Elf vier- und sieben fünfjährige Dressurhengste waren beim Sporttest in Münster-Handorf angetreten. Die 9 vor dem Komma hatte diesmal keiner, aber zwei sind nur knapp daran vorbei geschrammt.
Mit einer 8,90 war der Oldenburger Zuperman v. Vincent Maranello-Destano-Silvio dominierender Hengst bei den Vierjährigen im Sporttest von Münster-Handorf. Er stammt aus der Zucht von Stefan Tietje in Alfhausen und ist auf der Hengststation Hoffrogge in Dorsten aufgestellt, wo er von Beatrice Buchwald ausgebildet wird.
Die Höchstnote 10,0 wurde bei diesem Test nur einmal vergeben, nämlich an Zuperman für seinen Galopp. Im Trab erhielt er eine 8,5 von der Bewertungskommission, im Schritt die 8,3. Die Rittigkeitsnote, für die auch die Bewertung von Fremdreiterin Laura Strobel berücksichtigt wurde, lautete 8,8, und der Gesamteindruck war den Experten ein glattes Sehr gut wert. Das ergab in Summe eine 8,9.
Mit deutlichem Abstand wurde der Westfalenchampion Bundeschampionatsbronzemedaillengewinner Macchiato Zweiter. Seine Endnote lautete 8,29. Der westfälische Morricone-Sohn aus einer Just Perfect-Donnerhall-Mutter, gezogen von Norbert Laak in Möhnesee-Günne, wurde von Greta Heemsoth für die Station Pape vorgestellt.
Bestbewertete Grundgangart war bei ihm der Schritt, für den es die 9,0 gab. Hinzu kamen 8,0 im Trab und 8,2 im Galopp sowie 8,0 in der Rittigkeit und 8,5 im Gesamteindruck.
Eine Gesamtnote von „gutem“ Durchschnitt erhielt nur noch ein Hengst: der Rheinländer Indianapolis v. Indian Rock-Fidertanz-Sandro Hit (Z.: Johannes Baumeister, Grenchen) vom Krüsterhof. Auch bei ihm war der Schritt die beste Grundgangart: 8,7. Im Trab wurde er mit 7,0 bewertet, im Galopp mit 8,5, Rittigkeit 8,0 und Gesamteindruck 7,8. Das war eine Endnote von 8,02.
Eigentlich waren zwölf Hengste angetreten, aber einer musste den Test abbrechen: der Celler Landbeschäler Von und Zu v. Vitalis-Floriscount-Santino aus der Zucht der ZG Welling in Wietmarschen. Beim Aufgabereiten habe der Hannoveraner Fuchs sie noch mit seiner Bewegungsqualität begeistert, erklärte Wolfgang Egbers während des Fremdreitertests. Den hätten sie jedoch vorzeitig abbrechen müssen, weil der Hengst „nicht gerade ging“, wie Egbers sagte. Er wurde dem Tierarzt vorgestellt.
Fünf- und Sechsjährige
Im Sporttest der fünf- und sechsjährigen Hengste (letztere dürfen ihren eigentlich für vergangenes Jahr geplanten Test nachholen) war ein ein Kandidat, der in fast allen Bereichen eine „sehr gute“ Note erhalten hatte: der Westfale Bon Vivaldi v. Benicio-Vivaldi-Riccione (Z.: Thomas Sieverding, Schöppingen), den Eike Bewerungen für die Station Ahlers präsentierte.
Bon Vivaldi hat als Reitpferd ebenfalls schon Siegerehrungen beim Bundeschampionat erlebt und glänzte wie damals auf der Burandtwiese mit seinen schwunghaften Grundgangarten: 9,0 gab es im Trab und 9,5 im Galopp. Die Rittigkeit erhielt die Höchstnote des gesamten Lots: 9,2. 9,0 gab es in der Rittigkeit und 7,9 für den Schritt. Das war in Summe eine 8,94.
Zweitbester Hengst war der westfälische Rappe Fürst Knight v. Fürstenball-Quattro B-Ramino, gezogen von Heinz und Elisabeth Schulte in Ahlen. Helen Langehanenberg, in deren Stall der Hengst ausgebildet wird, meldete ihn in Münster an, ihr Bereiter Manuel Dominguez Bernal stellte ihn vor. Seine beste Grundgangart war bei diesem Test der Schritt, für den es die 9,0 gab. Der Trab erhielt eine 8,2, der Galopp die 8,5. Rittigkeit und Gesamteindruck wurden mit jeweils 8,6 bewertet. Das ergab unter dem Strich eine 8,58.
Ein Hengst war dabei, der schon als Fohlen für Schlagzeilen gesorgt hat, um den es seither aber ruhig geworden war: der Oldenburger Deodorio v. Danone-Fürst Romancier-Florencio (Z.: Katja Schiele) vom Gut Lonken.
Der Hengst aus dem berühmten Trakehner Stamm der Donau war unter dem Namen Deodoro – wohl angelehnt an das Stadion, in dem die Olympischen Reiterspiele 2016 in Rio de Janeiro stattfanden – 2016 Spitzenfohlen der Oldenburger Auktion in Vechta. Er brachte damals satte 120.000 Euro.
Turniermäßig ist Deodorio bislang noch nicht groß in Erscheinung getreten. Die FN verzeichnet eine Reitpferdeprüfung 2019, die er gewonnen hat. Damals wie jetzt wurde er von Mayke Liebregts präsentiert. Heute vergaben die Richter die 8,4 für Trab und Rittigkeit, 8,1 für den Galopp, 7,8 für den Schritt und 8,2 im Gesamteindruck. Das machte auch in der Endnote eine 8,2.
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