Das Prämienlot war genetisch breit angelegt, sieben Hengste – in früheren Jahren waren das deutlich mehr – aus vier Linien. Ein auffälliger Fuchs v. Benicio-Sir Donnerhall hatte viele Freunde im Publikum. Der Hengst (Z.: Dr. Katharina Paschertz, Cloppenburg) mit einem extrem kurzen Rücken und langen Beinen, federte elastisch durch die Bahn. Im Galopp zählte er gleichfalls zu den besten des Jahres. Wie sein Vater, der ehemalige Bundeschampion Benicio „winkt“ der Fuchs ein wenig im Vorderfuß. Im Schritt trat er zwei Huf über und ging stets im Takt. Im Galopp wusste er die Qualitäten seines Vorderbeins imposant in Szene zu setzen. Das ist mal bergauf! Das sah auch die Körkommission so, die den Fuchs zum Siegerhengst erklärte. Für 500.000 Euro ging an eine Besitzergemeinschaft, die den Hengsta auf dem Gestüt Famos stationieren wird. Anna Sophie Fiebelkorn soll den Fuchs ausbilden. (Achtung! In einer früheren Version der Meldung hatten wir irrtümlich geschrieben, dass der Hengst in belgischen Besitz gewechselt sei, dies ist aber nicht der Fall. Wir bitten diese Fehlinformation zu entschuldigen).
Zum Reservesieger wurde ein mächtiger Schwarzbrauner v. Foundation-Del Martino (Z.: F.J. Wieghaus-Vorwerk, Neuenkirchen) ausgerufen. Der auffallend kadenziert an der Hand trabende Fidertanz-Enkel ist nicht eben ein blutgeprägtes Pferd, beim Galoppieren konnte man ihn stets gut hören, der Schritt war taktmäßig. Er gehörte dem dänischen Dressurreiter und Pferdehändler Andreas Helgstrand. Für 320.000 Euro wechselte dieser Vizechampion der Oldenburger Hengsttage in die Niederlande, so die offizielle Verbandsstatistik.
Die Flagge der Oldenburger D-Tradition hielt der Donnerhall-Urenkel Damsey im Prämienlot hoch. Sein schwarzer Sohn aus einer Florencio-Rohdiamant-Tochter (Z.: Christian Orth, Großenkneten) war als Fohlen von dem Dänen Andreas Helgstrand ersteigert worden. Der mit äußerst aktivem Hinterbein trabende Hengst, an dem auch der schwedische Pferdehändler Johan Ifversen Anteile hält, galoppierte gut bergauf. Am Ende des Freilaufens verließ ihn hinten etwas die Kraft. Dieser Prämienhengst stand nicht zum Verkauf.
Aus dem ersten Jahrgang von For Romance kam ein ungemein hübscher Rappe ins Prämienlot (Z.: Sarah Kohl, Bad Zwischenahn). Er bestach durch seine Balance, die sich vor allem in einem äußerst taktmäßigen und elastischen Trabablauf niederschlug. Bei gutem Galopp zeigte dieser Rappe einen sehr guten Schritt. Seine Mutter stammt v. Dimaggio-Lancier. Erst Mitte Juni geboren, zählte er zu den jüngsten der Körkanidaten. Der Hengst steht im Besitz des Dressurleistungszentrums Lodbergen, das den Hengst nicht verkaufen wollte. Er wird zunächst als Pachthengst auf der Station Rüscher-Konermann in Westfalen wirken. Der For Romance-Vollbruder v. Fürst Romancier war deutlich von seinem Muttervater Sir Donnerhall geprägt: Ein leichtes, hochbeiniges Modell, das die Dänin Lone Bøegh Henriksen, die auch die Besitzerin von Fürstenball und Mitbesitzerin des jetzt bei Paul Schockemöhle stationierten Niederländers Vitalis ist, im Vorfeld erworben hatte. Er zählte zu den charmantesten Pferden des Jahrgangs, auffällig allerdings, wie er im rechten Hinterbein immer wieder nach außen fußte und nicht ganz in Spur ging.
Auch der Jungpferde-Weltmeister Sezuan v. Zack brachte aus seinem ersten Jahrgang zwei Söhne ins Lot. Der größere von beiden, ein auf dem Gestüt Peterhof gezogener Brauner aus einer Licotus-Harvard-Mutter aus dem Rudilore-Stamm (Rubin Royal, Romanov usw.) wurde gekört und prämiert. Er ließ sich von der Stimmung in der Halle anstecken, kam zunächst nicht immer zur vollen Losgelassenheit, galoppierte aber auffallend gut. Der hochbeinige und edle Hengst zeigte dann aber als er ausgeatmet hatte, guten Schritt. Für 90.000 Euro wurde er an Andreas Helgstrand verkauft.
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