Erst vor einem Jahr wurde bekannt, dass die Vollbluthengste Bay Ronald xx (geb. 1893) und dessen Sohn Dark Ronald xx (geb. 1905) Träger der unheilbaren Erbkrankheit Warmblood Fragile Foal Syndrom (WFFS) gewesen sein sollen und den Gendefekt wohl in die Warmblutzucht gebracht hätten. Forscher der Universitäten Göttingen und Halle stellen diese Erkenntnis aus 2019 durch eigene Untersuchungen nun in Frage.
„Uns ist jetzt der Nachweis gelungen, dass Dark Ronald xx nicht Träger der PLOD1-Mutation war und somit als Verursacher ausgeschlossen werden kann“, sagt Prof. Dr. Dr. Bertram Brenig, Direktor des Tierärztliches Instituts der Universität Göttingen und Hauptautor der Studie. Die Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung hatten 2019 durch eine umfassende Stammbaumanalyse von rund 2000 Pferden die mögliche Herkunft des Gendefekts ermittelt. Dabei war man zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allem Dark Ronald xx und seine Söhne die Gen-Mutation in die Zuchtlinien von Warmblütern gebracht haben mussten. Eine DNA-Analyse hatte bei dieser Forschung jedoch nicht stattgefunden. In der Pressemitteilung der Uni Göttingen heißt es weiter, dass eine weitere Untersuchung „eher auf einen 1861 geborenen Hannoveraner Hengst“ hindeute.
Als Stempelhengst hatte Dark Ronald xx bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der europäischen Warmblutzucht. 1913 war er nach Deutschland gebracht worden und zunächst in Graditz, später dann in Altefeld eingesetzt worden. 1928 erlitt der Hengst eine Darmkolik und konnte vom Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nicht mehr gerettet werden. Die Haut des Vollbluthengstes, die wie auch sein Herz und sein Skelett seit seinem Tod an selbiger Universität aufbewahrt wird, diente nun den Forschern der Universität Göttingen.
„Das ist ein glücklicher Umstand, da wir auf diese Weise Dark Ronald xx direkt auf das Vorhandensein der PLOD1-Mutation untersuchen konnten“, so Brenig. Eine DNA-Analyse bei ungefähr 100 Jahre alter Haut durchzuführen, sei eine Herausforderung gewesen, so Ko-Autorin Dr. Renate Schafberg von der Universität Halle, „da wir nichts über die Gerbung oder sonstige konservierende Behandlungen der Haut wussten“.
Was ist WFFS?
Ist ein Pferd Träger der Mutation des Gens PLOD1, gibt es die sogenannte Quervernetzung zwischen Kollagen-Molekülen der Haut und es Bindegewebes nicht. Sichtbar wird das bereits direkt nach der Geburt des Fohlens. Die Haut reißt bereits bei kleinsten Berührungen ein, die Wunden verheilen nicht. Die Haut ist nicht mit dem darunterliegenden Gewebe verbunden. Zudem lassen sich die Gelenke deutlich überstrecken. Die Krankheit ist das Todesurteil für das Fohlen.
Seit 2012 gibt es die Möglichkeit, sein Pferd auf das Warmblood Fragile Foal Syndrom testen zu lassen. Da es sich beim WFFS um einen autosomal-rezessiven Erbgang handelt, bildet sich die Krankheit jedoch nicht bei jedem Träger der Gen-Mutation aus. Mehr Infos dazu gibt es in unserem Überblick über die Krankheit.
Quelle: Uni Göttingenzapatillas air jordan 1 outlet | Cra-wallonieShops , Online Shopping for the Latest Clothes & Fashion
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