Holsteiner Körung: Freispringen mit vielen Gewaltsätzen und einigen Spitzen

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Facebook/Holsteiner Verband

Freispingen bei der Holsteiner Körung – das ist der Tag der Tage. Das Springen ist die einzige Disziplin, um die es wirklich geht bei den Pferden, die längst nicht mehr nur noch im Land zwischen den Meeren geboren werden. In diesem Jahr wurden 58 Hengste gezeigt und der Oxer am Ende der Sprunggasse richtig hochgezogen. Das hatte nicht nur schöne Bilder zur Folge.

Ein Pferde fokussiert die Sprünge an, hat die Ohren gespitzt, macht sich selbst die Distanz passend, springt ab und überwindet das Hindernis, in dem es seinen Körper gebraucht. Der Widerrist kommt hoch, die Vorderbeine schnellen nach oben, die Hinterbeine sind nicht krampfig unter den Bauch gezogen. Die Landung ist geschmeidig, weiter geht es im Galopp. So wünscht man sich das beim Freispringen. Erst recht, wenn es darum geht, zukünftige Vatertiere für die Zucht auszusuchen.

Beim Freispringen der diesjährigen Körung des Holsteiner Verbandes in der Holstenhalle Neumünster gab es diese Bilder. Aber leider standen ihnen auch Bilder gegenüber, in denen sich Pferde verkrampften, sich irgendwie in die Luft schraubten, dort verdrehten und einen unharmonischen Eindruck hinterließen. Beziehungsweise die Frage im Raum stand, ob alles so „natürlich“ war, oder unsachgemäße Hilfe von unten den zweifellos talentierten Pferden das Vertrauen und damit die gewünschte Souveränität genommen hatte.

Davon unabhängig waren einige Hengste nach dem knapp neunstündigen Freispringen im Gespräch.

Carcassonne stammt aus dem ersten Jahrgang des Hengstes Cachassini (v. Cachas-Cassini) und kam in der Schweiz aus einer Coriano-Mutter zur Welt. Der Schwarzbraune zählte zu den Hengsten, die so sprangen, wie man sich das vorstellt. Gespitzte Ohren, engagiert, kraftvoll vom Boden, schnelle Reflexe. Die Galoppade hätte man sich noch etwas großzügiger gewünscht, aber Vermögen und auch die Hinterhandtechnik des Hengstes zu betrachten, machte Spaß.

Jede Menge Casall

Der Holsteiner Dauerbrenner Casall, parallel zur Körung in Doha beim Finale der Global Champions Tour am Start, war mit neun Söhnen im Körlot vertreten, sein Sohn Cascadello mit sieben aus seinem zweiten Jahrgang.

Die Casall-Nachkommen gelten nicht gerade als geborene „Freispringer“. Ein aus der Zucht von Johannes Baumann, Kempen, stammender Brauner, Cesul, sprang gut durch den Körper, ließ von Runde zu Runde mehr los und konnte auch in Sachen Hengstausdruck überzeugen. Der Hengst steht im Besitz von Hanno Köhncke, Badendorf, und konnte sich auch locker bewegen.

Unter den Cascadello-Söhnen, die sehr unterschiedlich in der Machart ausfielen, angesichts der großen Anzahl unterschiedlicher Stuten, die der Hengst gedeckt hat, nicht verwunderlich, wurden mehrere Namen im Anschluss gehandelt: Caracano, Mutter v. Cassini, (Z.: Okke Peters, Tetenbüll) überzeugte durch sein schönes Modell und seine Einstellung. Noch nicht voll ausbalanciert war er im Vorderbein überm Sprung noch nicht immer ganz gleich.

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