Am vergangenen Wochenende wurden in Elmshorn reichlich Schärpen vergeben bei der Holsteiner Stutenschau und den Landeschampionaten. Eine Crack-Tochter aus bewährtem Stamm wurde Holsteiner Siegerstute: Operetta.
Die Holsteiner Siegerstute 2024, Operetta, genauer „Siegerstute der springbetonten Stuten“, wurde 2021 geboren. Sie vertritt den Geburtsjahrgang, der in Holstein mit dem Anfangsbuchstaben O geführt wird. Die Rappstute v. Crack aus einer Casall-Coriano-Mutter ist von der US-Amerikanerin Wendy Davis Gerrish gezogen worden. Sie ließ den Holsteiner Zuchtleiter ins Schwärmen geraten: „Was für eine Stute!“, so Stephan Haarhoffs Kommentar. Mit dem Stamm 474a geht die Holsteiner Siegerstute 2024 auf einen gesicherten und weit verzweigten Stamm zurück, der internationale Sportpferde und gekörte Hengste wie Maikel van der Vleutens Verdi, Calato oder Charaktervoll sowie die Championatsstute Brilliante/Inken Gräfin Platen-Hallermund geliefert hat.
Siegerstute Operetta – beste von 35 Stuten in Elmshorn
35 Stuten, drei- und vierjährige, waren erschienen zur Holsteiner Stutenschau, parallel zu den Landeschampionaten. Gerichtet wurden sie in fünf Ringen, davon vier, die den springbetont gezogenen Stuten vorbehalten waren, der Kernkompetenz der Holsteiner Zucht. Ein Ring verzeichnete neun Stuten, die in der Kategorie „dressurbetont“ in Elmshorn konkurrierten.
Mit dem Titel „erste Reservesiegerin“ konnte Ophelia VI v. Conthargos-Cascadello I-Heraldik xx (Z.: Günther Fielmann, Schierensee) nach Hause ins Gestüt Schierensee fahren. „Ophelia ist ein ganz modernes Stutenmodell, das im Trab mit einer gesunden Selbsthaltung ausgestattet ist und zur absoluten Spitze des Jahrgangs zählt“, so Neel-Heinrich Schoof. Der Trakehner Zuchtleiter war der diesjährige Berichterstatter. Ophelia folgte mit ihrer hohen Rangierung einer Familientradition. Ihre Mutter Festel und Großmutter Noble Lady waren Siegerstuten in den Jahren 2013 und 2001.
Fünfmal auf Cor de la Bryère ingezogen war die zweite Reservesiegerin Olivia AK v. Milbridge-Crusander-Coriano (Z.: Anke Kindt, Mönchneversdorf).
Zur besten Dressurstute avancierte Odorata v. Franz Joseph Junior-Catoo-Aljano (Z.: Elisabet Wiemann, Lutzhorn). Reservesiegerin wurde Oviera v. Jovian-Zack-Aljano (ZG Ellerbrock, Kayhude),
Neel-Heinrich Schoof appellierte in seiner Zusammenfassung der Holsteiner Stutenschau an die Züchter, ihre Stuten auf Sammelplätzen bei der Eintragung vorzustellen. So könne das gesamte Spektrum an Typ, Gebäude und Qualität eines Stutenjahrgangs abgebildet werden. „Halten Sie an Ihrer Verbandsstutenschau fest. Sie ist etwas ganz Besonderes!“, so der Zuchtleiter und Geschäftsführer des Trakehner Verbandes.
Nickels Mutter Orchidee V Holsteiner Stute des Jahres
2023 wurde das erste Mal im Rahmen der Holsteiner Pferdetage die „Stute des Jahres“ geehrt. 2024 erhielt Orchidee V v. Lorentin-Caletto I (Stamm 4303) den Titel. 16 Fohlen hat die heute 25 Jahre alte Stute das Leben geschenkt. Von ihren zehn sporterfolgreichen Nachkommen sticht Nickel v. Numero Uno heraus. Parallel zur Ehrung seiner Mutter in Elmshorn wurde er unter Julia Krajewski Fünfter der Deutschen Meisterschaft in der Vielseitigkeit in Luhmühlen. Züchter und Besitzer von Orchidee V ist Claus-Heinrich Petersen aus Ahrenviöl.
Landeschampionate an Chavaros II und Tomte, Quinta beste Vierjährige
Unterm Sattel gab es diverse weitere Championate. Bei den Holsteinern sind da vor allem die Champions in den Springpferdeprüfungen von besonderem Interesse. Bei den Fünfjährigen konnte sich der Schimmel Chavaros II in Szene setzen. Der Hengst von der Station Hell, Klein Offenseth, erhielt in zwei Umläufen die Wertnoten 8,8 und 9,0. Der erste Reservesieger der Körung 2021 stammt aus der Zucht von Reimer Detlef Hennings. Sein Ausbilder Philipp Schulze sagt über den Charleston-Sohn: „Er ist immer da, er arbeitet gern und hat eine unglaublich gute Einstellung zum Sport.“
Bester Sechsjähriger wurde der Toulon-Sohn Tomte. 14 Pferde hatten sich mit Wertnoten von 8,3 und besser für das Stechen gegen die Uhr qualifiziert. Mit einer 8,5 lag der Champion 2024 in Sachen „Schönspringen“ noch an Position fünf. Nach der schnellsten abwurffreien Runde, der zweitschnellsten überhaupt, konnte sich dann Rasmus Lüneburg über die Schärpe freuen.
Derbysieger Marvin Jüngel saß im Sattel des besten vierjährigen Springpferdes: Quinta v. Casall, Holsteiner Siegerstute des Vorjahrs. Weitere Championate wurden in Reitpferde- und Dressurpferdeprüfungen ausgetragen.
Ergebnisse der Elmshorner Pferdetage 2024
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