Dass im Galopprennsport meist mit ganz anderen Summen jongliert wird, als in der Warmblutzucht üblich – das ist kein Geheimnis. Decktaxen im fünfstelligen Bereich gehören zur Tagesordnung. Umso erstaunlicher ist eine Aktion, die nun das Gestüt Röttgen ins Leben gerufen hat.
Das Gestüt Röttgen in Köln zählt zu den renommiertesten Vollblutzuchtstätten in Deutschland. So stammte von dort zum Beispiel der Hengst Star Appeal, der 1975 als erstes deutsches Pferd überhaupt den berühmten Prix de l’Arc de Triomphe gewinnen konnte. Zu den erfolgreichen Sprösslingen des Gestüts in der jüngeren Zeit zählte unter anderem der Hengst Millowitsch. Seit diesem Jahr wird der fünffache Gruppensieger in der Zucht eingesetzt. Bisher lautete die Decktaxe für den Sohn des Sehrezad 3500 Euro.
Ab dem nächsten Jahr gilt jedoch für Züchter, die den Hengst nutzen wollen: „Zahlen Sie, was er Ihnen wert ist.“ Gestütsleiter Frank Dorff bestätigte diese ungewöhnliche Aktion gegenüber GaloppOnline.de: „Die einzige Voraussetzung ist, dass die Stuten gesund sind, aber das ist bei anderen Hengsten auch nicht anders.“ Ob sich dieses Geschäftsmodell bewährt, wird die Decksaison 2020 zeigen.
Millowitsch stammt aus der Zucht von Alexandra Renz und hat während seiner Karriere 21 Rennen bestritten. Neunmal überquerte der inzwischen sechsjährige Hengst als Erster die Ziellinie, darunter bei der Silbernen Peitsche und bei der Hamburger Flieger-Trophy. Damit zählte Millowitsch zu den besten Sprintern in Deutschland. Insgesamt galoppierte er 380.000 Euro Preisgeld zusammen. Übrigens: Seinen Namen trägt Millowitsch in Erinnerung an den Kölner Volksschauspieler Willy Millowitsch.
Quelle: galopponline.de
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