhardt Wendt. Mit den Veranstaltern großer Turniere ist besprochen worden, dass mehr Pferde untersucht werden. Generell sollen die an erster bis dritter Stelle platzierten Pferde einer jeden Prüfung, in der man Weltranglistenpunkte erzielen kann, getestet werden. Außerdem müssen Pferde, die in Großen Preisen oder besonders hoch dotierten Prüfungen an den Start gehen, sich einem weiteren Vet-Check unterziehen. Künftig wünschen sich die FN-Oberen zwei statt bisher einem Steward, die außerdem besser geschult sein sollen. Wir wollen eine kleinere Quote von Proben, die weil falsch geöffnet, nicht verwertbar sind, sagt Wendt. Tauchen zwei Stewards auf, haben sie eine bessere Ausgangsposition. Einer kann gegebenenfalls einen Fachmann, etwa einen Tierarzt, herbeiholen, während der andere bei dem Reiter bleibt. Außerdem kann ein zweiter Steward als Zeuge fungieren. Auch Haaranalysen und der Einsatz von Thermographiekameras stellte Wendt in Aussicht. Diese Kameras zeigen wärmere Bereiche auf. Man hofft auf diese Weise Körperteile, die auffallend stärker durchblutet sind, zu erkennen.

Auf dem Prüfstand seien aber noch mehr Komponenten. Vom Rechtssystem über den Parcoursbau von Wendt unter dem Begriff Leichtbauweise zusammengefasst und die Rolle der Tierärzte reicht die Palette. Es gäbe Tierärzte, so Wendt, bei denen der Schwerpunkt wieder zum Patienten verlagert werden müsste. Derzeit würden einige Veterinäre vor allem damit beschäftigt sein, Gutachten zu schreiben, um die Reiter zu entlasten. Man wolle auch mit der Standesvertretung der Tierärzte sprechen. Auch mit der NADA; der Nationalen Anti Doping Agentur, ist die FN in Kontakt. Bislang hatte diese Institution es stets abgelehnt, ihre Aktivitäten auf die vierbeinigen Athleten auszuweiten. Von unangemeldeten Trainingsbesuchen soll aber auch weiterhin abgesehen werden,

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