Trakehner Hengst Uckermärker abgetreten

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Uckermärker mit 27 Jahren (© facebook.com/NeustaedterGestuete/Peggy Schröder)

Seinen 30. Geburtstag hatte der Trakehner Hengst Uckermärker aus dem Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse noch erlebt. Doch am 5. Januar ist er gestorben.

„Zunehmende Altersbeschwerden“ seien der Grund gewesen, berichtet das Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse. Ein „stiller Held“ sei Uckermärker gewesen, der vor allem über seine Töchter gewirkt und vier Landstallmeister im brandenburgischen Haupt- und Landgestüt kommen und gehen gesehen hat. 25 Jahre lang war er dort im Deckeinsatz.

Uckermärker kam 1993 bei Adolf Dörfler in Oberfranken zur Welt. Dörfler hatte den Halbblüter Goldino (v. Patricius xx) mit seiner Utopie angepaart, einer Tochter des einstigen Siegerhengstes Bartholdy. Schon aus dem Mutterstamm waren vor allem zum Teil ausgezeichnete Stuten hervorgegangen. Uckermärker und der mit ihm eng verwandte Reservesieger Uljanoff, ein Sohn von Uckermärkers Großmutter Ulrike V, waren die ersten männlichen Nachkommen dieser Linie seit Generationen.

1995 entdeckte Neustadt/Dosses damaliger Landstallmeister Heinz Hoppe den Hengst bei seiner Körung in Neumünster und sicherte ihn für das Landgestüt. Er legte einen ordentlichen 100 Tage-Test ab, den er als 17. von 41 Teilnehmern abschloss und in Dressur (106,72) und Springen (101,33) fast ausgeglichen gute Ergebnisse erzielte. Uckermärker war ein Allrounder, der als „angenehmes Reitpferd“ beschrieben wird. Er ging im Fanfarenzug, konnte ein- und mehrspännig gefahren werden.

Im Fahrsport sind auch die einzigen S-erfolgreichen Kinder zuhause, die bei der FN gelistet sind, zwei an der Zahl. Gekörte Söhne hat Uckermärker keine, dafür aber 65 eingetragene Zuchtstuten, von denen neun auch den Titel der Staatsprämienstute tragen. Die erfolgreichen Stuten brachten Bundeschampionatsfinalisten, Prämienhengste und in Dressur und Springen bis Klasse S erfolgreiche Pferde.

Wie das Haupt- und Landgestüt Neustadt/Dosse es formuliert: „Der wahre Wert von Uckermärker lag sicher nicht in erster Linie in der Vererbung von hochspezialisierten Sportpferden. Seine Nachkommen hatten aber wie er selber etwas ganz Besonderes und seine Eigenschaften wie Charakter, Temperament, Rittigkeit und Leistungsbereitschaft standen über jeder Mode.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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  1. Monika

    Gelungene Hommage
    Wie schön. Offenbar ein Hengst mit dem Herz am richtigen Fleck. Hinter den letzten Worten des Landgestütes über ihren alten Hengst kann man die echte Wertschätzung richtig spüren. Wie schön, dass sie ihm ein so langes Leben ermöglicht haben. Wie schade, dass es nicht mehr Hengste dieser Art gibt. Statt in der Zucht nur mehr in den Kategorien „Immer höher, schneller, weiter und psychisch elektrischer“ zu denken, sollten Mamma-Mobile wirklich deutlich mehr Respekt erfahren.


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