Bei der Hannoveraner Dressur-Körung wurden 31 Hengste gekört. Sechs potenziellen Vatertieren sprach die Hannoveraner Körkommission eine Prämie zu. Escolar-Blut war stark vertreten, auch die Gene von Furioso II.
Bei der Hannoveraner Dressur-Körung hatte die Körkommission eine klar favorisierte Linie, die des Escolar. Drei direkte Söhne des Grand Prix-Hengstes von Hubertus Schmidt wurden gekört und gleich vier aus dem ersten Jahrgang von dessen Sohn, Escamillo. Der Vize-Weltmeister der jungen Dressurpferde kann sich außerdem, ebenso wie sein Vater Escolar über einen prämierten Sohn freuen. (Die Prämienhengste werden unten kurz beschrieben).
Mit sieben von insgesamt 31 neu gekörten Hengsten gehen damit ein knappes Viertel aller Hengste auf diese beiden Vererber zurück.
Hannoveraner Dressur-Körung: Furioso II im Hintergrund
Bei neun der neu gekörten Hengsten findet sich mit Furioso II weit hinten in der Ahnengalerie der Stammvater. Mehr als 50 Jahre nach seiner Geburt in Frankreich ist der bunte Fuchs, der über seinen Einsatz in Oldenburg Einfluss auf ganz Deutschland nehmen konnte, damit immer noch ein Impulsgeber, vor allem über seinen Enkel Florestan. Dessen Nachfahren Fidertanz (zwei direkte Söhne, ein Enkel gekört) und Fürst Heinrich (For Romance, Fürstenball) sind fest in der deutschen Dressurzucht verankert. Das zeigte sich auch in der Körentscheidung in Verden.
Zwei „F-Hengste“, Söhne von For Romance und Fürst Belissario, wurden prämiert.
Insgesamt wurde aus acht verschiedenen Hengstlinien Junghengsten das O.K. für den Zuchteinsatz ausgesprochen. Das waren Bolero (zweimal Baron, zweimal Bon Coeur), Cor de la Bryère, Donnerhall, Ladykiller xx, Gribaldi/Trak. und Ferro. Wobei aus der Linie des letztgenannten lediglich ein Secret-Sohn grünes Licht bekam.
Die lange Zeit die Zucht in Hannover bestimmenden Linien, die auf Lauries Crusador xx (Londonderry, Londontime …) bzw. Weltmeyer zurückgehen, waren im väterlichen Stamm überhaupt nicht mehr vertreten.
Hannoveraner Dressur-Körung: sechs Prämienhengste
Schwarzbrauner v. Bon Coeur-Carabas-Ampere, Z.: Dirk Schröder, Lentföhrden
Ein Hengst, der weiß, wie man sich in Szene setzt. Akzentuierter Bewegunsgsablauf, edel und typvoll. Er entspringt dem Stamm des Stempelhengstes Weltmeyer. Darauf nahm auch Zuchtleiter Ulrich Hahne in seiner Kurz-Beschreibung Bezug: „Ein besonderer Hengst aus einem besonderen Stamm“.
Rappe v. Escamillo-De Niro-Prince Thatch xx, Z.: 2M2 Horses, Schweden
Die Ohren gespitzt, das Hinterbein kraftvoll abfußend – und dabei auch noch keck in die Arena blickend. So kam der Escamillo-Sohn in die Niedersachsenhalle. Saft hat der Rappe genug, entsprechend energetisch fiel das Galoppieren beim Freilaufen aus. Viele Menschen standen da in der Bahn, um die Hengste zu lenken und zu bremsen. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass einige Hengste dadurch nicht ruhiger, sondern hektischer wurden. Sie suchten die Lücke, wo gerade einmal kein peitschenwedelnder Mensch sich ihnen in den Weg stellte. Wobei einige der Peitschenführer mit viel Ruhe zu Werk gingen, sichtlich bemüht, sich in die jungen Pferde einzudenken. Aber leider waren sie nicht in der Mehrzahl.
Im Schritt fiel der Rappe im Verhältnis zu den anderen Grundgangarten etwas ab.
Brauner v. Escolar-Sir Donnerhall-Goldstrand, Z.: Theo Lenzen, Nettetal
Einer der Rheinländer auf der Hannoveraner Dressur-Körung. Und was für einer! Der mittelrahmige Braune, Stockmaß 1,65 Meter, fußte nicht nur dynamisch ab, sondern wusste diese Energie auch hochelastisch umzusetzen. Im Galopp hätte er hinten noch etwas mehr repetieren können, was aber angesichts der Enge der Bahn auch kein ganz einfaches Unterfangen ist.
Dunkelbrauner v. For Dance-Dagostini-Stedinger, Z.: Christoph Plate, Beverstedt
Wenn man einen Pferdemaler beauftragen würde ein wunderschönes dunkelbraunes Pferd zu malen, vermutlich würde das Ergebnis so aussehen wie dieser Hengst, den das dänische Gestüt Blue Hors ausgestellt hat und auch nicht verkaufen möchte. Der 1,72 Meter große For Dance-Sohn kommt aus einem Oldenburger Stutenstamm, der auch den Olympiahengst Dante Weltino/Therese Nielshagen hervorgebracht hat. Er trabte mit Abdruck, immer im Takt und stets gut über den Rücken. „Höhepunkt im Trab“, so Zuchtleiter Hahne. Auch im Galopp zählte er klar zu den Besten des Jahrgangs. Der Schritt ist im internen Grundgangartenvergleich seine schwächste Grundgangart, aber weiß Gott nicht schlecht.
Brauner v. Fürst Belissario-San Remo-Davignon, Z.: Jan Schomakers, Wischhafen
Ein Hengst, von dem im Vorfeld der Hannoveraner Dressur-Körung schon gesprochen wurde. Für seinen Trab mit Siebenmeilenstiefeln erhielt er Szenenapplaus. Die Galoppade konnte sehr wohl mit dem sehr guten Trab mithalten. Und weil es ja auch die inneren Werte sind, die es zu bedenken gilt, stellte Ulrich Hahne nicht nur das korrekte Fundament heraus, sondern auch das „hohe Maß an Gelassenheit“.
Fuchs v. Totilas-Danciano-Sandro Hit, Z.: Josef Brinkemöller, Georgsmarienhütte
Der mit Abstand beste der drei Hengste, die auf den Trakehner Hengst Gribaldi zurückgehen, ist dieser Fuchs. Im Trab ein echter Angeber, der groß wird beim Antraben, aber auch ordentlich Motor hat, um diese große Pose taktsicher und kraftvoll aus dem Hinterbein zu tragen. Im Galopp „rollte“ das Vorderbein nahezu in Holsteiner Manier. Zuchtleiter Hahne sprach explizit diese Galoppade an und die „tolle Einstellung“ des Fuchses.
Ein Hengst v. Fürstbischof-Samba Hit wurde aufgrund seiner noch nicht ausreichend entwickelten Hoden vorerst nicht gekört. Sobald die primären Geschlechtsmerkmale des Rappen sich ausreichend weiterentwickelt haben, ist er aber gekört. Dazu bedarf es keiner erneuten Vorstellung.
Die verkäuflichen Hengste werden heute Nachmittag in Verden versteigert. Die Springpferde aus hannoverscher Zucht sind am ersten Dezember-Wochenende zu Gast in der Niedersachsenhalle in Verden. Dann findet die Körung der für diese Spezialdisziplin in Frage kommenden Junghengste statt.
Mehr Infos: www.hannoveraner.comair jordan 1 low outlet | cheapest air jordan 11
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