Im Herbst 2022 hatte Max Kühner angekündigt, dass sein wunderschöner Schimmelhengst Chardonnay nicht in den Sport zurückkehren wird. Aber demnächst hoffentlich seine Kinder.
Max Kühners nun 16-jähriger Holsteiner Schimmelhengst Chardonnay v. Clarimo-Corrado-Carolus geht auf die Deckstation zu Paul Schockemöhle.
Abgesehen von der beeindruckenden Eigenleistung des Hengstes (s.u.) sind es auch die Nachkommen, die er selbst bereits im Stall hat, die Schockemöhle überzeugt haben, dass Chardonnay eine Bereicherung für seine Station ist. Er sagt, der Freispringtest der nun dreijährigen Nachkommen habe gezeigt: „Vermögen, Technik, Schnellkraft, Ehrgeiz, Übersicht – das sind Zukunftspferde für unseren Sport!“
Max Kühner dürfte diese Einschätzung kaum überraschen. „Chardonnay ist mein Herzenspferd, weil er nicht nur sportlich eine absolute Ausnahmeerscheinung ist, sondern sein Wesen und Charakter etwas ganz Besonderes sind. Er hat den Charakter und Mut eines Löwen, was ihn damit zu einem so zuverlässigen Sportpartner macht.“
Der Hengst habe „kein Angst-Gen“ erzählte Kühner Anfang vergangenen Jahres, als wir ihn für die Reportage in St.GEORG 3/22 in Starnberg besucht haben. Damals hatte er noch die Hoffnung, dass Chardonnay nach einer Sportverletzung in den Sport zurückkehren werde und tatsächlich war er etwa zeitgleich mit Kühners Bereits Helmut Schönstetter erfolgreich in Oliva Nova im Einsatz. Aber die Hoffnung auf ein Comeback im großen Sport erfüllte sich nicht. Für Kühner ein großer Verlust, denn mit Chardonnay hat er einige aufsehenerregende Runden gedreht.
Etwa 2018 bei den Weltreiterspielen in Tryon, als die beiden auf Silberkurs nach traumhaften Ritten. Doch im Finale verließ den bildschönen Hengst etwas die Kraft und am Ende wurden die beiden Sechste. Dabei war Sprungkraft eigentlich etwas, was Chardonnay zu Genüge mitbrachte. Ob Six-Bar-Springen, Nationenpreis oder Großer Preis – er konnte alles. Zweimal nahm Kühner mit ihm an Europameisterschaften teil, zweimal beim Weltcup-Finale.
Gezogen wurde Chardonnay von Ernst-Uwe Sachau in Bohmstedt, Schleswig-Holstein. Gekört wurde der Hengst 2019 im Rahmen einer Hofkörung für den Landesverband Bayerischer Pferdezüchter. Seine sportlichen Meriten ersetzen die Leistungsprüfung.
Der Pferdewirtschaftsmeister Oliver Schaal, der früher im Stall Gripshöver in Werne ritt, stellte Chardonnay fünf- und sechsjährig in den ersten Springpferdeprüfungen vor. Seit 2014 sprang der Schimmel dann für den Stall Kühner, erst unter Helmut Schönstetter, dann unter Max selbst.
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