Hannoveraner Verband will Zuchtarbeit offener gestalten

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Die Delegiertenversammlung des Hannoveraner Verbands in der Niedersachsenhalle in Verden. (© Hannoveraner Verband)

Am 24. April fand die Hannoveraner Delegiertenversammlung mit 115 anwesenden Delegierten in der Niedersachsenhalle in Verden statt. In diesem Rahmen wurden Veränderungen für die Zukunft beschlossen – der Verband möchte sein Zuchtprogramm fortan offener und damit individueller gestalten.

Ein wesentlicher Punkt der Delegiertenversammlung des Hannoveraner Verbandes war die Diskussion über die Öffnung der Hauptkörung für andere Reitpferdepopulationen als lediglich Hannoveraner und Rheinländer Hengste. Im Rahmen der Delegiertenversammlung seien unterschiedliche Argumente vorgetragen worden. Am Ende wurde die Öffnung beschlossen. Noch in diesem Jahr sollen bei den Körungen im November (Dressur) und Dezember (Springen) auch Hengste anderer Zuchtverbände in Verden antreten dürfen.

Vor der Abstimmung wurden vom Präsidenten Dr. Hinni Lührs-Behnke, Zuchtleiter Ulrich Hahne und Geschäftsführer Wilken Treu Projekte vorgestellt, die der Verband bereits durchgeführt oder für die Zukunft geplant hat. Dazu zählt die Förderung des Zuchtzielbereiches Gesundheit, die durch den Beitritt des Hannoveraner Verbandes zur International Association for Future Horse Breeding (IAFH) erreicht werden soll. Mit dem Vorhaben, sich an Forschung und Entwicklung zu beteiligen, wurde im letzten Jahr ein Gesellschafteranteil an der IAFH erworben. Diese Investition hatte zu einem sechsstelligen Jahresfehlbetrag für das Jahr 2022 geführt. Dem vorgelegten Finanzplan stimmten die Delegierten zu: Aufsichtsrat, Präsidium und Geschäftsführung sollen entlastet werden, wenn eine kostenorientierte Jahresplanung für das aktuelle Jahr erfolge.

Die Marke „Hannoveraner“ zukunftsfähig gestalten

Mit den Änderungen im Zuchtprogramm des Hannoveraner Verbandes möchte sich ebendieser für die Zukunft wappnen. Aktuelle und zukünftige Erwartungen der Züchter sollen erfüllt und Neumitglieder besser betreut werden.

Neben all diesen Neuerungen wollen die Verantwortlichen jedoch nicht die Marke „Hannoveraner“ aus dem Auge verlieren und weiterhin Selektion im Sinne der Zucht betreiben.

Den Züchtern möchte man mehr mit Informationen über die Pferde entgegenkommen, wie z. B. Hengste und deren positive Kör- oder Anerkennungsurteile.

Weiterhin im Ehrenamt

Hergen Forkert, Präsidiumsmitglied Springen, und Matthias Gruppe, Aufsichtsratmitglied, werden ihre Ehrenämter weiterhin ausführen – auch das wurde beschlossen. Darüber hinaus wurden alle in den Pferdezuchtvereinen ehrenamtlich tätigen Personen, wie üblich, mit langem Applaus geehrt.

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Tina GummarVolontärin

Als Volontärin seit März 2023 in der Redaktion St.GEORG dabei. Kommt aus einer Pferdefamilie, hat die Fohlen ihres Großvaters aufwachsen gesehen, sie angeritten, ausgebildet, auf Turnieren vorgestellt und verkauft. Erfolgreich in Springprüfungen Klasse M2*. Ausbildungsmodul an der Akademie für Publizistik, Expertise in Jungpferdeausbildung und Trainingslehre.

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  1. Dr. med. vet.

    Der Fisch stinkt vom Kopfe her! Das Problem sind Wilken und Treu. Solange das die Deligierten und der Verband nicht verstehen (verstehen will), wird der Abstieg weitergehen!

    Diese Jahr wurden fast 20% der Warmblutzuchtstuten in Hannover abgemeldet! In den letzten drei Jahren ist das ein Rückgang von fast 40%! Dazu immer höhere Gebühren beim Verband (Fohleneintragung usw.) und Provisionen bei den Versteigerungen! Ohne professionelle „Präperation“ von spezialisierten sogenannten „Hengstvorbereitern“ braucht man gar nicht erst anzutreten – und hier sind bei mindestens 6 monatiger Vorbereitungszeit (was ein Einhalten der 30 Monate Frist unmöglich macht!) gut und gern 10.000,- € aufzubringen. Und durch die inflationäre Handhabe von über 50% Körurteilen werden dann auch gekörte Hengste für weniger als 40.000€ verkauft. Abzüglich von mittlerweile 27% Gebühren und Provision, dazu dann noch Steuern, Kosten für Samen, Aufzucht, Tierarzt (GOT!) und Körvorbereitung – da bleibt wenig übrig. Und eingentlich sollte der eine, der es auf die Körung schafft, die schlechteren Jahrgänge kompensieren….. das macht er aber so nicht nicht mehr. Und da ein Hobby immer nur bis zu einer bestimmten Schmerzgrenze betrieben wird, geben so immer mehr altgediente Züchter auf.

    Die Zucht wird sich zukünftig auf wenige „Zuchtfabriken“ konzentrieren, die dann auch irgendwann die teuren Verbände nicht mehr benötigen und ihre eigenen Körungen vornehmen werden. Die Zuchtgebiete werden dann nur noch ein bedeutungsloser mickriger Haufen sein, dem vielleicht noch einmal die Unsesco ein Weltkulturerbe Titel verleiht…..


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