Dieses Wochenende findet in Münster-Handorf das Trakehner Bundesturnier statt. Die ersten Schärpen wurden an die jungen Vielseitigkeitshoffnungen vergeben.
Sieben vier-, 21 fünf- und vier sechsjährige Trakehner waren zum Geländepferdechampionat 2022 angetreten. Die Vierjährigen maßen sich in einer Eignungsprüfung Klasse A mit Gelände. Klassenprimus war hier mit einigem Abstand und der Wernote 8,37 der gekörte Millennium-Sohn Halcon unter Emely Kurbel. Die beiden gewannen die Prüfung, in der auch Fünf- uns Sechsjährige antraten, und dementsprechend auch das Championat. Dr. Atossa Südhoff hatte den Rappen im typischen Millennium-Look aus einer Münchhausen-Stute gezogen. Besitzerin ist Nicole Hess.
Die Silbermedaille der Vierjährigen holte Richthofen v. Hirtentanz-Waitaki mit Franziska Sophia Weid im Sattel und der Wertnote 7,6 von den Richtern. In der Gesamtwertung war das der dritte Platz für den Rappen aus der Zucht und im Besitz von Erfolgszüchterin Gisela Gunia.
Drittbester war der von Christin Bendfeldt gezogene Kros-Heops-Sohn Herbstwind mit Greta Busacker im Sattel. Für den Braunen, der der Stiftung TIO 2032 Trakehner Initiative gehört, vergab das Richter-Duo Jürgen Mönckemeyer und Martin Plewa eine 7,53.
Fünfjährige
Auch bei den Fünfjährigen hatte ein gekörter Hengst die Nase vorn: Blancor v. Adorator-Suchard, gezogen von Dr. Ursula Mittermayer, im Besitz von Nicole Derlin. Schon bei seiner Körung 2019 wusste der Schimmel zu gefallen. Unter Jens Hoffrogge ist er noch weiter gereift und begeisterte in Münster-Handorf die Richter. Sie gaben ihm eine satte 9,5. Das war der Sieg in der Geländepferdeprüfung Klasse A*, die zugleich Championat der Fünfjährigen war, das Blancor dementsprechend ebenfalls für sich entschied.
Jens Hoffrogge stellte auch den zweitbesten Fünfjährigen vor, den ebenfalls 2019 in Münster-Handorf gekörten Infinity v. Octavio-Buddenbrock im Besitz von Pamela Duffy, USA. Züchter Dietrich Pulz hat sich bei der Anpaarung etwas gedacht. Infinity vertritt die Vaterlinie des Carajan, die auszusterben droht. Dass sie erhalten werden sollte, zeigte Infinity mit einer 9,3 für seinen Auftritt auf dem Münsteraner Geländeplatz, Silber. Er wie auch Blancor sind bereits fürs Bundeschampionat qualifiziert.
Noch ein gekörter Hengst, noch eine 9 auf dem Bronzeplatz: Dritter wurde Sturmpfeil von der Hengststation Jörg Kurbel mit Kaderreiter Jérôme Robiné im Sattel. Über seinen Vater Under Fire ist Sturmpfeil in Kostolany-Enkel. Seine Mutter ist eine Halbblutstute v. Sixtus-Benna The Dipe xx. Gezogen wurde der schöne Dunkelbraune von der Familie Blömer.
Sechsjährige
Die Sechsjährigen traten in einer Geländepferdeprüfung Klasse L an. Bester seines Jahrgangs war mit der Wertnote 8,36 der von Nicole Mayer gezogene Schimmel Picare de Polar, ein Sohn des Marbacher Landbeschälers Icare d’Olympe AA aus einer Mutter v. Balisto Z. Z? Wieso Z? Weil jener Suchard-Anduc-Sohn der hier Muttervater ist, das erste internationale Springpferd von Judy-Ann Melchior war. Und springen kann auch sein Enkel. Sein Ticket fürs Bundeschampionat hat er nämlich auch für die Entscheidungen auf dem Springplatz in der Tasche. Im Sattel sitzt stets sein Besitzer, Guido Kirmse.
Zweitbester Sechsjähriger war mit einer 7,6 Disteldieb v. Scaglietti-Guter Planet unter Annina Lutter mit einer 7,6. Die zwei weiteren Altersgenossen, Chumani vom Schwalbenrain v. Duke of Hearts xx-Chronist (Z. u. B.: Tina Martin) unter Corina Rapp und Si Belle v. Phlox-Dashing Blade xx (Z.: Gabriela Bruch, B.: Heinz Kimmlingen) mit Guido Kirmse, waren nicht in der Wertung, erstere durch zu viele Abzüge, letztere weil der Reiter aufgab.
In der Gesamtwertung der Prüfung mussten die Sechsjährigen den Jüngeren den Vortritt lassen. Und zwar deutlich. Gesamtsieger der Prüfung wurde mit einer 9,3 der erneut von Jérôme Robiné vorgestellte Sturmpfeil. Zweiter wurde mit 9,0 Isselhook’s Outstanding v. Adorator-Latimer (Z.: FRank Weißkirchen) unter Sophie Leube. An dritter Stelle reihte sich der Champion der Fünfjährigen ein, Blancor mit Jens Hoffrogge. Hier wurde es die 8,9. Stallkollege Infinity platzierte sich mit 8,8 direkt dahinter.
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