Trakehner Sonderkörungen: Besonderes und besonders altes Blut – Abdullah-Sohn gekört

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WELTCUPFINALE_SPRINGEN

Weltcup Finale Springen 1985 Sieger Conrad Homfeld mit Abdullah (© Archiv St.GEORG)

Der Trakehner Verband war in den letzten Wochen auf der Suche nach Kandidaten für den Trakehner Hengstmarkt Ende November. Auf dieser Beratungsreise durch die Republik wurden mehrere Sonderkörtermine eingebettet. Das Go für die Zucht erhielt unter anderem ein Abdullah-Sohn.

Eine positive Bilanz zog der Trakehner Verband auf Facebook nach insgesamt drei Sonderkörterminen Anfang Oktober. Im Zuge der Beratungsreise stellten sich vier sechsjährige Hengste zur Körung. Alle vier wurden gekört.

Trakehner Abdullah-Sohn Der Monarch: Daumen hoch bei Körung

Eine der vier Zuchtzulassungen wurde in Münster-Handorf für einen Apfelschimmel von Abdullah ausgesprochen. Der Hengst mit dem Namen Der Monarch stammt aus der Dosseherz v. Herzruf-Gidron xx. Züchterin ist Antje Röber-Weiß aus Neukirchen gezogen. Altersgemäß ist er bis 1,25 m im Parcours erfolgreich und qualifizierte sich in diesem Jahr unter dem Sattel von Manuel Feldmann für das Bundeschampionat der sechsjährigen Springpferde. Seinen 50-Tage-Test legte er 2022 in Neustadt-Dosse mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 7,14 ab.

Abdullah, legendärer Trakehner Springhengst

Die väterliche Abstammung von Der Monarch ist einen zweiten Blick wert: Der Vater Abdullah wurde 1971 geboren und starb vor 24 Jahren im stolzen Alter von 30.Abdullah v. Donauwind-Maharadscha selbst war in den 1980er-Jahren sportlich auf höchstem Niveau erfolgreich. 1984 gewann er Mannschaftsgold und Einzelsilber bei den Olympischen Spielen in Los Angeles, 1986 folgten erneut Mannschaftsgold und Einzelsilber bei den Weltmeisterschaften in Aachen. 1985 konnte er unter dem Sattel von Conrad Homfeld den Weltcup in Berlin gewinnen. Er ist bis heute das erfolgreichste Trakehner Springpferd.

Bis heute hat Abdullah zehn gekörte Söhne, von denen acht ins Hengstbuch I eingetragen sind. Die bedeutendsten sind wohl Schneesturm v. Abdullah-Kassius und Alaskatraum v. Abdullah-Habicht.

Mütterlicherseits führt Der Monarch den Halbblüter Herzruf v. Königspark xx. Außerdem geht der Schimmel auf einen reinen Vollblutstamm zurück

Halbblüter aus besonderem Haus bei Trakehner Körung

Der braune Halbblüter Lucan v. Desirao xx aus der Staatsprämien-, Prämien- und Elitestute Lacorna v. Cornus wurde ebenfalls gekört. Er stammt aus der Zucht von Dr. Annette Wyrwoll aus Duggendorf und ist deren erster gekörter Hengst. Lacorna ist der züchterische Stolz der St.GEORG-Expertin in Fragen der Tiermedizin: Die aus eigener Zucht stammende Halbblutstute ist bis CCI4* in der Vielseitigkeit unterwegs gewesen.

Lucan hat mittlerweile den 50-Tage-Test Schwerpunkt Springen in Stadl-Paura mit einer gewichteten Gesamtnote von 7,37 bestanden. Der Dunkelbraune ist in Geländepferdeprüfungen unter Jens Hoffrogge bis Klasse L siegreich.

Züchterisch dürfte er auch deswegen von Interesse sein, weil sein Vater Desirao xx aus dem Gestüt Röttgen stammt. Er, wie auch seine Mutter Desidera xx, eine Danzig-Enkelin, und seine Großmutter Diasprina xx hatten auf der Rennbahn ein hohes GAG von 92 kg und mehr. Darüberhinaus geht Lucan über seinen Großvater, die deutsche Turflegende Acatenango xx, auf die Hengstlinie des Herold xx v. Dark Ronald xx zurück, die über das Gestüt Graditz berühmt wurde.

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Weitere Trakehner Neue in der Zucht

Ferner wurde neben Der Monarch und Lucan auch noch der polnische Anglo-Araber Amaranth AA v. Hebron-Banita gekört. Der im Besitz von Graciela Bruch aus St. Wendel stehende Schimmel ist bereits für die Süddeutschen Pferdezuchtverbände und für den Zuchtverband für Sportpferde arabischer Abstammung zugelassen und bis M-Springen siegreich.

Helium-Sohn komplettiert Quartett

Beate Heise aus Seon züchtete den nun für den Trakehner Verband gekörten Privatier v. Helium aus der Pecunia v. Zauberfürst. Der im Sport als Pazifik 12 an den Start gehende Dunkelbraune hat bereits eine Dressurprüfung der Klasse L gewonnen und legte den 50-Tage-Test im österreichischen Stadl-Paura mit einer dressurbetonten Endnote von 8,06 ab.

Nina Gross

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