Oldenburger Siegerhengst kostet 1,25 Millionen Euro, Rath „rockt“ den Ring

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Siegerhengst OL_v. Bon Courage_OLD_Art

1,25 Millionen Euro kostete der Oldenburger Siegerhengst 2023 v Bon Courage-Sezuan. (© OLD-Art)

Der Oldenburger Siegerhengst stammt von Bon Courage ab und wurde auf der Auktion für 1,25 Millionen Euro an das Gestüt Schönweide in Ostholstein verkauft. Optisch schoss aber Matthias Alexander Rath den Vogel ab.

Heute Vormittag stand es fest: Der Oldenburger Siegerhengste 2023 ist ein Dunkelfuchs mit hellem Schweif und stammt aus der Zucht von Jürgen Fetzer. Der Bon Courage-Sohn, in dessen mütterlichem Pedigree mit Sezuan und Dimaggio gleich zwei Jungpferde-Weltmeister auftreten, war schon vor der Oldenburger Körung hoch gehandelt worden. Er trabte bereits in der Werbung für die Oldenburger Hengsttage. Und das genau in jener Pose – kraftvoll und mit Selbsthaltung – wie er das auch am stürmisch-regnerischen Tag der Pflastermusterung, an der Longe und am Tag der Körentscheidung im Oldenburger Pferdezentrum Vechta gezeigt hat.

Die Beschreibungen der Prämienhengste finden Sie hier

Zuchtleiter Bernhard Thoben lobte nicht nur die Kraft, sondern vor allem die souveräne Darstellung des neuen Oldenburger Siegerhengstes gerade auch in der Darstellung an der Longe. Bei der Auktion ersteigerte Familie Gasser den schokoladenfarbenen Beau für 1,25 Millionen Euro. Das Gestüt Schönweide hatte erst vor kurzem für Schlagzeilen gesorgt, als der Hengst Follow Up den Hengsttest in Vechta gewonnen hatte. Mit dem Champion gibt es nun einen Oldenburger Dunkelfuchs in Ostholstein, der in der Nähe der Geburtsstätte des berühmtesten Oldenburgers überhaupt, Donnerhall, sein Domizil beziehen wird.

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Sönke Rothenberger musterte den von ihm als Fohlen erworbenen Oldenburger Siegerhengst 2023 im Ring vor. (© OLD-Art)

Nicht nur Oldenburger Siegerhengst mit Bolero-Background

Bei der Körung waren 22 Dressurhengste gekört worden. Acht von ihnen erhielten eine Prämie. Die ersten fünf unter dieser Auswahl wurden gesondert rangiert.

Hinter den Oldenburger Siegerhengst wurde ein großliniger Sohn des Bonds aus einer Bretton Woods-Mutter (Z.: Först & Besecke Gbr, Kamen) an Position zwei gestellt. Der hochbeinige und mit viel Rahmen ausgestattete Hengst, auch er ein Dunkelfuchs, kostete 255.000 Euro. Seine neue Heimat ist das Landgestüt Moritzburg vor den Toren Dresdens.

Rath rockt das Rund

Der an dritter Stelle rangierte Hengst stand nicht zum Verkauf. Total Caledonia heißt der Totilas-Sohn, den das Gestüt Schafhof ausgestellt hat. Ein Name, der nicht von ungefähr kommt und augenscheinlich abfärbt. „Total Schottland“ heißt der Name übersetzt. Züchter Reay Campbell stammt aus dem Land der Highlands, Whiskeys und Kilts. Und in genau einem solchen, landläufig als „Schottenrock“ bezeichnet, musterte Matthias Alexander Rath den herrlichen Totilas-Sohn auf der Ehrenrunde vor. Der Hengst, dessen Schwester Dritte beim Bundeschampionat 2022 war, bestach durch seine hohe Elastizität, viel Takt und ein tolles Interieur plus Spitzengalopp.

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Züchter und Aussteller im stilechten Outfit: Matthias Alexander Rath (li.) und Total Caledonia.

Viva Gold mit zwei Prämienhengsten

Zu einem Oldenburger Siegerhengst hat es für Viva Gold in diesem Jahr in seinem Heimatzuchtgebiet (noch) nicht gelangt. Aber zu zwei Prämienhengsten, von denen einer an vierter Stelle platziert wurde. Dieser Fuchs hat mit der Heide-Familie einen besonderen Stamm im Hintergrund. Züchterin ist Julia Hermann, Hatfeld-Eifa. Die Mutter, die schon dem Grand Prix-Pferd Heide Spirit v. Zack das Leben geschenkt hat, stammt von Sir Donnerhall ab. Der Hengst hatte klare Höhepunkte im Trab und Schritt. Er kostete 65.000 Euro und bleibt in Deutschland.

Platz fünf, die Ie-Prämie, ging an einen kräftigen Rappen, der im Oldenburger Kernzuchtgebiet sein Debüt als Hengst geben wird. Der Zenon-Fürstenball-Sohn (Z.: Arndt Schwierking, Barver) wird bei Lukas Fischer in Emstek ausgebildet und dort auch stationiert. Der kraftvolle, mit sehr gut arbeitendem Hinterbein ausgestattete Zack-Urenkel spiegelt die Tugenden wieder, die unter Insidern als essentiell für die Dressurpferdezucht der Zukunft angesehen wird: Kraft im Rücken und Schluss von hinten, sprich ein Hinterbein das nicht nur nach oben, wo möglich sogar hinten, arbeitet, sondern unter den Schwerpunkt tritt und dort dann Tragkraft entwickeln kann.

Die restlichen Prämienhengste, Söhne der Hengste Global Player, Le Formidable und Viva Gold wurden nicht weiter durchplatziert.

Im Durchschnitt kosteten die neun verkäuflichen Dressurhengste 236.222  Euro nach Veranstalterangaben. Teuerster der zehn nicht gekörten Hengste in der Auktion (Preisdurchschnitt 31.450 Euro) war ein Sohn von Viva Gold, nicht groß, aber wunderhübsch und mit drei gleichmäßig guten Grundgangarten ausgestattet. Er gelangte für 105.000 Euro in die USA.

Die Ergebnislisten mit dem Oldenburger Siegerhengst und allen anderen Informationen finden Sie hier.Cheap air jordan 1 low womens | jordan outlet store chicago

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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