Zunächst hatte es geheißen, der populäre KWPN Hengst Apache sei kein Träger des Gen-Defekts, der die Fohlenkrankheit WFFS auslöst. Als aber immer mehr Nachkommen positiv getestet wurden, hat man noch mal eine Haarprobe untersucht. Mit positivem Ergebnis.
Ende Mai wurden die WFFS Testergebnisse aller KWPN-Hengste bekannt gegeben, darunter auch das negative von Apache. Doch Anfang Juli tauchten immer mehr Nachkommen von Emmelie Scholtens‚ Grand Prix-Hengst auf, die positiv waren – trotz negativ getesteter Mütter. Ein Fohlen kann aber nur dann Träger des Gens sein (auch ohne selbst Krankheitssymptome zu haben!) wenn wenigstens ein Elternteil ihm den Defekt vererbt hat, also selbst positiv ist. Aufgrund der Entwicklungen Anfang Juli war der niederländische Zuchtverband KWPN an Apaches Besitzer Ad Valk herangetreten, um den Hengst erneut zu untersuchen, diesmal nicht das Blut, sondern eine Haarprobe.
Es stellte sich heraus, dass das Labor Van Haeringen (VHL), wo schon die erste Probe untersucht worden war, einen Fehler gemacht hatte. In einem Statement sagt das VHL: „Die Ergebnisse der Haarprobe zeigten ein anderes Ergebnis als ursprünglich vom VHL veröffentlicht. (…) Eine interne Analyse hat gezeigt, dass bei der Extraktion der Blutprobe, auf deren Basis das Ausgangsergebnis zustande gekommen war, ein menschlicher Fehler unterlaufen ist. Unmittelbar nachdem dieser Fehler erkannt wurde, sind alle Proben aus der Testcharge erneut untersucht worden.“ Bei allen anderen erneuten Untersuchungen hätten sich die vorher ermittelten Ergebnisse bestätigt. Man schließe daraus, dass der Fehler sich nur auf die Ergebnisse von Apache beschränke.
Über WFFS
WFFS oder vielmehr das Warmblood Fragile Foal Syndrom ist eine Erbkrankheit. Wenn beide Elterntiere Träger des Gendefekts sind, besteht eine 25prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Fohlen krank ist oder gar nicht erst zur Welt kommt. Ein WFFS-Fohlen ist nicht lebensfähig. Es hat hyperbewegliche Gelenke, so dass es nicht stehen kann, und die bloße Berührung der Haut führt zu Rissen und Wunden. Das Fohlen muss eingeschläfert werden. Eine solche Anpaarung ist schon aus tierschutzrechtlichen Gründen zu vermeiden – selbst wenn es zu 25 Prozent ebenfalls möglich ist, dass das Fohlen ganz frei von WFFS ist bzw. zu 50 Prozent „nur“ Träger, ohne selbst erkrankt zu sein. Ist nur ein Elternteil Träger, kommt das Fohlen mit 50prozentiger Wahrscheinlichkeit ebenfalls WFFS-positiv zur Welt, ist dann aber in keinerlei Weise beeinträchtigt.
Inzwischen haben auch in Deutschland viele Hengsthalter reagiert (z.B. Westfalenhof, Klosterhof Medingen) und ihre Hengste untersuchen lassen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) ist mit den Zuchtverbänden in Kontakt getreten, um ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen.
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