Bei den Vielseitigkeits- und Dressurpferden hat sich etwas getan in Sachen Spitzenvererber der WBFSH Sire Rankings. Bei den Springhengsten sind die beiden ersten Plätze gleich geblieben, dafür haben sich dahinter diverse Veränderungen ergeben. Die Übersicht.
Immer im Herbst veröffentlicht die Weltzuchtverbandsvereinigung WBFSH die sogenannten Sire Rankings, also die Rangierung der Vererber mit den erfolgreichsten Nachkommen auf internationalem Parkett im zurückliegenden Jahr. Da hat sich dieses Jahr einiges getan.
Dressur
Im Dressurlager liegt erstmals der dieses Jahr verstorbene Oldenburger Sandro Hit die Spitzenreiterrolle ein. Was kein Wunder ist, denn er war gleich mit fünf Nachkommen bei den Olympischen Spielen vertreten: Showtime (Dorothee Schneider), Salvino (Adrienne Lyle(USA), Scolari (Shingo Hayashi/JPN), Sebastien (Lindsay Kellog/CAN) und Sir Donnerhall II (Morgan Barbançon/FRA). Im vergangenen Jahr war Sandro Hit noch Dritter des Rankings gewesen.
Apropos Sir Donnerhall – der kleine Bruder ist ja inzwischen Wallach, aber Sir Donnerhall I gehört auch zu den Top Ten der besten Vererber der Welt. Im Vorjahr war er noch die Nummer 14, jetzt ist er die Nummer vier. Und mit Spielberg (v. Sunny-Boy) rangiert an achter Stelle noch ein Sandro Hit-Enkel (vorher Platz 26). Sir Donnerhall stellte mit dem zwölfjährigen Samhitas unter Kelly Layne (AUS) ein Olympiapferd. Spielbergs erfolgreichster Nachkomme ist Suppenkasper, der mit Steffen Peters US-Mannschaftssilber holte.
Zurück zur Rangierung der Top Ten. Auf den Plätzen zwei und drei liegen mit Johnson und seinem Vater Jazz zwei Heroen der niederländischen Dressurzucht, die im Vorjahr noch Rang eins und zwei einnahmen. Johnsons erfolgreichste Kinder sind Hexagon’s Double Dutch (Thamar Zweistra/NED) und Meggles Boston (Matthias Bouten). Für Jazz punktete vor allem Carl Hesters (GBR) En Vogue.
Hinter dem viertplatzierten Sir Donnerhall rangiert der ebenfalls dieses Jahr verstorbene Brandenburger Quaterback. Sein bestes Pferd ist Isabell Werths Quantaz, der im Dressurranking an sechster Stelle liegt und auf der Weltrangliste an fünfter. Quaterback selbst hat einen Rang eingebüßt. 2020 war er noch Vierter.
Nummer sechs der Wertung ist der jüngst zum Hannoveraner Hengst des Jahres ernannte Fidertanz v. Fidermark, der sich damit um einen Platz verbessern konnte. Sein erfolgreichster Nachkomme ist Lena Waldmanns Oldenburger Hengst Fiderdance.
Neu im Ranking, weil seine ältesten Nachkommen gerade erst Grand Prix-reif sind: Totilas. Acht seiner Nachkommen sind gelistet, der erfolgreichste davon ist Edward Gals Olympiapferd Total US, gefolgt von dem ebenfalls für die Niederlande in Tokio aktiven Go Legend (Marlies van Baalen). Zusammen verhalfen die „Totilasse“ ihrem KWPN-Vater auf Anhieb zu Rang sieben.
Neunter hinter Spielberg ist ein weiterer KWPN-Hengst: Ampere. Sein bestes Kind ist Victoria Max-Theurers Abegglen. Erst auf Rang zehn folgt dann die früher dominierende Donnerhall-Linie über Kristina Bröring-Sprehes Desperados. Sein Sohn Destano von Simone Pearce (AUS) und die Stute Divina Royal, die mit dem Spanier José Antonio Garcia Mena sowohl bei Olympia als auch bei der EM in Hagen am Start war, waren Desperados‘ beste Nachkommen.
Springen
Beim Springen sind die beiden Hengste an der Spitze dieselben geblieben: der Mecklenburger Chacco-Blue führt wie im Vorjahr vor dem Selle Français-Hengst Diamant de Semilly. Auf Rang drei liegt nun Holsteins Casall, der im Vorjahr noch Fünfter war. Erfolgreichster Chacco-Blue Nachkomme ist – natürlich – Olympiasieger Explosion von Ben Maher (GBR). Unter den Diamant de Semilly-Kindern sticht besonders Bliss Heers‘ (USA) Antodote de Mars hervor. Mit Christian Kukuks Mumbai ist ein deutsches Pferd drittbester Nachkomme.
Während Casall sich ja um zwei Plätze verbessern konnte – vor allem dank Cochello unter Piergiorgio Bucci (ITA) –, ist Rang vier unverändert: Hier steht mit Mylord Carthago ein weiterer Selle Français-Hengst. Für ihn sammelte Kevin Stauts (FRA) Stute Tolede de Mescam Harcour die meisten Punkte.
Neue Nummer fünf (vorher Rang acht) ist mit Cardento ein weiterer Holsteiner Hengst. Cardento hatte mit Catch Me Not S von Peder Fredricson (SWE), C-Vier unter David Will und Katanga vh Dingeshof unter Nicola Philippaerts (BEL) gleich drei Pferde im Finale der Europameisterschaften. Kilkenny von Cian O’Connor (IRL) ist ebenfalls ein Cardento-Sohn.
Drei Plätze abwärts von Rang drei auf sechs ging es für den BWP-Hengst Toulon v. Heartbreaker. Sein erfolgreichster Nachkomme der letzten Saison ist der ebenfalls belgisch gezogene Jack van het Dennhof, den Kamal Abdullah Bahamdan (KSA) vor einigen Wochen übernommen hatte, nachdem er mit Kim Emmen (NED) sehr erfolgreich war.
Um zwei Plätze verbessern konnte sich Nabab de Reve, der nun Siebter ist. Der Selle Français-Hengst ist zum Beispiel Vater der zuletzt unter Lorenzo de Luca (ITA) erfolgreichen Nuance Bleue.
Cornet Obolensky rutschte 2020 aus den Top Ten. Dort ist er nun wieder zurück, und das vor allem dank des unter US-Reiter Brain Moggre erfolgreichen Balou du Reventon. Cornet rangiert an achter Stelle.
Neunter und damit zwei Plätze schlechter als noch im Vorjahr liegt Kashmir van Schuttershof – und das, obwohl er mit Indiana (Malin Baryard-Johnsson) und All In (Peder Fredricson) zwei schwedische Mannschaftsolympiasieger zu seinen Nachkommen zählt. Letzterer gewann zudem bekanntlich Einzelsilber. Und mit Kent Farringtons Gazelle hat er außerdem eine frisch gebackene Weltcupstations-Siegerin in seinen Reihen.
Abgerundet werden die Top Ten durch Maikel van der Vleutens KWPN-Hengst Verdi, der sich um drei Plätze verbessern konnte. Sein bestes Pferd im Stall ist der Oldenburger Varoune von Jos Lansink. Hier in Deutschland ist er besser bekannt als Oak Grove’s Vogelfrei. Unter diesem Namen sprang der 13-jährige Wallach mit Harm Lahde von Erfolg zu Erfolg (über Vogelfrei, andere Pferde und noch viel mehr haben wir mit Harm Lahde übrigens neulich für unsere Reportage in St.GEORG 12/21 gesprochen, die ab dem 17. November im Handel ist bzw. dann hier bestellt werden kann).
Vielseitigkeit
In der Vielseitigkeit haben die vorherigen Nummern eins und drei die Plätze getauscht: Neuer Spitzenreiter ist Jaguar Mail, vor allem dank Andrew Hoys Olympia-Bronzepferd Vassily de Lassos (AUS). Der Trakehner Grafenstolz fiel auf Rang drei zurück. Sein bestes Pferd der zurückliegenden Saison war der britisch gezogene neunjährige Lordships Graffalo, der mit Weltmeisterin Ros Canter mehrere Vier-Sterne-Erfolge feierte.
Zwischen diesen beiden liegt wie schon im Vorjahr der Holsteiner Hengst Diarado, dessen erfolgreichster Nachkomme Doppel-Europameister JL Dublin von Nicola Wilson ist.
Auch auf die Plätze vier und fünf wurden einmal getauscht. Der Ire Obos Quality ist nun Vierter vor Contedro, also einem weiteren Holsteiner. Bester Obos Quality-Nachkomme ist der ebenfalls irisch gezogene Brookfield Quality von Piggy March, auch er siegreich auf Vier-Sterne-Niveau. Contendros bestes Pferd im Stall ist Michael Jungs Olympiapferd Chipmunk.
Der einzige Hengst, der in zwei Ranglisten unter den Top Ten geführt wird, ist Diamant de Semilly. Bei den Vielseitigkeitspferden ist der Franzose wie schon 2020 Sechster, vor allem dank Olympia-Silbergewinner und Mannschaftsolympiasieger Toledo de Kerser unter Tom McEwen (GBR), aber auch dank Sandra Auffarths Viamant du Matz.
Mit Landos liegt ein weiterer Holsteiner an siebter Stelle (vorher Zehnter). Er brachte unter anderem Laura Colletts Fünf-Sterne-Sieger und Olympiagoldgewinner im Team, London.
Der Oldenburger Balou du Rouet konnte sich vor allem dank Sarah Bullimores EM-Bronzemedaillengewinner Corouet unter die Top Ten mischen. 2020 war er noch Zwölfter, nun ist er Achter.
Von Rang 15 auf Platz neun schob sich der belgische Darco-Sohn Shannondale Sarco St. Ghyvan. Sein neunjähriger irischer Sohn Coolparks Sarco ist hier der eifrigste Punktesammler unter Nicola Wilson, mit der er unter anderem in Blenheim den CCI4* für vierjährige Pferde gewann.
Und schließlich ist da noch Yarlands Summer Song, ein britischer Sohn des Trakehners Fleetwater Opposition. Yarlands Summer Songs erfolgreichstes Pferd der zurückliegenden Saison war der Anglo-Araber Sursumcord’Or, der mit der Französin Julie Simonet bereits an fünf Junioren- und Junge Reiter-Europameisterschaften teilnahm und dabei zuletzt Einzelbronze in der Altersklasse U21 in Segersjö gewann.
Die vollständigen Listen des Rankings sowie die Hengste mit ihren Nachkommen sind hier verlinkt.Men’s Air Jordans 1 release dates | men’s jordan upcoming releases
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