Sowohl beim Sporttest in Münster-Handorf als auch bei den Hengsttagen des Deutschen Sportpferdes in München-Riem hatte es positive Medikationskontrollen gegeben.
Anfang Februar war beim Sporttest der Springhengste in Münster-Handorf eine der Medikationskontrollen positiv gewesen. Es handelte sich um die des fünfjährigen Holsteiners Cruseon v. Casquetto-Cassini, geboren bei und im Besitz der Witt Pferdezucht GbR. Der Samenvertrieb läuft allerdings über die Holsteiner Verband Hengsthaltungs GmbH – wohl der Grund, warum sie als „Besitzer Zucht“ des Hengstes bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) geführt wird. Er hatte seinen Sporttest mit der zweithöchsten Note des gesamten Lots abgeschlossen, einer 8,78.
Seit diesem Jahr steht Cruseon wieder im Stall der Familie Witt. Auf die Frage, wie es zu der positiven Medikationsprobe kommen konnte, erklärte Ute Witt: „Das war ein Versehen. Eigentlich sollte ein anderes Pferd behandelt werden. Eine Pflegerin hatte den Auftrag bekommen und da etwas durcheinander gebracht.“
Viktoria Laufkötter aus der Abteilung Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) erklärte auf Nachfrage, im Rahmen der Sporttests sei dies der erste positive Befund. Der Hengst wird mit sofortiger Wirkung aus dem Hengstbuch I gestrichen.
Was heißt das für die Züchter?
Da Crueseon bereits einen 14-Tage-Test abgelegt hat und im vergangenen Jahr seine Sportprüfung bestanden hat, sind seine Nachkommen, die in diesem Jahr zur Welt kommen, nicht betroffen. Die Züchter, die den Hengst in diesem Jahr benutzt haben, können nun noch hoffen, dass er den Test entweder Ende April noch mal wiederholt, oder aber dass er sich fürs Bundeschampionat qualifiziert. In beiden Fällen würde er wieder ins Hengstbuch I aufgenommen. Welche von beiden Möglichkeiten es nun werden wird, wüssten sie noch nicht, erklärte Ute Witt.
Vorgehen bei den Tests
„Wir testen stichprobenartig“, beschreibt Viktoria Laufkötter das Procedere bei den Sporttests, bei denen das ADMR-Reglement der FN gilt. „Vor Beginn haben wir ein Säckchen mit den Kopfnummern und dann wird gezogen.“ Mindestens vier Hengste werden ausgewählt. Getestet wird bei Anlieferung. Aber im Verdachtsfall würden sie auch während der Prüfung Proben ziehen, so Laufkötter. „Es wäre natürlich besser, wenn wir jeden Hengst testen könnten. Aber so wissen die Hengsthalter auch, dass sie jederzeit gelost werden können.“
Eine Sperre sieht die Abteilung Zucht im Fall eines positiven Befunds nicht vor. Der Hengsthalter hätte theoretisch die Möglichkeit, die Öffnung der B-Probe zu beantragen. Viktoria Laufkötter betont allerdings: „Die meisten sind sehr kooperativ.“
Ob es sich bei dem vorliegenden Befund von Cruseon um verbotene Medikation oder eine Dopingsubstanz handelte, durfte Laufkötter nicht sagen, versicherte aber: „Das ist häufig ja gar keine böse Absicht, sondern ein Managementfehler. Das kann auch passieren, wenn die Pferde beim Scheren sediert worden sind …“
Medikationsfall in München-Riem
Als erstes hatte das Züchterforum von den Medikationsfällen in Münster und München-Riem berichtet. Inzwischen haben wir von beiden Seiten eine offizielle Bestätigung.
„Ja, es stimmt. Einer der gekörten Hengste wurde positiv getestet“, so Roland Metz, Auktionsleiter und Geschäftsführer der Süddeutschen Pferdezuchtverbände Vermarktungs GmbH. Es sei der erste Fall seit 15 Jahren, sagte er – also seitdem es die Süddeutschen Hengsttage gibt, die ja nun Hengsttage des Deutschen Sportpferdes heißen.
Nicht äußern wollte Metz sich allerdings zu detaillierteren Fragen, z.B. nach der Identität des Hengstes und der gefundenen Substanz. „Ich bitte um Verständnis, dass wir dazu nichts sagen können, so lange das Verfahren noch nicht abgeschlossen ist.“ Er versicherte, das weitere Vorgehen des Verbandes orientiere sich streng an den entsprechenden Vorgaben. Die sehen z.B. vor, dass die Körentscheidung widerrufen werden muss.men’s jordan release dates | air jordan 1 cheap australia
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