Der Trakehner Siegerhengst wurde für 320.000 Euro verkauft. Der Millennium-Sohn bleibt in Deutschland und wird nach der Körung auf dem Klosterhof Medingen wirken.
Die Holstenhalle stand Kopf beim Trakehner Hengstmarkt – Runde um Runde hatte das Publikum den Siegerhengst Kaiser Milton schon bei der Verkündung des Champions gefeiert. Der Rappe ist unverkennbar ein waschechter Trakehner. Wunderhübsch, ein „echter Hengst“, der im Trab aus aktiv unter den Schwerpunkt fußendem Hinterbein bei jedem Tritt groß in der Bewegung wird. Dabei ist elastisch und arbeitet vorbildlich durch den Körper.
Er ist der Edelste der Edlen
Trakehner Zuchtleiter Lars Gehrmann
Zunächst hatte es geheißen, der Millennium-Sohn sei nicht zu verkaufen. Doch die Besitzer aus den Niederlanden hatten es sich im Verlauf der Trakehner Körung anders überlegt. Das sollte sich auszahlen. Als Fohlen war der in den Niederlanden geborene Hengst auf der „Prinsjesdag“-Auktion verkauft worden für 15.000 Euro.
Trakehner Tafelsilber in der Abstammung
Neben Trab- und Galoppbewegungen, die Maximalnoten fordern, kann der Rappe auch im Schritt und am Sprung überzeugen. Wenn sich seine langen Beine mit den langen Hinterröhren in Bewegung setzen, dann seufzt mehr als einer auf der Tribüne. Er sei „nicht nur schön, sondern auch bewegungsstark“, so Zuchtleiter Gehrmann. Züchterisch, so Gehrmann, sei „die magische Geschwisterleistung“ der Mutter zu erwähnen. Diese Stute ist eine Vollschwester zu dem von Dorothee Schneider im Grand Prix-Sport erfolgreichen Kaiserkult, der Bundeschampion des sechsjährigen Reitpferdes war. Auch der ein Jahr jüngere Bruder Kaiserdom gewann unter Kathrin Meyer zu Strohen den Titel.
Züchterisch soll der Champion nun auf dem Klosterhof Medingen in der Lüneburger Heide wirken, dort wo Trakehner Legenden wie Caprimond und Hohenstein gestand haben. Auch die Nummer eins der Welt in Sachen Dressurvererbung, der Hannoveraner De Niro, der vor kurzem verstorben ist, hat Zeit seines Lebens bei Familie Wahler gewirkt.
Reservesieger vom Distelzar
Während der Sieger ein „Black Beauty“ ist, ist der Reservesiegerhengst des Jahrgangs 2017 ein Pferd, bei dem dem Betrachter der Trakehner Adel nicht auf den ersten Blick entgegenblitzt. Dieser Distelzar-Pretty Dancer-Sohn, ein Gribaldi-Enkel, trabte äußerst schwungvoll. „Die Typvarianz zwischen Reserve- und Siegerhengst braucht die Trakehner Population“, schrieb Lars Gehrmann seinen Züchtern ins Stammbuch. Dieser Hengst, der sehr gut Schritt ging, stand nicht zum Verkauf. Ob und wo er zum züchterischen Einsatz kommt, war zunächst noch unklar.
Aufgrund der breiten qualitativen Spitze des Jahrgangs, erläuterte Zuchtleiter Gehrmann, habe man sich nicht nur entschieden, sieben Hengste zu prämieren. Man habe auch entschieden, einen „zweiten Reservesieger“ gesondert herauszustellen. Also quasi Bronze explizit hervorzuheben, während die anderen prämierten Hengste nicht weiter durchplatziert wurden. Und diese Bronzemedaille ging an den Herbstkönig-Sohn United Affair. Dieser Braune wurde unter den Sportreitern im Publikum hochgehandelt. Aktives Hinterbein, immer ausbalanciert, und über Hindernissen mit blitzschnellem Vorderbein ausgestattet und gut durch den Körper springend. Für Gehrmann ein „echter Repräsentant einer erstklassigen Doppelveranlagung.“ Er wurde einer Dressurreiterin aus Hamburg für 100.000 Euro während der Auktion, die erstmals nicht von Uwe Heckmann sondern Hendrik Schulze-Rückkamp durchgeführt wurde, verkauft.
Die weiteren Prämienhengste
„Eine Aura der Sympathie“, gab sich der Zuchtleiter in der Beschreibung eines Schimmels v. Herakles-Imperio poetisch. Der Hengst habe sich durch „vornehme Zurückhaltung“ hervorgetan. Der Rappschimmel ließ während der Körtage immer mal wieder besondere Bewegungsmomente aufblitzen. Er wird auf der Hengststation Poll in Hörem stationiert.
„Pfiffig“ sei der Prämienhengst Grappa Nero v. Imhotep-Alter Fritz, so Gehrmann. Der Rappe trabte kraftvoll, das Springen war nicht seine Disziplin. Größenmäßig war der sehr kompakte Rappe mit 1,64 Meter Sstockmaß eher im unteren Bereich angesiedelt.
Zwei weitere Millenium-Söhne, einer aus einer Cadeau-Mutter und einer aus einer King Arthur-Mutter wurden ebenfalls prämiert. Letzterer, Schneetänzer, war für Gehrmann „einer der beweglichsten Hengste des Jahrgangs“.
Spezielle Trakehner Geschichten
Der Trakehner Hengstmarkt hat immer Geschichten, die es auf anderen Körungen weniger zu erzählen gibt. Eine ist die: Von Le Rouge, einst Siegerhengst und mittlerweile als Wallach im Grand Prix-Sport erfolgreich, wurden im Geburtsjahrgang 2015 zwei Hengstfohlen registriert. Beide wurden zur Körung zugelassen, einer, Goldwert, aus einer Alter Fritz-Mutter, wurde gekört. Ihm attestierte Körkommissar Gehrmann „die beste Galoppade“ des Jahres und er lobte „Schwung und Kraft“. Darauf habe die Körkommission „bei der Selektion in diesem Jahr viel Wert gelegt.“
Der Hengst mit den meisten Besitzern, Kara ben Nemsi v. Luxor, der von 17 Journalisten und Organisatoren als Fohlen vor zwei Jahren ersteigert worden war, wurde ebenfalls gekört. Er zählte zu den besseren Springpferden und Gehrmann sieht in dem vom Stockmaß (1,62 Meter) eher weniger auffälligen Hengst ein „Bergaufpferd bester Güte“. Als besten Springhengst stellte die Kommission einen Horalas-Abdullah-Sohn heraus. Der Schimmel brauchte allerdings etwas, bis er zur nötigen Ruhe und Losgelassenheit beim Freispringen fand. Erst dann balancierte sich Dornfink überm Hindernis richtig aus. Ein Saint Cyr-Sohn und ein Brauner v. Schwarzgold-Likoto xx sowie ein Fairmont Hill-Rappe komplettierten das Lot. Insgesamt wurden 13 Hengste gekört.
Weitere Informationen finden Sie beim Trakehner Verband, hier.air jordan 1 low outlet | mens jordans release dates 2023
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