Ist das das Aus für eine Institution, die 350 Jahre Pferden und Reitern in Schweden große Dienste geleistet hat? Nach Angaben einer schwedischen Website wurde dem schwedischen Gestüt Flyinge ein Ultimatum gestellt. In Kürze soll es kein Geld mehr geben.
Schwedens Pferdezucht steckt in einer ähnlichen Krise wie Deutschland. Um 17 Prozent sind die Bedeckungen allein im vergangenen Jahr zurückgegangen. Trotzdem ist es dem Gestüt gelungen, seine Bedeckungszahlen 2011 zu steigern. Trotzdem sieh sich Flyinge, das nicht nur Gestüt, sondern auch Ausbildungsstätte und Forschungszentrum ist, nun einem haarsträubenden Ultimatum gegenüber: Gerüchte wollen wissen, dass das Management innerhalb von zwei Wochen einen Finanzierungsvorschlag vorlegen soll. Anderenfalls müsse das Traditionsgestüt schließen. Das berichtet das schwedische Internetportal www.tidningenridsport.se.
Die Zwei-Wochen-Frist wollte Managerin Marianne Lilja Wittbom dem Portal gegenüber zwar nicht bestätigen, räumte aber sehr wohl ein, dass es ein Ultimatum gäbe. Wir haben schon seit längerem unsere Anstrengungen auf den Ausbau des Deckgeschäfts gelegt, sagte die Leiterin der weltweit bekannten Institution, der nun so knapp bemessene zeitliche Rahmen ist für uns definitiv eine Überraschung. Flyinge, das mit diversen Hochschulen kooperiert und in dem Kyra Kyrklund mehrere Jahre als Trainerin aktiv war, feiert in diesem Jahr sein 350-jähriges Bestehen. Seit 1983 ist das Gestüt in Südschweden nahe der Stadt Lund kein staatlich gelenktes Gestüt mehr, sondern wird von einer Stiftung geführt. Die Geldgeber, darunter auch Vertreter des in Schweden äußerst populären Trabrennsports, haben augenscheinlich das Interesse an dem Zentrum verloren. Über das ganze Jahr finden in Flyinge Veranstaltungen statt Körungen und Stutenschauen, Turniere, Seminare, Hengstleistungsprüfungen und Konferenzen.
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