Keine Millionen-Preise, aber dieselbe Einkaufsgemeinschaft wie auf dem Hannoveraner Hengstmarkt: An der Spitze von sieben prämierten (Dressur-)Hengsten bei der Oldenburger Körung stand ein Hengst aus dem Stall Helgstrand Dressage, an dem nun auch Paul Schockemöhle Anteile besitzt. Platz zwei ging an den Enkel einer „Promi-Oma“.
29 Hengste wurden bei der Oldenburger Körung zur Zucht neu zugelassen. Siegerhengst wurde ein in Dänemark geborener Oldenburger. Dieser Schwarzbraune hat den Niederländer Grand Galaxy Win T zum Vater. Der ist ein auf den Linienbegründer Jazz ingezogener Apache-Sohn. Vor zwei Jahren war Grand Galaxy Win T Finalist bei der Weltmeisterschaft junger Dressurpferde. Vor einigen Wochen wurde er an die in den USA lebende Stammkundin von Helgstrand Dressage, Charlotte Jorst, verkauft.
Die Mutter des neuen Oldenburger Siegerhengstes, Chatel’s Schurana, ist eine Don Schufro-Tochter, die über ihren Muttervater Rawage Quintus v. Age xx und den Trakehner Donauwind viel Edelblut führt. Oldenburgs neuer Körchampion war spätestens nach seinem Auftritt an der Longe in aller Munde. Unisono wurde sein souveränes Auftreten, sein Takt und seine Balance gelobt. Beim Freilaufen konnte der Schwarzbraune, der anteilig auch noch im Besitz seiner Züchter, HH Horses aus dem dänischen Solroed, steht, mit seinem kraftvollen Hinterbein überzeugen. Jeder Tritt mit viel Abdruck, immer im Bergauf. Auf dem Schrittring hielt er sich anfänglich fest. Was dann aber äußerst positiv auffiel: Trotz der Atmosphäre, der engen Halle und den anderen Geschlechtsgenossen in unmittelbarer Nähe ließ er Runde um Runde mehr los und begann gut zu schreiten. Wie schon der Vivaldi-Sohn, der in Verden für Schlagzeilen gesorgt hatte – und der wohl Vivino heißen soll – wird der Oldenburger Siegerhengst unter der Ägide der Kooperationsgemeinschaft Paul Schockemöhle und Andreas Helgstrand in das Zuchtgeschehen eingreifen. Damit hat die Oldenburger Körkommission gegen das ungeschriebene Gesetz verstoßen, wonach ein Hengst nur Siegerhengst werden kann, wenn er zum Verkauf steht. Den Grund lieferte der Hengst selbst in der Eigendarstellung und Oldenburgs Zuchtleiter Dr. Wolfgang Schulze-Schleppinghoff in seinem Körkommentar: „Dieser Hengst ist eine überaus gelungene Mischung aus den besten Dressurblutlinien Europas. Der Schwarzbraune hat sich seit der Hengstvorauswahl hervorragend entwickelt. Der Bewegungsablauf, besonders den er an der Longe gezeigt hat, geht kaum besser. Im Trab hat er eine beeindruckende Dynamik und enorme Kraft aus dem Hinterbein gezeigt. Das Durchschwingen durch den Körper ist so beispielhaft, dass wir dafür nur die Note 10,0 vergeben konnten. Ein korrekt aufgemachter Hengst, schön in der Typausprägung, von dem wir hoffentlich noch viele Nachkommen sehen werden.“
Grand Galaxy Win T x Don SchufroHelgstrand Dressage
Gepostet von World of Dressage Breeding am Donnerstag, 22. November 2018
Weihegolds Enkel Reservesieger bei der Oldenburger Körung
Auch der Hengst, der an zweiter Stelle rangierte, stand nicht zum Verkauf. Erst wenige Wochen vor der Körung hatte Madeleine Winter-Schulze den Diamond Hit-Sohn aus der Zucht von Christine Arns-Krogmann erworben. „Ein Spontankauf“, sagte Isabell Werth gegenüber st-georg.de. Hintergrund: Der Diamond Hit-Sohn hat die Stute Weihcine v. Fürst Heinrich zur Mutter. Und die wiederum ist eine Tochter von Weihegold, also der Stute, mit der Isabell Werth den Weltcup gewonnen hat und lange Zeit die Nummer eins der Welt war. Der Schwarzbraune ist elastisch und trabte mit viel Schwungentfaltung, galoppierte dynamisch und ergiebig und schritt taktsicher. Decken wird der Hengst bei der Station Schult in der Nachbarschaft von Isabell Werth. „Ein tolles Pferd, das schon jetzt umschalten kann. Er kann ,groß‘ und ,klein‘ mit fließenden Übergängen, wir sind glücklich diesen Hengst zu haben.“
Landgestüt Celle erwirbt „Morricone III“
Die Ic-Prämie ging an eine Rappen aus der Zucht von Heinrich Vahle, Friesoythe. Dieser Züchter hatte schon zweimal Glück mit der Anpaarung von Millennium an seine Stute Hartima v. Rubin Royal-De Niro. Das erste Mal war der Siegerhengst Morricone entstanden. 2017 wurde der Vollbruder gekört. Nummer drei, geboren 2016, unterstrich das Sprichwort, wonach aller guten Dinge drei sind. ein großrahmiger Rappe mit aktiv arbeitendem Hinterbein und einem sehr guten Schritt. Der schmucke Hengst wird im Landgestüt Celle decken. Landstallmeister Dr. Axel Brockmann ersteigerte ihn für 180.000 Euro. Das war der höchste Preis, der für einen Dressurhengst im Oldenburger Pferdezentrum Vechta gezahlt wurde.
Apropos Morricone: Der jetzt auf dem Gestüt Bonhomme beheimatete Dunkelbraune zeigte 2018 seinen ersten Körjahrgang. Vier Söhne waren ausgesucht worden, drei davon wurden gekört. Darunter landete einer, ein im Gestüt Lewitz gezogener Brauner aus der 2014er Bundeschampionesse Special Diva v. Sir Donnerhall, im Prämienlot. Als Besitzer fungierte das schwedische Gestüt Flyinge, das mittlerweile auch zur Firmengruppe von Paul Schockemöhle gehört.
Weitere Oldenburger Prämienhengste 2018
Sieben Donnerhall-Nachfahren wurden gekört, darunter auch ein Danone-Sohn. Der hatt schon einmal das Auktionsrund gesehen. Als Fohlen war er für 120.000 Euro versteigert worden. Doch der Käufer hat ihn nicht abgenommen. Bei seinem zweiten Auftritt kostete der Dunkelbraune nun 40.000 Euro. „Deutschland“ steht als Verbleib in der Auktionsstatistik. Er wurde prämiert.
Zahlenmäßig am stärksten vertreten war unter den neu-gekörten Hengsten der Vaterstamm des Florestan. Neun Hengste gehen auf den Landbeschäler zurück. Darunter auch ein prämierter Fuchs v. Floriscount. Der recht kräftige Hengst mit drei gleichmäßig überdurchschnittlichen Grundgangarten wurde für 135.000 Euro an das Landgestüt Warendorf versteigert. Als zweite Preisspitze wurde ein For Romance-Fidertanz-Sohn für 170.000 Euro nach Lettland verkauft.
Prämiert wurde ein anderer For Romance-Sohn: Ein aus einer Sevillano xx-Mutter gezogener Rappe, der für 85.000 Euro im Auktionsring zugeschlagen wurde. For Romance hatte insgesamt sechs Söhne im Rennen. Vier von ihnen wurden gekört. Fünf neu-gekörte Junghengste gehen auf Millennium zurück, zwei direkte Söhne und drei Morricone-Söhne. Die 29 gekörten Söhne hatten 19 unterschiedliche Väter. 20 der gekörten Hengste standen zum Verkauf, zehn davon gingen nach Angaben des Oldenburger Verbands ins Ausland verkauft. Die gekörten Hengste kosteten im Durchschnitt 67.000 Euro. Für die sechs nicht gekörten Hengste wurden bei der Versteigerung im Schnitt 22.833 Euro angelegt.mens jordan shoes release dates | nike jordan 1 dior cheap
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