Vendigo Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde 2023

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HKM Bundeschampionate 2023

Große Freude über den Bundeschampionatstitel seines Neuzugangs Vendigo bei Hannes Ahlmann. (© Friederike Kintrup/Equitaris)

Der neue Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde heißt Vendigo mit Hannes Ahlmann. Silber ging an Cassy unter Richard Vogel, Bronze an den von Katrin Eckermann gerittenen Der Arnold.

Mit soliden Leistungen hatte sich der Holsteiner Hengst Vendigo mit Abstammung Van Gogh-Kannan für das Finale qualifiziert. Vom Titel hatten Hannes Ahlmann und sein Vater nicht geträumt. „Der kann aufgrund seiner Klasse sicher auf dem zweiten oder dritten Platz landen“, schätzte Vater Dirk Ahlmann noch morgens bei einer Tasse Kaffee. „Bundeschampion wird er wohl nicht werden“. Umso strahlender die Gesichter, als dem mächtigen Braunen in Anwesenheit seiner Züchterin und Besitzerin Rita Siebke-Baasch die Siegerschärpe umgehängt wurde.

„Ich habe Vendigo seit ein paar Monaten, in der kurzen Zeit haben wir aber schon gemerkt, wie gut wir zusammenpassen. Schon beim ersten Ausprobieren habe ich gemerkt: Das wird was mit uns! Mein Vater war nicht so überzeugt, aber ich umso mehr. Zuhause lässt sich Vendigo noch manchmal etwas ablenken, aber auf dem Turnier ist er hundertprozentig bei der Sache“, beschreibt Hannnes Ahlmann den neuen Champion.

Die Richter begründeten die Wertnote 9,0 im ersten Umlauf des Finalspringens so: „Vendigo hat ganz viel Vermögen, viel Übersicht, einen beeindruckenden Abdruck vom Hinterbein beim Absprung“. Und im zweiten, verkürzten Umlauf sahen sie noch eine Steigerung, lobten Vendigos Losgelassenheit (Wertn. 9,2). Wertnotensumme 18,2 bedeuteten den überlegenen Sieg des Holsteiner Paares.

Silber und Bronze

Vize-Champion 2023 ist Cassy, ebenfalls Holsteinerin. Richard Vogel stellte die Tochter des Cicero-Contender vor, die von Elmar Teves (Freudenberg / Bayern) gezüchtet wurde. Das Richtergremium lobte das energische Abfußen der Fuchsstute. Leichte Abstriche machte sie wegen der mangelhaften Anlehnung in den Wendungen, Wertnote 8,7 im ersten Umlauf. Im zweiten Umlauf präsentierte sich Cassy, die im Besitz der Sportpferde Herbert steht, erheblich besser, Wertnote 9,0 für die „Runde, in der wir vor allem die Losgelassenheit hervorheben möchten“, erläuterte Kommentator Peter Teeuwen das Richterurteil und die Gesamtnote 17,7.

Ebenfalls mit der Note 8,7 war Der Arnold in den zweiten Umlauf gekommen, der westfälische Hengst von Diamant de Semilly-Nabab de Reve, der schon Westfalen-Champion geworden war. Seine Reiterin ist Katrin Eckermann, Züchter und Besitzer ihr Vater Otmar Eckermann (Kranenburg), der für seine züchterischen Verdienste im Rahmen des Turniers der Sieger den Ramzes-Preis verliehen bekommen hatte. „Kraftvoll, aufmerksam und reaktionsschnell durch den Körper springend, Wertnote 8,7“, so das Richterurteil. Der Arnold bestätigte seine Form auch im zweiten Umlauf wiederum mit der Wertnote 8,7, Gesamtnote 17,4, Bronze für Westfalen.

Und sonst so?

Die Tageshöchstnote in dieser Altersklasse erhielt Carlo unter Marco Kutscher im ersten Umlauf. Mit der Wertnote 9,4 setzte sich der OS- Fuchs von Conthargos – Mylord Carthago klar an die Spitze. Richter und Zuschauer schwärmten von dem Fuchswallach, der von Marco Kutscher perfekt in Szene gesetzt wurde. „Leichtfüßig, überzeugend losgelassen, gleichmäßig durch den Körper springend“ begründete Teeuwen das Urteil. Da sah man den Wallach aus der Zucht von Harm Oncken, Besitzer die BG Boch und Antonius Schulze-Averdiek Sport, als heißen Titelanwärter. Eine kleine Unachtsamkeit im zweiten Umlauf, ein Springfehler und schon war der Traum von Titel geplatzt, Rang vier für Carlo und Kutscher.

Noch einer musste den Titeltraum begraben: der bei seinen überzeugenden Siegen in den beiden Qualifikationsprüfungen hoch gehandelte Schimmelhengst Cellado von Cellestial – Corrado I unter Christoph Lanske überzeugte auch in den ersten beiden Dritteln des ersten Umlaufs mit seiner Rittigkeit und seiner Springmanier, die Kriterien, nach denen diese Spezialspringpferdeprüfung der Kl.M* mit zwei Umläufen gerichtet wird. Hindernis neun taxierten Reiter und Pferd nicht präzise, die Folge war ein böser Rumpler, auch an Sprung zehn fiel die Stange, aus der Titeltraum.

42 Starterpaare hatten sich für das Finale qualifiziert, acht erreichten mit der Wertnote 8,7 oder besser den zweiten Umlauf. Ein guter Jahrgang zweifellos, viele Pferde die man gern zu Hause im Stall hätte, wenige jedoch die einen zu Jubelstürmen hinrissen.

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Christine Meyer zu HartumRedakteurin

Expertin für den Fahrsport mit eigener Erfahrung sowohl auf dem Bock als auch als Turnierorganisatorin. Westfälische Züchterin mit erfolgreichen Kindern in Pferdesport und -zucht. Reitwartin und Ansprechpartnerin in der Rubrik „Leser fragen, Experten antworten“. Berichterstatterin über internationale Voltigierevents von vielen Welt- und Europameisterschaften.

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