Ein bewegungsstarker Rappe v. San Amour und ein typstarker Sohn von Spring-Bundeschampion Captain Fire standen an der Spitze des Körlots in München-Riem.
Der Siegerhengst trägt den Württemberger Brand und hat gleich ausschließlich Rappen in den ersten drei Generationen seiner Abstammung: Den Oldenburger Sandro Hit-Sohn San Amour – der aus dem ersten Körjahrgang auf Anhieb einen Siegerhengst stellen konnte – und den ehemaligen Baden Württemberger Champion Cabaret v. Cordeur und Campari M. Der Dressursiegerhengst war von Anfang an einer der Favoriten. Diesmal gab es nicht nur wie gewohnt gute Springhengste, sondern auch deutlich mehr Bewegungspferde als im Vorjahr in der Olympiareithalle in München-Riem zu sehen. Der San Amour-Sohn begeisterte vor allem dadurch, dass er sich in jeder Phase bergauf bewegt. Beim Antritt, beim Angaloppieren -. sofort geht es nach oben und nach vorne, wobei die Bewegung durch den Körper fließt. Das etwas lange Mittelstück konnte der Rappe dabei durch seine aktive Hinterhand stets gut kompensieren. Der Schritt war klar im Takt, bei gutem Übertritt. Im Springen zeigte er sich in jeder Phase geschmeidig mit der auch im Trab gezeigten guten Rückentätigkeit. Gezogen hat den Körsieger Sabine Reisenauer aus Uhingen, Aussteller war Harald Kocher aus Ditzingen, der ihn auf der süddeutschen Fohlenauktion ersteigert hatte.
Springsieger – Traumtyp
Ein in Bayern gezogener Sohn des westfälischen Bundeschampions Captain Fire v. Contendro erhielt die Schärpe des Springsiegers. Mutter Golden Lady, eine Tochter des russischen Hengstes Golden Joy J, der unter Ludger Beerbaum im internationalen Springsport ging, hat mit diesem wunderschönen Hellbraunen bereits den zweiten gekörten Sohn. Sie ist auch Mutter des Springhengstes Van de Vivaldi und vertritt einen ursprünglich in Holstein beheimateten Mutterstamm. Der Captain Fire-Sohn trabte gut, sprang zunächst mit guter Bascule. Als es dann höher wurde hielt er sich einmal fest. Die Körkommission, in der erstmals als Springexperte der Dithmarscher Tjark Nagel saß, tat gut daran den Oxer bei selber Höhe etwas enger zu stellen. Daraufhin bewies der spätere Champion Mut und sprang trotz der kleinen Unsicherheit sofort wieder gut. Ex-Springbundestrainer Kurt Gravemeier, der in München schon häufig als Aussteller und Käufer aufgetreten ist, stellt den Hengst zur Körung. Er hatte ihn auf der Fohlenauktionim Jahr 2008 in Nördlingen von Züchter Jakob Schrötzlmair ersteigert.
Als ersten Reservesieger stellte die siebenköpfige Körkommission einen bayerischen Rapphengst v. Dr. Doolittle-Rubin Royal heraus: Ein Bild von einem Pferd, in jeder Phase locker und elastisch. Die Sorte, von der man sagt, „fürs große Viereck“ – mit einem Stockmaß von 1,70 Meter.
Heimlicher, bzw. gar nicht so heimlicher Publikumsliebling (der Szenenapplaus sprach für sich), war einer von insgesamt vier gekörten Söhnen des Brandenburger Kulthengstes Quaterback. Mit dem statiösen Parademarsch und der Brandenburger Springlegende Koilibri folgen zwei Hengste, die für Antritt und Rückenstärke bekannt sind. Dieser Sohn des ehemaligen Bundeschampions wurde vom Landgestüt Neustadt/Dosse ausgestellt. Der Braune war sich seiner zukünftigen Rolle durchaus bewusst. Wenn er mit seinen großen Bewegungen in die Bahn trabte, dann geschah das stets in der Pose eines zukünftigen Aktionstrabers. Der drahtige Braune hat den gewissen Ausdruck eines zukünftigen Vaterstiers.
Insgesamt wurden 33 Hengste gekört. Erstmals waren auch Hengste aus Brandenburg-Anhalt bei dieser achten Auflage der süddeutschen Körung in München zugelassen, da der Verband im vergangenen Jahr zur Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Pferdezuchtverbände hinzugekommen ist. Ein Schritt, der sich für diese Nordlichter – immerhin grenzt dieses „süddeutsche“ Zuchtgebiet an Polen! – gelohnt hat. Brandenburg-Anhalt und Württemberg hatte die meisten gekörten Hengste. Es waren aber auch viele Vertreter anderer Zuchtgebiete, vor allem aus Westfalen, zahlreich vertreten.
Alle Prämienhengste wurden am letzten Körtag, vor der Proklamation des Siegerhengstes an der Longe gezeigt und von dem internationalen Dressurrichter Dr. Dietrich Plewa, der als Dressurexperte in der Körkommission sitzt, individuell äußert treffend kommentiert. Insgesamt wurden zwölf Hengste prämiert.
Hier die weiteren Prämienhengste im Kurz-Telegramm:
Rheinländer v. Sir Donnerhall-Rubiloh-Wertschatz
Auffallender Sohn seines populäre Vaters, trabt locker übers Knie, dabei aktiv von hinten, herrliche Bergaufgaloppade, schon viel Hals, imponierende Selbsthaltung und guter Schritt. Geschmeidiges, geschicktes Springen. Tipp: Gut beritten sicherlich ein Kandidat fürs Bundeschampionat.
Westfale v. Peking-Contender-Coriander
Polydor trifft auf zweimal Cor de la Bryère – das Ergebnis muss springen können. Und genau das kann der Fuchs auch, der sicherlich noch an Hengstausdruck gewinnen könnte. Ein Pferd, das durch seine Beweglichkeit punktet, und das man nicht nur in seiner Spezialdisziplin einfach mögen muss. So einer lässt sich sicherlich wunderbar unterm Sattel formen. Tolle Technik, schade nur, dass die Fuchsfarbe derzeit als Manko für einen Deckhengst (falsch-)verstanden wird.
Sachse v. Lancelot Quainton-Carpalo-Intervall xx
Ein waschechter Sachse, in Graditz geboren und vom Landgestüt Moritzburg ausgestellt. Dort soll er auch stationiert werden. Vater Lancelot Quainton, selbst viel umjubelt vor einigen Jahren in Riem, hat Lansing zum Vater, einen Landgraf-Sohn aus der Cantus-Mutter Monoline. Über den Carpaccio-Sohn Carpalo und die Großmutter Seenot xx v. Intervall xx mit interessantem Blutanschluss gezogen. Ein komplettes Pferd! Elastisch und dynamisch in der Bewegung, kraftvoll im Galopp und mit schnellen Reflexen beim Springen. Ein Allrounder, wie man ihn sich wünscht und der gerade in Zeiten der Spezialisierung wichtig ist, weil er beiden Fraktionen, Dressur und Springen, nützlich sein kann.
Württemberger v. Don Diamond-Damon Hill-Wolkentanz II
Aus dem ersten Körjahrgang des Siegerhengstes und ehemaligen Vize-Bundeschampion Don Diamond. Statiöser Dunkelfuchs mit viel Rahmen und , dessen Kopf-Hals-Partie die Inzucht auf Donnerhall erkennen lässt. Deutliche Höhepunkte in Trab und Galopp. Ordentliches Springen. Kann man sich gut als Dressurpferd im Viereck vorstellen.
Württemberger v. Diamond Star-Quick Dancer I-Ramiro
Ist auf der Schwäbischen Alb groß geworden, vermutlich kann er deshalb nur bergauf galoppieren. Schicker Rappe, faszinierendes Vorderpferd mit aktivem Hinterbein. Fußt immer kraftvoll ab. Dürfte unterm Sattel nicht an Dynamik verlieren, sondern aufgrund seiner Taktsicherheit erst so richtig auftrumpfen. Werbeträger für seinenVater, den Bundeschampionatsfinalisten Diamond Star aus Marbach.
Oldenburger v. Contendro-Landwerder-Rolando
Schöner kann man einen Junghengst nicht malen. Klassischer Contendro-Zuschnitt. Rappschimmel mit grauen Socken. Relle Bewegungsmöglichkeiten. Gute Bascule beim Springen, springt in jeder Phase durch den Körper, geschmeidiges Pferd, das einem sofort ins Auge sticht.
KWPN v. Clooney-Peter Pan-Burggraaf
Drahtiger Dunkelbrauner, der einmal mehr unterstreicht, dass die Nachbarn in Holland nicht nur tolle Dressurpferde züchten. Ein drahtiger Sportler mit sehr guter Galoppade, der beim Freispringen mit enormen Sätzen, die unverkrampft und mühelos wirkten, auffiel. Ein Springhengst für das 21. Jahrhundert mit interessantem Pedigree, in dem sich Cor de la Bryère, Capitol, Pilot und Landgraf mit einem Schuss Vollblut treffen. Dynamisch auch im Trab.
Holsteiner v. Casall-Coriano-Caletto
Vom Landgestüt Schwaiganger ausgestellter Brauner. Steht im klassischen Holsteiner Hengsttyp. Vater und Großvater hocherfolgreich im internationalen Sport. Gute Trab- und Galoppmechanik mit guter Oberlinie, die ein kraftvolles Unterfußen ermöglicht. Leichte Unsicherheit beim Freispringen, die der Hengst aber gut kompensieren konnte, auch wenn er sich überm Sprung hinten etwas festhielt.
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