Der Hannoveraner Don Martillo, vierjährig Bundeschampion und fünfjährig Weltmeister der jungen Dressurpferde, hat zwei Besitzer: Züchter Axel Windeler aus Verden-Walle und Mario von Depka Prondzinski, der das Gut Lonken betreibt. Auf seiner Facebook-Seite schreibt der Betreiber dieser Deckstation heute, dass bei Don Martillo die Krankheit Shivering diagnostiziert worden sei. Deswegen habe er den Hengst aus dem Deckeinsatz genommen. Züchter Windeler will die Diagnose nicht unkommentiert im Raum stehen lassen.
Bundeschampion, Weltmeister mit Wertnote 97,6 Prozent, Sporttest-Sieger … Die Karriere des Hannoveraner Rapphengstes Don Martillo verlief steil nach oben. Im August 2017 ging der Rappe sein bislang letztes Turnier: Unter Ann-Christin Wienkamp wurde er Weltmeister der fünfjährigen Dressurpferde im niederländischen Ermelo. Danach wurde er öffentlich noch im Frühjahr 2018 u.a. bei der Hengstpräsentation auf dem K&K Cup in Münster und bei der Hannoveraner Privathengstschau in Verden gezeigt.
Don Martillo auf der Privathengstschau 2018 in der Niedersachsenhalle Verden
Nachdem er das Bundeschampionat als Sieger bei den vierjährigen Hengsten verlassen hatte, wurde er vom Verband der Oldenburger Züchter im November 2016 gekört. Der Hannoveraner Verband und das Westfälische Pferdestammbuch erkannten den Don Juan de Hus-Sohn wenig später für ihre Populationen an.
Im Herbst 2016 wurde ein Anteil des Rappens an die Gut Lonken Pferdezucht verkauft. Hinter der GmbH steht Dr. Mario von Depka Prondzinski, Humanmediziner und Direktor des Werlhof- Instituts in Hannover.
Leidet Don Martillo unter Shivering?
Auf der Facebook Seite des Gut Lonken wurde am Dienstag, 26. März, ein langer Post veröffentlicht. Darin heißt es, ein schon lange seitens des Gut Lonken gehegter Verdacht habe sich nun bewahrheitet: Don Martillo habe Shivering.
„Gestern haben wir erfahren, was wir zuletzt schon vermutet hatten, nämlich dass der Hengst Don Martillo möglicherweise an Shivering („Zitterkrankheit“) leidet. Wir haben ihn daher aus unserem Zuchtprogramm genommen, bis tierärztlich seine Gesundheit festgestellt wird, zumal vermutet wird, dass Shivering vererblich ist.
Bereits Anfang Februar 2018 war aufgefallen, dass der Hengst die rechte, hintere Extremität krampfhaft hochzieht und erst nach Krampflösen langsam wieder absetzt. Ende Februar 2018 hat sein Züchter den Hengst, der sich bis dahin auf dem Hof Oelrich befand, zu sich nach Walle geholt.
Zu Beginn der Decksaison, erstmalig am 6.3.2018 brachte der Züchter den Hengst zu Absamen zu uns. Hier sah auch ich das erste Mal, wie der Hengst sein Hinterbein krampfhaft hochzog mit Verkrampfungen im Rücken, im Becken und im Schweif. Dies wurde jedoch mit den Transportgamaschen begründet, die er noch trug. Als der Hengst am 8.3.2018 wieder zu uns zum Absamen gebracht wurde, zeigte er die Krämpfe erneut, hatte aber diesmal erhebliche Schwierigkeiten, rückwärts vom Phantom zu treten und schaffte dies nur mit unserer Hilfe. Wir haben daraufhin seinen Züchter angesprochen und gefragt, ob der Hengst bereits tierärztlich untersucht worden sei. Dies wurde verneint, stattdessen wurde eine physiotherapeutische Behandlung in Aussicht gestellt.
Ab diesem Tag wurde der Hengst nicht mehr zu uns zum Absamen gebracht. Gestern (anm. d. Red.: also am 25. März 2019, mehr als ein Jahr nachdem geschilderten Vorgang) haben wir allerdings erfahren, dass der Hengst bereits am 21.2.2018 tierärztlich untersucht wurde, wobei die Verdachtsdiagnose „Shivering“ geäußert und dem Züchter auch mitgeteilt worden war. Erst aufgrund erheblichen Drucks unsererseits wurden uns Anfang März 2019 Auskünfte über Untersuchungen bzw. Behandlungen des Hengstes mitgeteilt. Nachdem wir jetzt bei den Tierärzten nachgefragt haben, gingen uns diese Informationen zu.“
Es sei eine Frage der Transparenz, dieses Wissen nun den Züchtern mitzuteilen, heißt es weiter.
Erklärung für unsere Züchter:Gestern haben wir erfahren, was wir zuletzt schon vermutet hatten, nämlich dass der Hengst…
Gepostet von Gut Lonken Pferdezucht am Dienstag, 26. März 2019
Das sagt Züchter und Mitbesitzer Axel Windeler zum Fall Don Martillo
Gegenüber St.GEORG online nahm Züchter und Mitbesitzer Axel Windeler wie folgt zu dem Facebook-Eintrag Stellung:
„Ich habe (leider) meinen Hengst Don Martillo zur Hälfte an Dr. Mario von Depka Prondzinski verkauft im Oktober 2016. Dieser war damals Geschäftsführer von Gut Lonken. Heute ist es seine Ehefrau.
Wir hatten mit dem Hengst von Anfang an Erfolg; er war Bundeschampion 2016 und wurde 2017 Weltmeister. Deshalb haben wir uns öffentlich vertragen, obwohl es Dr. von Depka bis heute nicht gelungen ist, den Hauptpreis vollständig für seine Hälfte zu bezahlen und die im Jahr 2017 vereinnahmten Deckgelder abzurechnen. Darüber haben wir intern gestritten.
Im Februar 2018 haben Dr. Von Depka und ich eine Hengstschau gemeinsam besucht, wo Don Martillo unter seiner Weltmeisterin (Anm. d. Red. gemeint ist seine Reiterin Ann Christin Wienkamp) vorgestellt wurde. Dort ist uns im Stall, nicht beim Reiten, eine Bewegungsanomalie einer Hintergliedmaße aufgefallen.
Daraufhin habe ich das Pferd durch verschiedene Tierärzte untersuchen und behandeln lassen. Die Erscheinung ist noch nicht vollständig behoben, die Tierärzte sehen sich jedoch auf einem guten Weg dahin. Dr. von Depka hat an all den Maßnahmen nicht teilgenommen noch sich interessiert gezeigt.
Kein untersuchender Tierarzt hat jemals festgestellt, dass Don Martillo ein Shivering-Syndrom hat. Koryphäen wie Dr. Jahn, Dr. Nolting, Dr. Körner, Dr. Brunken und unsere Hoftierärzte sehen ein behandelbares, langfristig therapiebares neuromuskuläres Problem. Dr. Genn hat das Pferd ein Mal und nur kurz untersucht und keine Diagnose stellen können und ihm Medikamente gespritzt.
Nachdem ich meinen Anspruch auf Rechnungslegung über die Decksaison 2017 und Rest-Kaufpreis-Zahlung weiterverfolge, versuchte Dr. von Depka es mit vielen Rechtsstreitigkeiten, zunächst den Hengst an sich zu bringen und zuletzt, seine Hälfte loszuwerden. Bisher hat Dr. von Depka alle Prozesse vor dem Landgericht Verden und dem Oberlandesgericht Celle verloren. Seitdem macht er Don Martillo schlecht und hat anscheinend nun mit Dr. Genn einen Tierarzt gefunden, der damals keine Diagnose wusste und nun nach einem Jahr erinnern will, dass er damals ein Shivering Syndrom festgestellt haben will. Es ist allen anderen davor und danach tätigen Tierärzten ein Rätsel, wie dieser Veterinär zu seiner Erkenntnis gelangt sein will, obwohl diese Diagnose sich bei keiner Untersuchung bestätigt.
Kein Untersucher hat festgestellt, dass Don Martillo leidet oder nicht deckfähig ist. Das Gegenteil ist der Fall. Die tierärztlichen Berichte liegen dem Veterinäramt und der Landwirtschaftskammer vor.
Nachalldem wäre es schön, wenn Dr. von Depka die Behandlung des Hengstes nicht durch seine Medienkampagne stören und stattdessen seinen Zahlungspflichten und der Rechnungslegung nachkommen würde. Dann wäre der Streit schon beigelegt.“
Shivering ist eine Nervenkrankheit. Pferde, die darunter leiden, können sich mitunter schlecht ausbalancieren. Prominentester Shivering-Fall im Sport war der Hannoveraner Whisper von Isabell Werth. Aufgrund der Erkrankung war das Pferd von dem Schweizer Tierarzt Dr. Stihl mit dem Wirkstoff Fluphenazin behandelt worden. Als die als Doping geführte Substanz gefunden wurde, hatte das eine mehrmonatige Sperre für Isabell Werth zur Folge.
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