Hannoveraner Springhengst-Körung 2024: 23 gekört, Preisspitze 195.000 Euro

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Der Schimmel v. Arezzo-Cornado kostete als teuerster von sechs Prämienhengsten in Verden 195.000 Euro. (© Hannoveraner Verband)

Bei der Hannoveraner Springhengst-Körung 2024 konkurrierten 42 Pferde um eine Zulassung zur Zucht. Einen Daumen hoch für die Zucht hieß es für 23 Hannoveraner Springhengste, von denen sechs in Verden prämiert wurden. Am teuersten war ein Arezzo-Sohn, der 195.000 Euro kostete.

Hengste aus acht großen Hengstlinien wurden bei der Springhengst-Körung in Verden 2024 gekört. Die besten der 23 gekörten Hengste wurden ins Prämienlot berufen. Dort herrschte dieselbe genetische Varianz wie im Gesamtergebnis. Die sechs Prämienhengste vertraten alle einen eigenen Stammvater. Konkret waren das Nimmerdor, Darco, Quidam de Revel (bzw. Almé), Stakkato, Furioso II und Cor de la Bryère.

Prämienhengste Hannoveraner Springhengst-Körung 2024

Ein genauso vorsichtig wie vermögend durch den Körper springender Arezzo-Cornado-Sohn (Z.: Antonius Schulze-Averdieck) war der letzte Hengst, dem eine Prämie zugestanden wurde. Aber im Preisgefüge sollte er sich als die Nummer eins herausstellen. Für 195.000 Euro wechselte er in einen hessischen Springstall. Vater Arezzo ist nicht erst seit dem letzten Bundeschampionat eine feste Größe. Über seinen Erzeuger, den Olympiahengst Chin Chin, ist er ein Vertreter der Linie des Cor de la Bryère.

Nimmerdor lässt grüßen

Mit viel Übersicht und geschmeidigem Sprungablauf überzeugte ein Schimmel v. Jasper-Calido (Z.: Astrid Peter) die Körkommission. Dieser Prämienhengst, der hinten „sehr gut aufmachte“, gelangte für 92.000 Euro in die USA. Jasper, der über Olympiasieger Hickstead auf Nimmerdor zurückgeht, stellte vier Söhne auf der Körung, von denen zwei die erhoffte Zuchtzulassung ausgesprochen wurde.

Darco-Enkel für Janne Friederike Meyer-Zimmermann

Ein recht jugendlicher Fuchs v. Ogano Sitte-Marome W aus dem Zuchtgebiet Zangersheide und per ICSI entstanden, sprang mit viel Energie und Ehrgeiz. Auch er sprang jeden Sprung gut zu Ende, sprich öffnete das Hinterbein wie gewünscht in der zweiten Sprungphase. Er wurde von Janne Friederike Meyer-Zimmermann und ihrem Ehemann Christoph für 180.000 Euro ersteigert. Sein Zuchtdebüt soll er über die Station Sven Völz in Bienenbüttel geben. Dort, wo auch Jasper steht. Über seinen Großvater Darco vertritt er belgische Blutlinien, die aber letztendlich über Lugano v. Der Löwe xx-Ableger einen Ursprung im Hannoverschen haben.

Mama ist die Beste

Quaid-Salito, diese Kombination hat sich schon mehrfach bewährt. Das brachte der Mutterstute Starlight v. Salito nicht nur das Prädikat „Hengstmutter“ ein. Die Braune v. Salito-Calypso II-Picard aus der Zucht von Helmut Habermann wurde außerdem zur „Hannoveraner Stute des Jahres 2024“ ernannt. Ihr Sprössling aus dem Geburtsjahrgang 2022 wurde wie seine Brüder Qualito I und II gekört. Als Prämienhengst vertrat Qualito III die Linie des Almé im Kreise der sechs prämierten Youngster bei der Hannoveraner Springhengst-Körung 2024. Die Landgestüte Celle und Neustadt/Dosse erwarben den mit schnellem Vorderbein springenden Hengst für 66.000 Euro.

Seine Schwester IB Qualita war unter Tim Rieskamp-Gödeking unlängst noch in Stuttgart erfolgreich am Start in 1,60 Meter-Prüfungen.

Stakkato – Hannovers Klassiker

Keine Körung in der Niedersachsenhalle ohne Stakkato. Das Gestüt Sprehe, das an diesem Tag bei der Trakehner Körung den Siegerhengst Havertz ersteigerte, konnte sich über die Prämierung eines Stakkato Gold-Sohns freuen, dessen Großmutter Farina unter René Tebbel in Nationenpreisen am Start war. Muttervater Julio v. Julio Mariner xx sorgt für etwas Vollblut im Pedigree. Der Hengst sprang kraftvoll und mit guten Reflexen. 100.000 Euro ließen Kunden aus Deutschland, laut Pressemitteilung ein „internationaler Championatsreiter“, sich den Dunkelbraunen kosten.

Immer wieder Furioso II

Ein dritter Schimmel komplettierte das Prämienlot. Er konnte ihm Stammbaum über seinen Vater Vingino auf Furioso II als großen „Urvater“ verweisen. Der Hengst aus einer Calido-Mutter (Z.: Hedi Franke) kostete auf der Auktion 46.000 Euro.

Der Durchschnittspreis für gekörte Hengste wurde mit 58.455 Euro angegeben. Ein unprämierter Sohn des Dia Corrado, der mit viel Vorsicht in der Freispringgasse agierte, kostete 110.000 Euro und gelangte in die USA.

Genetische Vielfalt bei Hannoveraner Springhengst-Körung 2024

Hengste aus acht Vaterstämmen wurden gekört. Sechs von ihnen gingen auf Cor de la Bryère zurück (zwei davon über Cornet Obolensky). Jeweils vier der zukünftigen Vatertiere hatten Nimmerdor oder Diamant de Semilly in der väterlichen Abstammung. Dreimal stand Furioso II aufgelistet, genau wie Almé. Zweimal war hier Zinedream der Vater. Jeweils ein neu gekörter Hengst vertrat die Dynastien von Darco, Capitol und Stakkato.

Statistiken zur Hannoveraner Springhengst-Körung 2024

An der Spitze der Preisliste der nicht gekörten Hengste standen ein Eldorado-Sohn (Z.: Dr. Cord Gaus) und ein Sohn des Finishing Touch Wareslage (Z.: Heide und Helmut Peters). Beide kosteten 30.000 Euro. Der Durchschnittspreis für 17 nicht gekörte Hengste bezifferte sich auf 17.912 Euro.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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