Die Versteigerung des Hannoveraner Hengstes Confess Color beim Hengstmarkt in Verden hat ein Nachspiel. Beim Zuschlag von 1,89 Millionen Euro war es zu Unstimmigkeiten gekommen. Daraufhin hatte die Hengsthalter-Kooperation Schockemöhle-Helgstrand die Niedersachsenhalle verlassen. Nun hat sich der Hannoveraner Verband in einer Pressemitteilung bei den Vorbietern entschuldigt.
Gestern eine Pressemitteilung der Hengsthalter-Kooperation Schockemöhle-Helgstrand, heute eine Aussendung des Hannoveraner Verbandes. Der Ablauf der Auktion, an deren Ende der Cadeau Noir-Sohn Confess Color an das Gestüt Bonhomme versteigert wurde, beschäftigt nach wie vor die Auktionsverantwortlichen in Verden.
Zunächst hatte Auktionator Bernd Hickert den Hengst für 1,79 Millionen Euro an Rebecca Gutmann, Chefin des Gestüts Bonhomme, per Hammerschlag verkauft. Dazu hatte Hickert das Auktionspult an der kurzen Seite der Niedersachsenhalle verlassen und war auf die Ehrengasttribüne gegangen. Nahezu zeitgleich mit dem Zuschlag, auf einem Handlauf der Tribüne, hatte Dr. Ulf Möller von Helgstrand Dressage moniert, es habe ein weiteres telefonisches Gebot gegeben. Nach den Auktionsbedingungen muss dann die Versteigerung wieder aufgenommen werden.
Die Auktionsbedingungen des Hannoveraner Verbandes
Wörtlich heißt es in den „Auktionsbedingungen Verdener Hengstmarkt 2019“ unter Punkt 2. Versteigerung:
„2.3. Falls Zweifel über die Gültigkeit der Zuschläge entstehen, die sofort geltend zu machen sind, kann das Angebot wieder aufgenommen und fortgesetzt werden. Die Anmeldung von Zweifeln über die Gültigkeit eines Zuschlags ist auch dann zulässig, wenn der Kaufzettel bereits unterschrieben ist, muss jedoch spätestens bis zum endgültigen Zuschlag des letzten Hengstes der Auktion erfolgen. Zweifel über die Gültigkeit des Zuschlags können nur Bieter des betreffenden Hengstes , der Auktionator oder der Veranstalter anmelden. Über die Zweifel entschiedet eine Kommission, bestehend aus dem Auktionator, Geschäftsführer des Hannoveraner Verbandes, und dem Auktionsleiter. Die Entscheidung über die Aufhebung des Zuschlags bedarf der Einstimmigkeit.“
Auktionator Hickert wandet sich daraufhin an den Auktionsleiter Jörg-Wilhelm Wegener. „Mein Chef, das ist das Gesetz“, wie er formulierte: Der hatte das Gebot bestätigt. Hickert hatte in Folge die Auktion wieder eröffnet und war erneut zur Ehrentribüne gegangen. Dort diskutierte er mit Rebecca Gutman, schlug den Hengst dann erneut zu: „So, jetzt ist fest, hier ist das Gebot, hier ist das Gebot, fertig, ab, aus Ende.“ Auf dem Rückweg zum Auktionspult kam er dann an Dr. Ulf Möller vorbei, der in der ersten Reihe saß. „Es tut mir leid“, so Hickert zu dem Dressurpferde-Vermarkter. Doch Möller machte klar, dass es ein telefonisches Gebot gegeben hätte. Daraufhin wandte sich Hickert an Auktionsleiter Wegener: „So, was machen wir jetzt? Eins acht neun, Jörg entscheidet’s jetzt.“ Wegner sagte etwas zu Hickert, der daraufhin, mittlerweile wieder auf dem Auktionatorenpult angekommen, bestätigte: „Es ist so, Bonhomme, da geht’s hin, 1,89. Herzlichen Glückwunsch!“
Anschließend hatte die „Schockstrand-Connection“ die Niedersachsenhalle verlassen und bot auch auf keine weiteren Hengste mehr. Im vergangenen Jahr hatte die damals neue Kooperation nicht nur die Preisspitze beim Hannoveraner Verband für mehr als zwei Millionen Euro ersteigert, sondern auch noch weitere Hengste gekauft.
Pressemitteilung, diesmal vom Hannoveraner Verband
Nun hat der Auktionsablauf ein Nachspiel. Der Hannoveraner Verband ließ heute per Aussendung Folgendes mitteilen:
Irritationen während Hengstmarkt-Auktion werden geklärt
Hannoveraner Verband äußert sich
Bremen/Verden. In der vergangenen Woche fanden in Verden erneut die traditionelle Hengstkörung und der Hengstmarkt statt. Hannovers Jahrgang 2017 stand dabei im Mittelpunkt, insgesamt wurden 63 Hengste gekört, 15 von ihnen wurden mit einer Prämie ausgezeichnet. Am Sonnabend, 26. Oktober, führte die Auktion des Prämienhengstes von Cadeau Noir/Licosto zu Irritationen durch den Auktionator Bernd Hickert. Der geschäftsführende Vorstand des Hannoveraner Verbandes bezieht nun Stellung zu diesem Vorfall.
Für 1.890.000 Euro wurde der Cadeau Noir/Licosto-Sohn am Sonnabend in der Niedersachsenhalle in Verden an das Gestüt Bonhomme verkauft. Nicht die Summe, sondern die Auktion selbst sorgte für Irritationen aufgrund des Vorgehens von Auktionator Bernd Hickert: In der Schlussphase kam es kurz vor dem endgültigen Zuschlag noch zu einem Gegengebot, das allerdings zuerst nicht mit aufgenommen wurde. Bezugnehmend darauf sieht sich der geschäftsführende Vorstand des Hannoveraner Verbandes in der Pflicht, das Vorgehen zu klären. „Wir entschuldigen uns nicht nur beim Publikum, sondern insbesondere bei den im Auktionsverfahren nicht berücksichtigten Bietern Paul Schockemöhle und Andreas Helgstrand und bedauern, dass es in der Schlussphase zu Verwirrungen gekommen ist“, so die Aussage des geschäftsführenden Vorstandes des Hannoveraner Verbandes. Momentan wird der Vorgang intern aufgearbeitet und analysiert. „Uns ist selbstverständlich sehr daran gelegen, die zurecht bemängelten Punkte aufzuklären.“
Quelle: Pressemitteilung Hannoveraner Verband
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