314 eingetragene Nachkommen im Sport, 12 gekörte Söhne: Das ist bislang die Bilanz des Hannoveraner Deckhengstes Livaldon. Nun musste der Celler Landbeschäler im Alter von nur 14 Jahren eingeschläfert werden.
„Die Besten gehen häufig zuerst“ – so nahm das niedersächsische Landgestüt Celle am Dienstag in einem emotionalen Posting auf seiner Facebook-Seite Abschied von Livaldon. Wie das Gestüt bekannt gab, musste der Hengst sich einer schweren Kolikoperation unterziehen, von der er sich nicht mehr erholte. Um ihm weiteres Leiden zu ersparen, sei der Hengst am 7. Oktober erlöst worden.
Livaldon: Prämienhengst und zweite Preisspitze
2010 kam der Dunkelfuchs bei Hans-Heinrich Schnadt in Rinteln zur Welt. Vater Vivaldi v. Krack C-Jazz war unter Hans-Peter Minderhoud international erfolgreich im Dressursport und lieferte allein in Deutschland 58 gekörte Söhne, von denen 37 ins Hengstbuch I eingetragen sind. Livaldons Mutter Donna Littchen ist eine direkte Donnerhall-Tochter aus einer Eiger II-Mutter. 2012 wurde der auf der Hannoveraner Körung noch sehr jugendlich auftretende, aber bereits mit reichlich Schulterfreiheit ausgestattete Livaldon mit einer Prämie bedacht. Auf dem anschließenden Hengstmarkt wechselte er für 260.000 Euro als zweitteuerster Hengst hinter Danciero den Besitzer. Er gelangte in die Hände einer neu geschaffenen Kooperation zwischen dem Landgestüt Celle in Person von Landstallmeister Dr. Axel Brockmann und Hubertus Poll von der Hengststation Poll in Hörem.
Die Eigenleistung von Livaldon
Ein Jahr nach der Körung absolvierte Livaldon seinen 30-Tage-Test mit einer Gesamtnote von 7,86 Punkten (Dressur: 8,8/Springen: 6,65). Beim 70 Tage-Test in Schlieckau ging eine der zwei besten Dressurnoten von 8,41 an den Landbeschäler. Er beendete die Prüfung mit einer Gesamtnote von 7,74 (Springen: 6,69). Anschließend übernahmen zunächst Anna Sophie Fiebelkorn und Sascha Böhnke die sportliche Förderung, bevor 2016 der 1. Hauptsattelmeister in Celle, Wolfhard Witte, Platz im Sattel des Vivaldi-Sohns übernahm. Er förderte ihn bis auf Prix St. Georges/Intermédiaire II-Level und führte ihn bereits im Alter von sieben Jahren zu den ersten Erfolgen in der schweren Klasse. Sein letztes Turnier bestritt das Paar 2017.
Jungpferdeweltmeister Life Time und mehr: Das Erbe des Livaldon
Vielfrequentiert in den ersten Jahren seines Zuchteinsatzes als Staatsbediensteter, sind für den heute 314 eingetragene Nachkommen im Sport, die Lebensgewinnsumme seiner Nachkommen beläuft sich auf 71.034 Euro. 12 seiner Söhne sind gekört, vier von ihnen stehen im Hengstbuch I. Besonders auf sich aufmerksam machte jüngst der Hengst Life Time v. Livaldon-Fürstenball, der in Ermelo unter dem Sattel von Charlott-Maria Schürmann Weltmeister der siebenjährigen Dressurpferde werden konnte. Sportlich wie züchterisch erfolgreich ist ebenfalls der Livaldon-Sohn La Vie aus einer Scolari-Mutter. Unter Therese Nilshagen vom DLZ Lodbergen ging er beim Finale des Nürnberger Burgpokals 2023 an den Start und debütierte in der Kleinen Tour beim CHIO Aachen.
Nina Gross
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar