Bei der Hannoveraner Körung 2024 wurden 39 Hengste gekört. Zehn wurden prämiert. Mit zwei Millionen Euro offiziellem Zuschlagpreis wurde ein Hengst aus Dänemark von Helgstrand Dressage erworben.
75 Hengste waren zu Hannoveraner Dressur Körung 2024 erschienen. 39 von ihnen verließen die Niedersachsenhalle in Verden mit der erhofften Zuchtzulassung. Zehn von ihnen dürfen sich „Prämienhengst“ nennen. Die Genetik war breit aufgestellt. Es wurden Hengste aus zehn unterschiedlichen Hengstlinien gekört. Wobei drei Stämme für gut 50 Prozent aller neu gekörten Deckhengste verantwortlich zeichneten, Furioso II, Ferro und Vivaldi.
Helgstrand erwirbt Dänen für zwei Millionen Euro auf Hannoveraner Dressur Körung 2024
„Ein Pferd für Gänsehautmomente“, so das Fazit der Körkommission in der Beschreibung eines Fuchshengstes, der in Dänemark zur Welt gekommen ist. Daan G, er verfügte bereits über einen Namen, ist bei der Stutteri G im dänischen Lynge zur Welt gekommen. Das G als Nachname trägt er wie auch die Jungpferde-Weltmeisterin Quinn. Auch die ein Fuchs, auch sie in der Stutteri G geboren, auch sie einst im Stall von Helgstrand Dressage beheimatet – Parallelen gibt es viele. Der sich dynamisch bewegende Fuchs war einer von fünf Nachfahren des Donnerhall bei der Körveranstaltung. Über seinen Vater Donkey Boss v. Donkey Boy – der auch eine Helgstrand-Historie hat – ist der Fuchs ein Ururururenkel des Oldenburger Stempelhengstes. Und auch im mütterlichen Pedigree findet man hinter Muttervater Don Olymbrio mit Don Schufro einen Donnerhall-Sohn in dritter Generation.
Die Gebote kamen schnell, online wie aus den Rängen der neu gestalteten Niedersachsenhalle. Helgstrand Dressage stieg laut Auktionator Bernd Hickert erst spät in das Bieten ein. Am Ende knallte der Hammer bei zwei Millionen Euro auf das Pult. Esben Møller, in Dänemark bestens vernetzter Pferdemann in Diensten von Andreas Helgstrand, trabte mit dem Fuchs anschließend durch die Arena. „Er hat exzellentes Potenzial sowohl bei der Vorauswahl als auch hier bei der Körung gezeigt. Wir sind überzeugt, dass vor ihm eine große Zukunft liegt“, zitierte der dänische Handelsstall seinen Chefeinkäufer nach dem Kauf auf Instagram. Der Hengst steht im Besitz der Kooperation von Schockemöhle und Helgstrand.
Züchterisch interessant ist der Hengst schon allein deshalb, weil der weder Florestan, noch Vivaldi, Sandro Hit oder Weltmeyer in seinem Pedigree führt. Damit ist er beinahe schon ein „Outcross-Hengst“ in Zeiten enger werdender Blutführungen.
Noch mehr Donnerhall im Prämienlot
Schon farblich erinnerte ein weiterer Donnerhall-Nachfahre an seinen Stammvater: Ein schön gemachter Dunkelfuchs v. Dimaggio Black-Revolution (Z.: Heinrich Gießelmann) wurde für 230.000 Euro zugeschlagen. Käuferin ist laut Pressemitteilung eine „Stammkundin aus Niedersachsen“. Der Hengst war ein Oldenburger. Die Hannoveraner Dressur Körung 2024 war für Hengste aus allen Zuchtgebieten frei. Neben dem Oldenburger Prämienhengst wurden auch zwei Rheinländer prämiert, darunter ein San Amour-Sohn, der in die Niederlande versteigert wurde (120.000 Euro, Z.: Christoph Gehre). Auch ein weitere Oldenburger und ein Westfalen erhielten via hannoversche Körkommission die Deckerlaubnis.
Die väterlichen Linien bei der Hannoveraner Dressur Körung 2024
Das Trio der Hauptlieferanten frisch gekörter Hengste führte Furioso II an. Auf den Franzosen gingen über den Rheinländer Florestan acht der Hoffnungsträger des Hannoveraner Verbandes zurück, darunter zwei Prämienhengste. Ein großrahmiger For Romance-Sohn (Z.: Thomas Ehrengut), dessen Mutter v. Christ eine Vollschwester des Grand Prix-Hengstes Cadeau Noir ist, zeigte sich im Styling als typischer Vertreter seines Vaters. Er wurde für 270.000 Euro an Dressurhengste Schleier verkauft, er wird stationiert auf dem Burghof Brodhecker. Ein Franco Nero-Belstaff-Sohn (Z.: Susann Heise) kostete 150.000 Euro.
Siebenmal Ferro
Auf den Niederländer Ferro, bzw. dessen Enkel Rousseau, gingen sieben Hengste zurück. Zu ihnen zählten auch zwei Prämienhengste: Der Vollbruder des Bundeschampions Segantini, ein Rappe v. Secret-Fidermark (Z.: Dr. Christine Feichtinger), gelangte für 275.000 Euro ins Landgestüt Celle. Landstallmeister Dr. Axel Brockmann ersteigerte außerdem noch einen im Rechteck-Typ stehenden Sohn des Total Diamond PS aus einer Asgard’s Ibiza-Mutter (Z.: Heinrich Gießelmann) für 245.000 Euro. Über seinen Großvater Totilas war dieser Rappe einer von drei Vertretern der Gribaldi-Linie im Lot der Hannoveraner Dressur Körung 2024.
Wie der Segantini-Vollbruder ging noch ein weiterer Prämienhengst auf Zack zurück. Ein edeler Sohn des Zauberlehrling (Z.: Rene Zuidema) wurde von Interessenten aus Schleswig-Holstein für 120.000 Euro erworben.
Vivaldi sechsmal bei Hannoveraner Dressur Körung 2024
Ein großrahmiger Vitalis-Sohn, der im Rheinland aus einer Apache-Mutter gezogen wurde (Z.: Johannes Baumeister) war mit einem Zuschlagpreis von 480.000 der zweitteuerste Hengst im Verdener Auktionsring. Der Prämienhengst wird zukünftig auf dem Klosterhof Medingen zuhause sein. Insgesamt wurden aus der Linie der Niederländers Vivaldi, der über den Holsteiner Lacapo auf den Vollblüter Ladykiller xx zurückgeht, sechs Hengste gekört.
Der Vollbruder der Zweitplatzierten des Bundeschampionats 2019, Barcelona, komplettierte den Reigen der zehn Prämienhengste bei der Hannoveraner Dressur Körung 2024. Michael Schenk ist der Züchter des Dunkelfuchses v. Borsalino-Danone, der großrahmig und mit großen Bewegungen ausgestattet für 210.000 Euro nach Österreich gelangte.
Insgesamt wurden Hengste, die von 32 unterschiedlichen Vätern abstammten, gekört. Mit drei Söhnen war hier Secret der am häufigsten vertretene Erzeuger. Die Hengste Franklin, Despacito, Vitalis, Va Pensiero und Fürst Bellissaro stellten jeweils zwei Söhne mit positivem Bescheid auf der Hannoveraner Dressur Körung 2024.
Der Durchschnittspreis wurde von offizieller Seite mit 147.256,75 Euro beziffert. Zwölf der 37 verkäuflichen Dressurhengste wurden in Ausland versteigert. Teuerster der nicht gekörten Hengste war ein Zakaria-Sohn, der 64.000 Euro erwirtschaftete. 33 nicht gekörte Hengste kosteten durchschnittlich 21.803 Euro.
Statistiken beim Hannoveraner Verband zur Hannoveraner Dressur Körung 2024
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