Preissensation: 800.000 Euro auf Oldenburger Hengstauktion MIT VIDEOS

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Die Oldenburger haben gekört, der Siegerhengst kostete 750.000 Euro –
war aber nicht das teuerste Pferd. Das kommt aus Schweden und gehört
jetzt der Ehefrau von Superman. Die Springhengste waren diesmal
günstiger als ihre Dressurkollegen.

Bildschön, aus dem Mutterstamm des international züchterisch wie sportlich erfolgreichen Voltaire gezogen, bei Paul Schockemöhle geboren das sind die Zutaten des Oldenburger Siegerhengstes 2011 (VIDEO von der Vorauswahl). Er stammt aus dem ersten Sohn des Fürst Romancier, seine Mutter ist eine Sir Donnerhall-Don Schufro-Tochter. 750.000 Euro kostete der Dunkelbraune, der im Oldenburger Zuchtgebiet, auf der Station Lodbergen seine Beschälerbox beziehen wird. Hochbeinig, edel, elegant von der Wucht seines Vaters Fürst Romancier, der unter Dr. Ulf Möller im Finale der Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde ging, keine Spur. Nach dem WM-Finale, in dem der kalibrige Braune seinerzeit sich reichlich bitten ließ, war Fürst Romancier zu dem Dänen Andreas Helgstrand ins Training gegangen. Jetzt steht er auf dem Schafhof und wird von Matthias Rath geritten. Der Körchampion trabte mit aktivem Hinterbein, seine Galoppade zählte zu den besten der Veranstaltung, im Schritt waren andere besser. Was den Gesamteindruck beim Freilaufen etwas einschränkte, war der Umstand, dass er, wie alle Hengste aus dem Stall Schockemöhle, seine Freiheit in vollsten Zügen genoss. Einige seiner Trainingsgefährten aus Mühlen steckten ihre Köpfe durch Fänge, sprangen unkonzentriert hin und her. Eindrücke, die im krassen Gegensatz zum allgemeinen Tenor des Freilaufens und auch des Freispringens der Hengste des Sprinpferdezuchtverbandes Oldenburg International standen: Denn Ruhe, wohltuende Unaufgeregtheit war die große Überschrift. Entspannung statt Krampf die meisten Hengste dankten dieses Konzept.
Auch in Vechta wurde beim Freilaufen eine Acht gefordert, was der Galoppdarstellung in der immer noch engen Halle im Vergleich zu den Vorjahren zugute kam. Erst an der Hand trabt der Körsieger dann wieder äußerst taktmäßig, nahezu schon langsam und auffallend kadenziert im Vergleich zu vielen anderen Zweieinhalbjährigen. Ursprünglich sollte der Hengst nicht zum Verkauf stehen, Paul Schockemöhle entschied dann aber anders, der Zuschlagpreis gibt ihm Recht. Acht Hengste wurden prämiert, 25 (von 43) gekört im Dressurlot. Alle Springpferde waren bei der OS-Körung am Start.
Als Sieger stand der wunderhübsche Braune hoch im Kurs, doch das Pferd, von dem alle sprachen, war kein Oldenburger, nicht einmal ein deutsches Pferd: Ein schwedischer Brauner (VIDEO, außerdem Youtube-Aufnahmen siehe unten), der den Krack C-Enkel Temptation zum Vater hat und dessen Mutter v. Sandro Hit aus einem immens erfolgreichen schwedischen Mutterstamm entsprungen ist: Die Großmutter des Hengstes, der schlicht und einfach ein komplettes Traumpferd war elastisch in jeder Phase, überragend in allen Grundgangarten hat Master zum Vater, der unter Kyra Kyrklund ging und der neben vielen anderen erfolgreichen Pferden deren Weltcupfinalisten Max zeugte. Eine Tochter war dänische Siegerstute und Finalistin bei der WM junger Dressurpferde, eine andere ebenfalls Siegerstute. Die Vollschwester des Hengstes war 2010 bestes Fohlen Dänemarks. Ein Volltreffer aus Skandinavien also. Für 800.000 Euro ersteigerte das Ex-Model Jamie White, die Ehefrau des TV- Superman-Darstellers Tom Welling aus den USA, den Hengst, der von Markus Gribbe ausgebildet und auf der Station Böckmann stationiert werden soll. Vorbieter auf den Hengst war das Dressurzentrum Lodbergen, Gribbes ehemalige Wirkungsstätte, das sich dann mit dem Kauf des Siegerhengstes tröstete. Hier hatte das in Brandenburg ansässige Gestüt Bonhomme noch gegengehalten.

Unverkäuflich war der Reservesieger (VIDEO), ein hochbeiniger und äußerst eleganter Sohn des Quaterback aus einer Stedinger-Mutter. Er steht im Besitz von Elisabeth Max-Theurer, die nicht live vor Ort sein konnte, als der Braune beim Freilaufen Szenenapplaus erhielt. Sie drückte in Stuttgart bei den German Masters Tochter Victoria die Daumen. Im Trab zeigte dieses ehemalige Auktionsfohlen (Zuschlagpreis 31.000 Euro) Momente, die man spektakulär nennen darf: Vorderbein weit nach oben, Hinterbein ganz weit unter den Schwerpunkt. Auch der Galopp des Hengstes lässt viel Potenzial erkennen. Im Schritt trat er zwei Hufbreit über.
Gleich zwei Drittplatzierte, also 2. Reservesiegerhengste wurden herausgestellt: Ein Sohn aus dem Debütjahrgang des Competent-Sohns Christ (VIDEO), wie sein Vater im Besitz des Gestüts Sprehe. Dieser elegante Braune bestach durch die Elastizität seiner Bewegungen. Die gesamte Zeit ging er mit hohem Hals und guckte keck ins Rund. Beim Longieren, das in Oldenburg zum Körprozedere zählt und das nach dem Freispringen der Dressurhengste am Tag vor dem Freilaufen stattfand, lief allerdings ein Helfer um den Zirkel während der Hengst seine Runden drehte. Er stand nicht zum Verkauf.
Der zweite an dritter Stelle rangierte Hengst war ein weitere Fürst Romancier-Sohn, diesmal aus einer Plaisir dAmour-Mutter (VIDEO): Ein imponierendes Modell, elastisch im Trab und gut im Galopp. Er war dem niedersächsischen Landgestüt Celle 170.000 Euro wert. Fackeltanz-De Niro (VIDEO) ist die Abstammung eines Prämienhengstes, den sich das Gestüt Bonhomme aus Werder bei Berlin 90.000 Euro kosten ließ. Ein imponierendes Vorderpferd mit guter Galoppade, das zu den weiteren prämierten Hengsten zählte.
Ein in Dänemark gezogener Hengst aus dem ersten Jahrgang von Sarkozy aus einer Michelangelo-Mutter (VIDEO) kostete 70.000 Euro. Auktionator Uwe Heckmann hat den Erzeuger dieses schwungvollen Braunen, der mit viel Hals und sehr guter Galoppade ausgestattet aus Dänemark angereist war, in ein paar Wochen bei der P.S.I.-Auktion unter dem Hammer. Sein erster gekörter Sohn steht fortan in Belgien. Auf den Mutterstamm der Militarylegende Volturno ging ein geschmackvoller Brauner zurück.
Der taktmäßig und schwungvoll trabende braune Prämienhengst (VIDEO) v. Sir Donnerhall-Quattro B, dessen Halbbruder Fairytale v. Fidertanz in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde an den Start ging, kostet 50.000 Euro. Unverkäuflich war ein San Amour-Diamond Hit-Sohn im Prämienlot, der durch sein hoch abfußendes Hinterbein ins Auge stach (VIDEO).
210.000 Euro kostete ein unprämierter Hengst (VIDEO), der den S-Dressur-erfolgreichen Dr. Doolittle zum Vater hatte. Der Schwarzbraune zeigte sehr gute Grundgangarten mit deutlichem Höhepunkt im Trab. Die zehn auf der Auktion angebotenen gekörten Hengste wurden dank der beiden Spitzenpreise für durchschnittlich 226.400 Euro verkauft. Die nicht gekörten wurden im Schnitt mit gut 21.000 Euro bezahlt.
INFOS: www.oldenburger-pferde.com
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