Schwedischer Oldenburger Diafys Bundeschampion der siebenjährigen Dressurpferden

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Bundeschampion der siebenjährigen Dressurpferde 2023: Diafys unter Stefanie Wittmann. (© toffi-images.de)

Zum zweiten Mal gab es auch ein Bundeschampionat für siebenjährige Dressurpferde. Der Oldenburger Wallach Diafys hatte schon in der Qualifikation die Nase vorn gehabt und bestätigte den Eindruck auch im Finale.

Vierjährig hat die Familie Feldhaus den großen Rappen Diafys v. DeLorean-D-Day bei Helgstrand Germany entdeckt. Gezogen wurde er in Schweden von Dr. Lena Nyström, die in Warendorf auch anwesend war. Die Medizinstudentin Frederike Feldhaus trainiert schon lange mit Stefanie Wittmann zusammen. Die Zusammenarbeit haben sie bei Diafys fortgesetzt. Feldhaus reitet den Wallach zuhause mit, Wittmann, selbst langjährige Schülerin von Holga Finken, präsentiert ihn auf Turnieren. So auch 2022 im Bundeschampionat der Sechsjährigen, wo das Paar bereits Rang vier belegt hatte. Das konnte sie heute toppen.

Die Freude bei allen Beteiligten war groß nach der harmonischen Prüfung des Paares. Bei Diafys ist alles lang, Körper, Beine, Hals, das Genick dazu leicht. Das stabil zu halten dürfte nicht einfach sein, doch Trainer Holga Finken sagte, er habe sich „unwahrscheinlich weiterentwickelt“ und Stefanie Wittmann ritt den Wallach mit dezenter Einwirkung und viel Gefühl durch die schwierige FEI-Aufgabe der Siebenjährigen, die auch auf dem Bundeschampionat verlangt wird. Nicole Nockemann kommentierte für die Richtergruppe: „Was für ein wunderbares Pferd!“ Im Trab gaben sie eine 8,8 für die „super Silhouette, tolle Gleichmaß, Kadenz in den Seitengängen“. Lediglich in den Verstärkungen hätten sie sich mehr Impuls von hinten gewünscht. Im Galopp lobten sie das kraftvolle Bergauf und den Bodengewinn in den Verstärkungen. In der Durchlässigkeit die fließenden Seitengänge, gute Lastaufnahme in den Pirouetten, einzig einzelne Wechsel waren mit hoher Kruppe gesprungen. Für die Perspektive gaben sie „bei so viel positiver Einstellung“ 9,0. Alles in allem erzielte der Wallach in Sachen Qualität 86,40 Prozent. Entscheidend für den Sieg des Paares war die technische Bewertung des Rittes von 75,758 Prozent, was zu einem Gesamtergebnis von 81,079 Prozent führte – der Sieg. Aber es war mehr als knapp!

Drei Hundertstel

Denn zum Zweitplatzierten, dem Westfalen Valencio v. Viva Westfalia-Saltimbanco aus der Zucht von Willi Ottmann und im Besitz von Franz-Georg Ottmann, gab es einen Abstand von gerade mal drei hundertstel Punkten. Franz-Georg Ottmann hatte heute anscheinend einen Silber-Tag, denn parallel gewann ja der von ihm gezogene Zineday Silber bei der EM der Springreiter in Mailand. Sein Silbermedaillengewinner auf dem Dressurviereck wurde von Florine Kienbaum harmonisch und ausgereift in Szene gesetzt. „Da konnte einfach nichts schief gehen“, schilderte Nockemann den Eindruck der Richter, die dem langlinigen Fuchs eine „bedeutende Lastaufnahme“ bescheinigten und mit 87 Prozent von der Qualität her noch vor dem Sieger sahen. Aber mit 75,152 Prozent im technischen Teil mussten sie sich knapp geschlagen geben.

Das höchstbewertete Pferd in Sachen Qualität war der Hannoveraner Fuchswallach Funrise v. Flanell-Bretton Woods (Z.: Home of Stallions) mit Tessa Frank für Besitzerin Marina Henkel. Hätten die beiden die Schritt- und Galopptour so durchziehen können, wie die Trabtour wären sie wahrscheinlich Bundeschampions geworden, aber unter anderem kamen zwischen den Schrittpirouetten Spannungen auf. Aber der Trab – „er hätte Szenenapplaus verdient gehabt“, so Nockemann in ihrer Erläuterung der 9,5, die der Fuchs voll verdient hatte für seinen elastischen, kadenzierten, dabei aber immer natürlichen Trab, bei dem auch in den Seitengängen Takt, Schwung, Kadenz erhalten blieben. Insgesamt wurden es 87,60 Prozent für die Qualität des Pferdes, 73,788 Prozent im technischen Teil, 80,694 Prozent in Summe.

Einen Sonderehrenpreis für die Harmonie hätten wir gerne Ramona Ritzel und ihrem DSP-Wallach Zampano v. Zack-Baryshnikov zukommen lassen. Die Familie Ritzel hat den Fuchs selbst gezogen, Ramona kennt ihn also in- und auswendig. Und das sah man. Sicherlich ist Zampano kein Lampenaustreter, aber es machte einfach Spaß, den beiden zuzuschauen. Die Richter belohnten die Durchlässigkeit mit 8,8. Mit ingesamt 79,573 (Q: 84,60, T: 74,545) und Rang vier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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